Startchancen-Programm - Diese Berliner Schulen bekommen als erste zusätzliches Geld

Sa 01.06.24 | 12:22 Uhr
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Symbolbild: Schulkinder rennen den Korridor entlang.(Quelle: IMAGO)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.06.2024 | Sabine Müller | Bild: IMAGO

In Berlin steht jetzt fest, welche Schulen als erste vom neuen Startchancen-Programm für benachteiligte Schüler profitieren - und in einer ersten Tranche 46 Millionen Euro bekommen. In zwei Bezirken bekommen jetzt besonders viele Schulen das zusätzliche Geld.

59 Schulen wurden von der Bildungsverwaltung am Freitag darüber informiert, dass sie zum neuen Schuljahr dabei sind und damit finanziell zusätzlich unterstützt werden. Über das Schreiben hatte zuerst der "Tagesspiegel" berichtet. Insgesamt sollen in den kommenden zehn Jahren bis zu 160 Schulen in Berlin am Bund-Länder-Programm teilnehmen und insgesamt 460 Millionen Euro erhalten.

Liste liegt dem rbb vor

Eine Liste der Bildungsverwaltung, die dem rbb vorliegt, zeigt, dass die Bezirke Mitte und Neukölln am stärksten profitieren, hier wurden jeweils 13 Brennpunkt-Schulen ausgewählt. Es folgen Spandau (7 Schulen), Reinickendorf (6) und Friedrichshain-Kreuzberg (5). Außerdem sind vier Schulen in Marzahn-Hellersdorf dabei, drei in Charlottenburg-Wilmersdorf, jeweils zwei in Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg sowie jeweils eine in Pankow und Treptow-Köpenick.

Knapp zwei Drittel des Geldes für Grundschulen gedacht

Ausgewählt wurden Grundschulen, Integrierte Sekundarschulen, Förderschulen und Berufsschulen. Ausschlaggebend waren dabei Faktoren wie Zuwanderungsanteil und Armut sowie die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Das Startchancen-Programm soll für mehr Chancengerechtigkeit an den Schulen sorgen und den Bildungserfolg stärker von der sozialen Herkunft entkoppeln. 60 Prozent des Geldes soll in Grundschulen fließen, ein besonderer Fokus liegt darauf, die Kinder verstärkt im Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern. Es soll in zusätzliches Personal investiert werden sowie in Lernlabore, Bewegungsräume oder Werkstätten.

Wie die erste Finanz-Tranche von 46 Millionen Euro auf die 59 Schulen verteilt wird, geht aus der Liste nicht hervor.

Im Schreiben der Bildungsverwaltung wird darauf hingewiesen, dass eine erste Unterstützungsmaßnahme ab sofort abrufbar ist. Die ausgewählten Grundschulen können bei der Schulaufsicht eine Fachleitungsstelle für Deutsch oder für Mathematik beantragen. Eine zweite Stelle soll später folgen.

Diese Schulen profitieren als erste vom Startchancen-Programm:

Mitte

  • Carl-Bolle-Grundschule
  • Rudolf-Wissell-Grundschule
  • Gesundbrunnen-Grundschule
  • Mitte Wilhelm-Hauff-Grundschule
  • Wedding-Grundschule
  • Carl-Kraemer-Grundschule
  • Humboldthain-Grundschule
  • Heinrich-Seidel-Grundschule
  • Gustav-Falke-Grundschule
  • Vineta-Grundschule
  • Mitte Albert-Gutzmann-Schule
  • Hedwig-Dohm-Schule
  • Theodor-Heuss- Gemeinschaftsschule

 

Neukölln

  • Theodor-Storm-Schule
  • Hans-Fallada-Schule
  • Sonnen-Schule
  • Silberstein-Schule
  • Schule am Teltowkanal
  • Löwenzahn-Schule
  • Walter-Gropius-Schule
  • Otto-Hahn-Schule
  • Heinrich-Mann-Schule
  • Röntgen-Schule
  • Zuckmayer-Schule
  • Kepler-Schule
  • Schule am Zwickauer Damm

Spandau

  • Siegerland-Grundschule
  • Lynar-Grundschule
  • Grundschule am Birkenhain
  • Spandau Grundschule im Beerwinkel
  • Christian-Morgenstern-Grundschule
  • Schule am Staakener Kleeblatt
  • Schule am Gartenfeld

Reinickendorf

  • Grundschule in den Rollbergen
  • Reineke-Fuchs-Grundschule
  • Reinickendorf Lauterbach-Schulen
  • Jean-Krämer-Schule
  • Campus Hannah Höch
  • Reinickendorf Waldseeschule

Friedrichshain-Kreuzberg

  • Hans-Böckler-Schule
  • Kurt-Schumacher-Grundschule
  • Jens-Nydahl-Grundschule
  • Otto-Wels-Grundschule
  • Albrecht-von-Graefe-Schule

Marzahn-Hellersdorf

  • Beatrix-Potter-Grundschule
  • Pusteblume-Grundschule
  • Jean-Piaget-Schule
  • Johann-Julius-Hecker-Schule

Charlottenburg-Wilmersdorf

  • OSZ Ästhetik & Technik
  • Helmuth-James-von-Moltke-Schule
  • ISS am Schloss
Lichtenberg
 
  • Schule am Roedernplatz
  • Schule am Ostseekarree

Steglitz-Zehlendorf

  • Peter-Lenné-Schule
  • OSZ Bürowirtschaft 1

Tempelhof-Schöneberg

  • Spreewald-Grundschule
  • Prignitz-Schule

Pankow

  • OSZ Gastgewerbe

Treptow-Köpenick

  • Hermann-Scheer-Schule

Das Startchancen-Programm wird von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. In zehn Jahren sollen insgesamt 20 Milliarden Euro ausgegeben werden, bundesweit sollen 4.000 Schulen profitieren. Laut Bundesbildungsministerium ist es damit das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.06.2024, 12:20 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Schule am Roederplatz

  2. 15.

