Landespokal Brandenburg - Cottbus und Babelsberg gewinnen jeweils souverän und stehen im Finale
Die beiden Topfavoriten haben ihre Pflichtaufgaben im Brandenburger Pokal-Halbfinale gelöst. Sowohl Babelsberg 03 als auch Titelverteidiger Energie Cottbus sicherten sich in der Provinz die Finaltickets.
Im Brandenburgischen Fußball-Landespokal kommt es im Finale zum Aufeinandertreffen der beiden Turnier-Favoriten. Am Samstag gewann der FC Energie Cottbus sein Halbfinalspiel bei Union Klosterfelde mit 5:0 (3:0), der SV Babelsberg bezwang den MSV Neuruppin mit 3:0 (2:0).
Die beiden Regionalligisten spielen am 25. Mai um den Titelgewinn und damit um den Einzug in den DFB-Pokal.
Energie Cottbus von Beginn an offensivstark
Bereits nach gut zwei Minuten untermauerten die Gäste aus Cottbus ihren Favoritenstatus gegen den Sechstligisten Klosterfelde. Von der rechten Seite brachte Spielmacher Maximilian Oesterhelweg die Kugel vor das gegnerische Gehäuse, wo Timmy Thiele keine Probleme hatte, zur frühen Führung einzuschieben.
Der Aufstiegsaspirant der Regionalliga Nordost blieb in der Folge drückend überlegen. Cottbus hätte nach sieben Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, doch der Schiedsrichter übersah das Foul im Strafraum an Thiele, der durch die regelwidrige Grätsche überdies um eine aussichtsreiche Torchance gebracht wurde. Wenige Minuten später hielt Janis Juckel nach einer Hereingabe von der rechten Seite seinen Fuß hin und erhöhte damit zur 2:0-Führung (12. Minute).
Obwohl der Außenseiter danach nicht aufgab und mit hohem Pressing überraschte, behielten die Cottbuser alles im Griff und sorgten noch vor der Pause für die Vorentscheidung. Thiele legte im Sechzehner auf Oesterhelweg ab, der von Strafraumkante flach abzog zum 3:0 (36.).
Cottbus bleibt nach dem Seitenwechsel überlegen
Nachdem es die Lausitzer im zweiten Duchgang zunächst ruhiger angehen ließen, war es Joshua Putze, der nach einem Eckstoß unhaltbar einnickte zum 4:0 (55.). Bis in die Schlussphase waren die Klosterfelder tapfer bemüht, noch den Ehrentreffer zu erzielen, allerdings verrannten sie sich dabei immer wieder in den abgeklärt verteidigenden Defensivreihen des Regionalligisten.
Stattdessen traf Shcherbakosvki noch zum 5:0 für die Cottbuser, indem der lauernde Offensivmann nach einer Flanke von Phil Halbauer am langen Pfosten abstaubte (83. Minute). Der Treffer war gleichbedeutend mit dem Endstand.
Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte sich nach Abpfiff hochzufrieden mit der Leistung seines Teams. "Ich will der Mannschaft ein Riesenkompliment machen", sagte Wollitz. Gerade die erfahrenen Spieler hätten "sehr seriös" gespielt. "Mit dem Selbstvertrauen, mit der Überzeugung, mit der Art, mit der wir aufgetreten sind, können wir vieles erreichen."
Babelsberg lässt nichts anbrennen
Der SV Babelsberg wollte seiner Favoritenrolle gerecht werden und das Spiel früh für sich entscheiden - und so begann die Mannschaft auch. Nach drei Minuten hatte Daniel Frahn nach einer Flanke eine herausragende Chance, köpfte den Ball aus wenigen Metern Entfernung knapp am Tor vorbei.
Die Nulldreier dominierten die ersten Minuten, Gastgeber Neuruppin kam kaum in Ballbesitz. Der Sechstligist wollte vor allem über Konter seiner technisch beschlagenen Angreifer Gefahr entwickeln. Nach 15 Minuten glichen sich die Spielanteile etwas an, Babelsberg konnte den vielen Ballbesitz gegen kompakt stehende Neuruppiner nicht in Torchancen ummünzen.
Doch in der 22. Minute kam es zur Führung für den Favoriten. Mittelfeldspieler Paul Wegener nahm die Klärung eines Eckballs per Volley direkt und versenkte das Spielgerät vom Strafraumrand aus im Neuruppiner Tor - MSV-Schlussmann Angelos Syritoudis hatte noch die Finger am Ball, war letztendlich aber machtlos. In der 30. Minute folgte das 2:0: Babelsberg-Stürmer Frahn verwandelte einen Strafstoß souverän, nachdem Neuruppins Torhüter Syritoudis zuvor im Sechzehner zu spät gegen ihn herausrückte und zu Fall brachte.
Die komfortable Führung war mittlerweile völlig verdient für den Regionalligisten, der die Partie spätestens nach dem 1:0 vollkommen im Griff hatte. Neuruppin bekam durch zu viele frühe Ballverluste keinen Fuß auf den Boden. So endete der erste Durchgang leistungsgerecht mit 2:0 für Babelsberg.
Endgültige Entscheidung in der 79. Minute
Die zweite Halbzeit begann ereignisarm - die einen, Babelsberg, mussten nicht, die anderen, Neuruppin, konnten nicht. Die Nulldreier ließen wenig anbrennen, hielten den Ball lange in den eigenen Reihen und unterbanden etwaige Kontermöglichkeiten für Neuruppin durch intelligentes Gegenpressing.
So kam auf beiden Seiten wenig Tempo auf - zum Vorteil von Babelsberg, das insgesamt näher am 3:0 war als das etwas mittellose Neuruppin am Anschlusstreffer. Lange passierte nichts, doch in der 79. Minute fiel die Entscheidung: Der eingewechselte Babelsberg-Stürmer Matthias Steinborn verwandelte eine flache Hereingabe von links eiskalt mit dem ersten Kontakt zum 3:0. Ein zu schneller Angriff für den Sechstligisten aus Neuruppin, der sich damit final geschlagen geben musste.
Der Babelsberger Trainer Markus Zschiesche sagte, er habe einen souveränen Auftritt seiner Mannschaft gesehen. "Von der Qualität unserer Chancen her hätten wir aber noch zwei, drei Tore machen müssen", sagte er kritisch. "Das 3:0 hat ein bisschen lange auf sich warten lassen." Trotzdem habe man Neuruppin keine Chance gelassen.
Sendung: rbb UM6, 23.03.2024, 18 Uhr