Vor Ständigem Schiedsgericht - Union Berlin will Klage in Verhandlung um Feuerzeug-Eklat fristgerecht einreichen

Di 25.03.25 | 14:49 Uhr
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Bochum-Torwart Patrick Drewes kniet nach einem Feuerzeug-Wurf gegen Union Berlin auf dem Platz (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)
IMAGO / Matthias Koch
Audio: rbb24 Inforadio | 25.03.2025 | Karsten Steinmetz | Bild: IMAGO / Matthias Koch

Nach zwei juristischen Niederlagen will Fußball-Bundesligist Union Berlin beim Ständigen Schiedsgericht eine Wende im Verfahren um den Feuerzeugwurf-Eklat herbeiführen. "Wir werden fristgerecht eine Klage einreichen", sagte Union-Kommunikationschef Christian Arbeit der Deutschen Presse-Agentur.

Genaue Daten nannte Arbeit nicht, sondern verwies auf das Schiedsgericht, dass den Eingang der Klage bestätigen werde. Medienberichten zufolge soll die Frist in diesen Tagen ablaufen. Das Ständige Schiedsgericht ist für sämtliche Streitigkeiten zwischen einem Profiklub und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) beziehungsweise der Deutschen Fußball Liga (DFL) zuständig.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will das Schiedsgericht auf ein rasches Urteil drängen, um noch vor dem Saisonende Tabellensicherheit herzustellen. Das Urteil ist für beide Vereine auch aus sportlicher Sicht von enormer Bedeutung. Sowohl Union als auch Bochum brauchen Punkte im Abstiegskampf.

Feuerzeug-Wurf aus dem Union-Block

Im Heimspiel gegen den VfL Bochum (1:1) hatte ein Zuschauer VfL-Torhüter Patrick Drewes mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Nach einer langen Unterbrechung einigten sich beide Teams in den letzten Minuten auf einen Nicht-Angriffspakt und beendeten die Partie auf dem Rasen. Das DFB-Sportgericht hatte die Partie mit 2:0 für Bochum gewertet, das DFB-Bundesgericht das Urteil aus erster Instanz bestätigt.

Die Berliner haderten mit der Entscheidung des DFB: "Das laufende Verfahren lässt erkennen, dass die Rechtsorgane des DFB ihrem Sanktionsbegehren gegenüber Zuschauern, also Menschen außerhalb dieses Wettbewerbs, den Vorrang geben vor ihrem eigentlichen Auftrag, den sportlichen Wettbewerb und die teilnehmenden Klubs zu schützen", schrieben die Köpenicker nach dem Urteil des DFB-Bundesgerichts in einer Erklärung des Präsidiums. Deswegen prüfe der Verein parallel auch zivilrechtliche Schritte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.03.2025, 12:15 Uhr

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20 Kommentare

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  1. 20.

    Danke @Hotte, für die aufschlussreichen Worte, die hier leider im Nichts verhallen.
    Hier geht es um Empörung und Schuldzuweisung, wie man im Großteil hier lesen darf.
    Nebenbei: dass ich Ihrer Meinung bin, wird nicht zu Gewohnheit- versprochen.

  2. 19.

    Danke @Hotte, für die aufschlussreichen Worte, die hier leider im Nichts verhallen.
    Hier geht es um Empörung und Schuldzuweisung, wie man im Großteil hier lesen darf.
    Nebenbei: dass ich Ihrer Meinung bin, wird nicht zu Gewohnheit- versprochen.

  3. 18.

    Hallo Frank Müller! Ob der Bochumer Torwart Drewes vom Feuerzeug getroffen wurde oder nicht, ist irrelevant. Außer das er ein guter Schauspieler ist. Der entscheidende Punkt ist hier das ein ganzer Verein am grünen Tisch bestraft werden soll . Für einen Feuerzeugwurf den man niemals verhindern kann. Der Werfer wurde vom Verein mit der Höchststrafe belegt und kommt zusätzlich vor ein Zivilgericht.

  4. 17.

