Donnerstag und Freitag - Verdi bestreikt Lufthansa erneut am Boden - Passagiere betroffen

Mo 04.03.24 | 15:45 Uhr
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Archivbild: Fluggaste ziehen am 28.02.2024 Rollkoffer durch die Halle von Terminal 1 des Flughafens BER. (Quelle. dpa/Carsten Koall)
Audio: rbb24 Inforadio | 24.03.2024 | Roman Warschauer | Bild: dpa/Carsten Koall

Ein neuer Verdi-Warnstreik wird in dieser Woche erneut auch Passagiere der Lufthansa betreffen: Die Gewerkschaft hat das Bodenpersonal für Donnerstag und Freitag zu einem Ausstand aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat das gesamte Bodenpersonal der Lufthansa für Donnerstag und Freitag dieser Woche zu einem Ausstand aufgerufen. Das gab sie am Montag bekannt. Bei dem Warnstreik sind auch wieder Passagiere betroffen.

Der Ausstand soll in den passagier-nahen Bereichen am Donnerstag um 4 Uhr beginnen und am Samstag um kurz nach 7 Uhr enden. Zudem soll am Flughafen Berlin-Brandenburg BER am Donnerstag um 9 Uhr eine Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz in Schönefeld (Dahme-Spreewald) stattfinden.

Eurowings, eine Tochtergesellschaft der Lufthansa, ist nach eigenen Angaben nicht von dem Streik betroffen. Die Airline, die auch vom BER abfliegt, geht davon aus, ihr Flugprogramm "wie geplant durchzuführen". "Nicht auszuschließen ist, dass es infolge der Streik-Maßnahmen vereinzelt zu Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf kommen kann", erklärte eine Sprecherin auf Anfrage von rbb|24.

"Es ist niemanden vermittelbar, dass dieser Konzern diese Woche ein Rekordjahresergebnis verkünden wird, die Boni für Vorstände ordentlich anhebt und Beschäftigte am Boden mit Stundenlöhnen von teils 13 Euro nicht einmal mehr wissen, wie sie in den teuersten Städten Deutschlands über die Runden kommen sollen", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky zum Verhandlungsstand.

Im laufenden Tarifkonflikt für rund 25.000 Bodenbeschäftigte hatte es bereits zwei Warnstreik-Wellen gegeben, die im Februar den Passagierverkehr jeweils für rund einen Tag lahmlegten.

Ein im Voraus vereinbarter fünfter Verhandlungstermin findet laut Verdi am Mittwoch, 13. und Donnerstag, 14. März statt.

Jüngste Streiks ohne Auswirkung auf Passagiere

Zuletzt hatte sich Ende der vorigen Woche das technische Personal der Lufthansa an einem Warnstreik beteiligt. Das hatte jedoch keine Auswirkungen auf den Flugverkehr und Passagierbetrieb.

Nach dem Warnstreik beim technischen Personal wurde vergangene Woche auch der Frachtbetrieb bestreikt - auch dabei hatte es nur wenige Auswirkungen auf den Passagierverkehr gegeben.

Hintergrund der Warnstreiks sind Tarifverhandlungen bei der Lufthansa, die Mitte des Monats fortgesetzt werden sollen.

Zeitgleich Warnstreik bei der Bahn

Bei dem anstehenden Streik können Flugreisende innerhalb Deutschlands diesmal nicht auf die Bahn ausweichen. Denn die Lokführergewerkschaft GDL hat ebenfalls zu einem Warnstreik aufgerufen. Er soll am Donnerstag, 2 Uhr beginnen und bis Freitag, 13 Uhr andauern. Im Güterverkehr beginnt der Arbeitskampf bereits am Mittwochabend um 18 Uhr und soll bis Freitag um 5 Uhr gehen.

52 Kommentare

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  1. 52.

    Sie schreiben bei 28 anderen Bahnunternehmen geht es ... Bei wie vielen der 28 Bahnunternehmen ist der Tarifvertrag allerdings unter Vorbehalt.
    Sollte es mit der DB keine 35 Stundenwoche geben, wird auch bei diesen neu wegen der Arbeitszeit verhandelt.
    ODER ?!?

  2. 51.

    Die 35 Stunden Woche ist bei anderen Bahnunternehmen nur unter Vorbehalt vereinbart worden. Bedingung ist, dass diese auch bei der Bahn kommt. Daher ist ihre Aussage falsch.

  3. 50.

    Wie solidarisch und empathisch Sie doch gegenüber Ihren Mitmenschen sind. Das zeichnet die moderne deutsche Gesellschaft aus: radikaler Egoismus und das Denken reicht nur bis zum Erreichen der unmittelbaren Eigeninteressen.