    Ab Oktober soll es in Berlin keine Zulage mehr geben für sogenannte Brennpunktschulen. Ist das "Startchancenprogramm" jetzt so etwas ähnliches?

  3. 14.

    Unfug:
    ISS =Integrierte Sekundarschule
    OSZ = Oberstufenzentrum
    Gemeinschaftsschulen führen auch bis mindestens zum MSA.
    Ohne nachzuschlagen finde ich mind. 19 weiterführende Schulen in der Liste. Da aber der überwiegende Schultyp in Berlin die Grundschulen sind, müssen sie zwingend am stärksten vertreten sein.

  4. 13.

    Es ist ein Anfang, besser wie 0 € zusätzliches Geld oder ? Wie soll man mit Schuldenbremse den alle auf einmal sanieren? Seit fast 40 Jahren geht’s mit den Schulen bergab und alle sahen zu.
    Find es persönlich besser so als Nüscht.

  5. 12.

    Die Antwort auf Ihre Frage finden Sie hier:
    https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/faq/startchancen-faq.html

  6. 11.

    Die Liste zeigt zunächst die Grundschulen, welche im Verfahren als erste ausgewählt wurden. Sie erhalten rund zwei Drittel der Fördergelder. Die weiterführenden Schulen werden aktuell noch ausgewählt. Im Zuge der Förderperiode (zehn Jahre) können weitere Schulen hinzukommen.

  7. 10.

    Es ist so lächerlich. Während einfach ansonsten für alles Geld da ist, werden Schulen ausgewählt. Die Corona-Maßnahmen und der allgemein schlechte Zustand in punkto Bildung betrifft ALLE Schüler, jetzt.
    Und: 100 Milliarden Bundeswehr sofort mit einem Fingerschnipp vs. 20 Milliarden hier.Es ist einfach nur ein Armutszeugnis.

  8. 9.

    Das ist schön für diese Schulen und ich gönne es natürlich den Kindern …aber an Gymnasien werden die Stunden um 2 gekürzt und dadurch können viele Kinder ihren Profilierungsunterricht im nächsten Jahr nicht weiterführen und das, obwohl die Kids am Gymnasium ohnehin ein ganzes Schuljahr weniger Stunden bekommen! Weil ABI nach 12 Schuljahren…wo sind da die Chancen gleich ?? Es gibt auch dort Kinder mit Bürgergeld… und auch mit Migrationshintergrund … sehr schwer für diese Kids!

  9. 8.

    Vielleicht helfen die FAQ des Bundesministeriums weiter? Von Berlin finde ich tatsächlich nur Pressemitteilungen.
    https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/faq/startchancen-faq.html

  10. 7.

    Was wollen die mit Geld bedachten Schulen machen? Es wird nicht mehr Lehrende geben und die Bestandsmitarbeitende Lehrerschaft bekommen noch mehr Zeit und Geld in den Hintern geblasen. Weiterbildung....da fehlt die Grundeinstellung! Nur mit malen , backen, trommeln und kneten wird es nicht reichen, um unsere Kinder für diese Welt vorzubereiten.

  11. 6.

    Bisher ein für die Öffentlichkeit intransparentes Verfahren:
    Nach welchen Kriterien wurde entschieden?
    Wie viel bekommt die Einzelschule? Wurden Schülerzahl und die aktuelle Ausstattung berücksichtigt?

    Angesichts der komplizierten Lage der Berliner Schulen sehe ich die Beschränkung auf eine Zahl X, die dann aber jeweils einen immensen Betrag erhalten, als ganz schwierig an. Es gibt zu viele Schulen, die nie eine spezielle Förderung erhalten, weil sie die Richtwerte stets knapp unterschreiten

  12. 5.

    Entschuldigung, aber ihre Behauptung ist völlig ohne Beleg. Sind sie evtl. leer ausgegangen und ärgern sich? Im Prinzip ist es egal welchen Schulen man Geld zustecken muss. Es brennt überall lichterloh!

  13. 4.

    Das ist kein „Startchancenprogramm“ im Sinne des Wortes. Es ist eine schlichte Geldzuteilung. Ähnlich wie beim Digitalpakt. Worte die eine Leistung der Bildungsverwaltung suggerieren. In Wirklichkeit wird Geld weitergereicht. Die „Leistung“ beruht darauf, wer was bekommt. Demnach müssten die Zuteiler auch an den Ergebnissen bemessen werden. Mit Konsequenzen.

  14. 2.

    Nee, eher nicht. Die genannten Schulen stehen nicht für einen „guten Ruf“. Das hier ist eine öffentliche schwarze Liste für Eltern mit einem versteckten Hinweis der Bildungsverwaltung. Ganz schön blöd für die Betroffenen, so öffentlich stigmatisiert zu werden.

  15. 1.

    Na da sind ja ausschließlich vorzeige Grundsschulen die davon profitieren, die GS die es am meisten bräuchten hat man absichtlich ausgeschlossen.
    Es werden nur Schulen mit dem Programm finanziert die sowieso einen guten Ruf haben. zumindest für MaHe.

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