    Hallo Sven Heide: Woher wollen Sie wissen ob ein Einsruch vor einem neutralen Schiedsgericht für Vereine nichts bringt? Es wäre übrigens für den Verein 1.FC Union unverantwortlich nicht bis zur letzten Instanz zu gehen, schon um zu versuchen hier grundsätzlich Klarheit zu erhalten übrigens auch im Interesse aller 36 Bundesligavereine. Der DFB ist schon lange in der Kritik , seine eigenen Mitglieder nicht neutral zu vertreten. Sollte das neutrale Schiedsgericht gegenteilig entscheiden so wird Union das akzeptieren dann weiß man woran man ist. Bis dahin ist alles offen.

  5. 16.

    Genau so sehe ich das auch und habe es letztens auch zu diesem Thema kund getan. Ich bin sehr gespannt auf Thomas Ms Antwort. Übrigens hat der Präsident des 1.FC Union das auch gegenüber dem DFB klargestellt. ES GIEBT KEIN MITTEL BZW. KEINE MÖGLICHKEIT!!! Bestrafung des Täters ja ! Und das ist auch seitens Union geschehen und wird auch noch seitens der deutschen Justiz passieren. Selbst der DFB hat dazu keine Antwort aber vielleicht jemand anderes hier? Bin sehr gespannt und noch etwas: Es ist gutes Recht wenn der Verein alle seine Möglichkeiten ausschöpft , würden alle machen. Diesmal ist es ein Neutrales Gericht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen

  6. 15.

    "wie mit geeigneten Maßnahmen derartige Aktionen minimiert werden können."
    Ich habe schon mehrfach deinesgleichen nach Ideen für "geeignete Maßnahmen" gefragt. Also auch für dich: Wie, mit welchen Mitteln willst du das Werfen eines kleinen, nicht verbotenen Gegenstandes auf das Spielfeld bzw. Richtung gegnerischer Mannschaft verhindern? Nur zu... ich lese mit!

  7. 14.

    Was ist das Problem?
    Das eine einzelne Person sich komplett daneben benommen hat? Ja, dafür wurde er schon vom Verein gemaßregelt und sieht einem Strafverfahren entgegen.
    Dass der Verein nichts unternommen hat, um den Vorfall zu verhindern? Nein. Denn wie soll das im konkreten Fall praktisch funktionieren?
    Der Verein wird noch mit einer saftigen Geldstafe bedacht werden, wofür ein Teil für Präventionsmaßnahmen genutzt werden darf. Das hat sich so eingebürgert, aber irgendwie so eine Art Symbolik.
    Mir geht es um die Reaktionen auf die Prozesse. Da wird einem Verein das Recht abgesprochen, sich zu wehren. Wozu haben wir ein (Sport-)Rechtssystem? Um nach persönlichen Gusto zu entscheiden, wer eann klagen darf?

    Der Verweis auf die Vogelwelt ist kein Unsinn, sondern richtet sich gegen diese künstliche Aufregung.

  8. 13.

    Moin Sigurd, und nun? Mit dem Zurückholen von Punkten löst Union das eigentliche Problem nicht. Den Rest ihres Beitrags möchte ich nicht weiter kommentieren. Ihr Verweis auf die Vogelwelt ist Unsinn.

  9. 12.

    Wer will dem irgend jemandem das Recht absprechen, sich juristisch zur Wehr zu setzen, wenn er sich im Unrecht fühlt?
    Das gilt im Privatleben, immGeschäftsleben und auch im Vereinsleben.

    Nebenbei wurde hier schon mehrfach berichtet, gegen was sich Union zur Wehr setzt. Das will ich jetzt micht widerkäuen. Aber beim rbb und auf der Unionwebsite nachlesbar.

    Einfach zur Kenntnis nehmen ubd das Ergebnis abwarten, anstatt sich künstlich über die berechtigten rechtlichen Schritte der Vereinsführung aufzuplustern,

  10. 11.

    Die Chefetage von Union kann ich nicht mehr ernst nehmen. Was soll diese Prozessorgie? Es ist eben dumm gelaufen für Union. Die Truppe sollt sich eher mit der Frage beschäftigen, wie mit geeigneten Maßnahmen derartige Aktionen minimiert werden können.