    Haben Sie sich gefragt, warum überhaupt gestreikt wird? Seit wann die Verhandlungen laufen? Wer dabei welche Position einnimmt? Auf wessen Kosten Sie nach Asien und zurück befördert werden?

    Falls Sie aber Ausbeutung von Arbeitnehmern zwecks Gewinnmaximierung gut finden: dagegen wurde das Streikrecht durchgesetzt.

  4. 49.

    Es ist schon schwer bis unmöglich sich als Betriebsfremder durch so komplexe Themen wie das Tarifrecht zu finden. Von daher kann man Ihre Aussagen schon verstehen. Viele würden sich mit soviel Durchblick wie Sie ihn bei diesem Thema haben bestimmt etwas zurückhalten.

  5. 48.

    Sie sind nicht ganz auf dem aktuellen Stand. Das was bei der Bahn nicht gehen soll, es sei denn die Mitarbeiter zahlen ihre Entlastung selbst, geht komischerweise bei Stand jetzt 28 (!) anderen Unternehmen und dies sogar ganz ohne Streiks. Es also sehr wohl.

  6. 47.

    Das grundgesetzlich verbriefte Streikrecht ist für Sie also abhängig von der Aufmachung in der Presse? Übrigens haben auch die von Ihnen genannten Arbeitnehmer es in der eigenen Hand sich um die eigenen Belange zu kümmern.

  7. 46.

    Das Streikrecht sollte abgeschafft werden und am besten auch die Demokratie. Das ist der Tenor Ihrer Forderung.

    "Wenn Mitarbeiter bei Coca Cola streiken (wie vor kurzem geschehen), erzeugt das gerade mal einen Zweizeiler in der Zeitung."
    Da haben Sie natürlich Recht.
    Und nun schalte ich mal meinen Verstand ein und überlege: Muss ich Cola trinken? Nein. Muss ich mich fortbewegen können? Ja.
    Brauchen Sie Cola um aus Taipeh wegzukommen? Sicher doch. :-)))

  8. 45.

    Streikrecht gehört grundsätzlich abgeschafft, da es ungerecht ist.
    Wenn Mitarbeiter bei Coca Cola streiken (wie vor kurzem geschehen), erzeugt das gerade mal einen Zweizeiler in der Zeitung.
    Streikt die gleiche Anzahl Mitarbeiter bei Lufthansa oder/und Bahn, steht das ganz Land still. Das ist zutiefst ungerecht.
    Das Streikrecht sollte durch eine Verhandlungspflicht mit finaler Schiedsstelle ersetzt werden.
    BTW: bin gerade beruflich in Taipeh und kann jetzt sehen wie ich zum wieder zurück komme!

  9. 44.

    Ich fliege schon lange nicht mehr mit der LH denn die Gesellschaft wie das Personal bringen es nicht und ihre Gewerkschaft tut das Übrige dazu alles in den Ruin zu treiben!
    Von der Bahn will ich gar nicht reden, einfach unzumutbar, von den Bossen bis zum letzten Streikenden,macht nur so weiter, mein Auto streikt nicht!

  10. 43.

    DANKE.... Dafür, dass wir am Freitag nicht fliegen können und mein Mann sich seit 10 Wochen umsonst für einen Marathon vorbereitet hat an dem er jetzt nicht teilnehmen kann. Es ist wirklich nicht mehr schön, wenn man sich in Deutschland auf nichts mehr verlassen kann. Wir sollten alle mal streiken, dann geht hier gar nichts mehr und unser einst stabile Wirtschaft total kaputt ist.

  11. 42.

    Was reden Sie für Unsinn!

    Die Kofferschlepper verdienen für ungelernte sehr gut. Dazu kommen noch hohe Zuschläge und Nebenleistungen.

    Vielleicht sollten Sie bei der Wahrheit bleiben. Wenn der Job so mies ist, warum ist die Fluktuation so gering? Was Fluktuation ist, wissen Sie?

  12. 41.

    Es gab die letzten jahre seid 2001 immer wieder Krisen in der Luftfahrt und es wurde massiv auf Gehalt verzichtet allein während der corona Krise wurde auf 2 mal auf weihnachtsgeld und 1 mal auf urlabsgeld verzichtet darüber reden komischerweise nie einer. Es geht hier um summen zwischen 5000 und 8000 Euro pro Mitarbeiter diese wurden ersatzlos gestrichen.
    Mittlerweile zahlen die meisten andere Beriebe mehr Ausbildungs Gehalt um neue Leute zu bekommen. Airbus Zahlt durchnittlich ca 1000 Euro mehr im Monat und die angekündigten 10 % mehr Gehalt der Lufthansa sind nur schön gerechnet weil es die Endsumme nach einer 28 Monatigen Laufzeit ist. Mit Null Monaten und eine 2 Stufige Erhöhung von erstmal 4 Prozent und dann 14 Monate später nochmal 6. Das was in den Medien berichtet wird ist Augenwischerei und jammern auf höchsten Niveau wenn man bedenkt das die Firma 1,5 Milliarden 1.500.000.000 Euro Gewinn gemacht hat. Das ist Geld das jeder einzelne Mitarbeiter erwirtschaftet hat...