  11. 10.

    Richtig HerrThaner. Der Feuerzeugwerfer hat vom 1. FC Union die Höchststrafe bekommen: Entzug der Mitgliedschaft und 3 Jahre Stadionverbot. Schon allein der Entzug der Mitgliedschaft macht es eigentlich unmöglich an Tickets zu kommen , da nur Mitglieder an der Ticketverlosung teilnehmen dürfen. Für Außenstehende zum Verständnis: Da das Stadion der Unioner derzeit nur eine Zuschauerkapazität von 22012 Personen hat, die Mitgliederzahl jedoch knapp 70000 beträgt , werden Tickets derzeit verlost. Selbst nach Fertigstellung des neuen größeren Unionstadions wird die Kapazität „nur 40500 betragen“ Im übrigen wurde der Kriminelle von Stadionordnern gefasst und der Polizei übergeben. Ihn erwartet also zusätzlich ein Verfahren und eine anschließende Strafe.Viel Glück dem 1. FC Union vor dem neutralem Schiedsgericht

  12. 9.

    Es war ein Zuschauer und Vereinsmitglied,ist,bei Union, fast zu 100%.Das eine schließt das andere nicht aus.Es gibt sogar Torhüter die auch noch Schauspieler sind.

  13. 8.

    Union soll endlich aufhören damit, und der Präsident macht sich lächerlich ...das bringt nix

  14. 7.

    Ich wünsche Union alles Glück dieser Welt und Erfolg bei der Klage. Sicher ist es unendschuldbar ein Feuerzeug oder was auch immer zu werfen, aber Patrick Drewes verdient eine Oscar-Nominierung für seine schauspielerische Leistung!
    U.N.V.E.U.

  15. 6.

    Da entspricht Ihre Meinung leider nicht den Tatsachen. Auf den TV-Bildern ist deutlich eine Veränderung der Flugbahn des Wurfgeschosses zu erkennen. Leider tatsächlich ein Treffer, wenn auch ohne jegliche Verletzung bis auf eine verschobene Haarsträhne.
    ich hätte allerdings erwartet, dass der Torhüter bei diesem "Volltreffer" umgehend in Bewusstlosigkeit verfällt und nicht erst das Feuerzeug aufhebt, es dann zweimal seinen Mitspielern und dem zunächst so unaufmerksamen Schiri zeigt und erst dann in sich zusammenfällt.
    Vom Schiedsgericht erwarte ich nicht viel, lasse mich aber gerne überraschen.

    Was für mich neu, also erstmals in diesem Artikel zu lesen ist: Union prüft zivilrechtliche Schritte! Das wird spannend, wenn man z.B. eine Privatperson wegen Spielmanipulation oder Schadensersatz angehen will.

  16. 5.

    Ja war gleichzeitig auch Mitglied.. Glaube von Köpenicker Seite hat dieser Fan die Maximalstrafe bekommen, die ein Mitglied bekommen kann.. Ausschluss vom Verein und lass mich lügen, entweder 2 oder 3 Jahre Stadionverbot.. Gab darüber auch mal ein artikel vom rbb.

  17. 4.

    Ist der Bochumer Torsteher eigentlich mittlerweile Ensemble-Mitglied am Bochumer Schauspielhaus? Ach nee, Moment, die machen ja Hochkultur und die darstellerische Leistung dieses Sportkameraden reicht ja gerade mal für die Goldene Himbeere. Viel Erfolg und Glück Auf, Union!

  18. 3.

    Meiner Meinung nach ist der Torhüter garnicht getroffen worden. Man schaue sich das Video in Ruhe an,dann wird man sehen das das Feuerzeug sein Ziel knapp verfehlt. Trotzdem kann man so etwas nicht tolerieren.

  19. 2.

    ...es handelte sich bei dieser Person um ein zuschauenden Unionfan. Völlig irrelevant, ob dieser Mitgliedsbeiträge entrichtet.

  20. 1.

    War das eigentlich ein Zuschauer oder ein Vereinsmitglied, der das Feuerzeug geworfen hat?