  13. 40.

    Was finden Sie daran naiv? Das Telefon wurde bereits erfunden. Da Herr Weselsky schon vor einiger Zeit seinen Willen zum Streik bekundet hatte, wäre es an Verdi gewesen, mal nachzufragen, wann das sein soll. Ich mache keinem das Recht auf Streik streitig. Aber wenn Zug und Flug gleichzeitig bestreikt werden, trifft es nun einmal nicht die Deutsche Bahn und die Lufthansa besonders schwer, sondern alle, die nun weder das eine noch ausweichend das andere nutzen können. Und das sind auch Arbeitnehmer, die sich vielleicht gerade mühselig das Geld für einen Kurzurlaub zusammensparen konnten (in Berlin ist der 8.3. ein Feiertag). Die viel beschworene Solidarität gilt eben immer nur für die eigenen Leute. Dabei wäre es durchaus möglich, Unbeteiligte außen vor zu lassen. Die BVG hat doch auch nicht gleichzeitig mit den Lokführern gestreikt, sondern später.

  14. 39.

    Ha, Streikziel erreicht. Nur darum ging es: Ihnen allein den Urlaub zu versauen. Da hat die Gewerkschaft lange dran gefeilt, das als Arbeitskampf durchzukriegen.

    Soll der Pöbel doch verhungern, Hauptsache er arbeitet.

    Was hätten Sie übrigens bei Startverbot wegen Orkan gemacht?

  15. 38.

    Ihr wollt in Urlaub fliegen, was das Bodenpersonal, das für einen reibungslosen Ablauf sorgt verdient, mir doch egal. Ihr wollt ein sauberes Büro, was die Putzfrau verdient, mir doch egal. Ihr wollt bis 22:00Uhr einkaufen gehen ,was die Verkäuferin verdienen, mir doch egal. Ihr wollt immer immer billig Lebensmittel was beim Bauern, Bäcker, Fleischer hängen bleibt mir doch egal usw ,usw .Frei nach dem Motto jeder ist sich selbst der nächste, Hauptsache mir geht's gut. Auch die über die ihr euch hier aufregt haben mit der Inflation, mit den gestiegenen Preisen mit den gestiegenen Energiekosten zu kämpfen und wollen nur das Monatsende noch was übrig bleibt von dem was man durch ARBEIT verdient.
    Also fliegt ihr mal schön in Urlaub , das Bodenpersonl sorgt jeden Tag dafür das es so ist, alles andere mir doch egal.

  16. 37.

    Wenn zum Streik aufgerufen wird, muss der Dipl.-Ing. auch streiken. Hier streiken doch keine "Gehaltsklassen" sondern ganze Bereiche die viele Abteilungen und Sachgebiete haben.

  17. 36.

    13 Euro Stundenlohn? Das sind mit Sicherheit nur Ausnahmen. Auch nicht der Durchschnitt. Bei der Technik verdient man sicher mehr. Die Sicherheit hat ja auch schon nach oben korrigiert.

  18. 35.

    Und wäre der Streik einen Tag später gewesen...wäre es Ihnen vollkommen egal gewesen. Hauptsache "Ich"

  19. 34.

    Sie haben völlig recht. GDL, Verdi hier und da, Barmer EK,….Wir als Steuerzahler können ja „locker“ jede Forderung wuppen. Die Lohn-Preis-Spirale dreht sich und dreht sich und dreht sich. Manche Forderung ist einfach überzogen. Und es wird von den Forderungen auch nicht abgegangen : „machst du nicht, wie ich will……Streik!“ Reale Verhandlungen..Weit gefehlt. Ja, jeder hat höhere Kosten. Aber es wird bei jedem von uns aufgeschlagen. Kompromisse wären also mal angebracht.

  20. 33.

    Menschen ohne Gewerkschaft haben die gleichen Kosten in allen Bereichen. Danke Verdi, habt mir meinen lang geplanten und ersparten Urlaub kaputt gemacht. Andere Menschen interessieren Euch nicht. Euer Streik geht auf kosten vieler unbeteiligter Menschen.

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