Am Späti in Zehlendorf - "Fürs nächste Jahr wünsche ich mir vor allem Frieden"

Di 17.12.24 | 18:17 Uhr
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Grafik:Eine Person in einem Wohngebiet mit Tasche und Schlüssel.(Quelle:rbb)
Bild: rbb

Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die erfüllt von ihrem jahrzehntelangen Engagement in der Kirche und im Sportverein ist.

rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "Am Späti" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.

Wer: Rentnerin
Alter: 76 Jahre
Uhrzeit: 09:38 Uhr
Gekauft: zwei Brötchen
Woher: von Zuhause
Wohin: nach Hause
Späti: Kioskbude, mitten im Wohnviertel, verkauft auch Brötchen und Blumen

 

Ich wohne gerne hier, es ist nicht so ein Trubel, obwohl dort das Krankenhaus ist. Ich komme häufig morgens an den Kiosk und kaufe meine Brötchen und manchmal auch Blumen. Die Tochter meiner Schwester wohnt in Kreuzberg, die besuchen wir dort öfter und dann sehen wir den Unterschied zu Zehlendorf und sind immer froh, hier zu wohnen.

Sie - helle, freundliche Augen – ist eine auffällig ruhige Gesprächspartnerin. Sie hat es nicht eilig und zögert kein bisschen, sich ein wenig zu unterhalten.

Mein Jahr war gut. Ich bin schon lange in einer Kirchengemeinde in Wilmersdorf tätig, ich leite dort eine Theatergruppe mit 28 Leuten. Ich bin also voll im Leben drin, mit anderen Menschen im Kontakt. Früher habe ich in der Kirche auch gearbeitet und dort die Kita geleitet. Heute sehe ich viele der Kinder immer noch. Manche der Eltern sind zum Beispiel in meiner Theatergruppe und manche der Kinder auch.

Letztes Jahr haben wir "One of us", ein Jugendbuch, aufgeführt. Das hatte ganz viel Erfolg. Wir haben uns gefragt: Wie kriegen wir noch mal so viel Erfolg? Jetzt haben wir ein ganz anderes Stück aufgeführt und zwar verschiedene Szenen über die Liebe. Wie hält ein Mann die Liebe zu seiner dementen Frau aufrecht? Oder wie sieht die Liebe zwischen zwei Männern aus? Ist Freundschaft auch Liebe?

Auf der Brötchentüte in ihrer Hand steht ihr Name, jeden Morgen wird die für sie zurückgelegt. In der Hand hält sie außerdem einen Schlüsselbund, an dem ein Ball befestigt ist, der wie ein Golf- oder Hockeyball aussieht.

Ich denke immer um die Weihnachtszeit, es wird ruhiger, aber das wird es nie. Jetzt ist wieder der Weihnachtsbasar in der Gemeinde. Ich bin lange im Steglitzer Sportverein tätig gewesen - 50 Jahre lang. Ich habe auch Kinder trainiert und Hockey gespielt. Meine ganze Familie spielt Hockey. Ein super schöner Sport. Das ist einfach mein Traum – der Sport und die Kirche. Immer mit ganz vielen Menschen zusammen sein, das gefällt mir.

Ich bin hier in Zehlendorf aufgewachsen. Meine Zwillingsschwester wohnt zwei Straßen weiter. Sie hat auch Hockey gespielt und auch alles das gemacht hat, was ich gemacht habe. Wir streiten uns nie. Sie hat früher auch eine Kita geleitet, wir haben uns sehr viel austauschen können. Wir verstehen uns blind.

Ich wünsche mir für das nächste Jahr vor allem Frieden. Ich habe ein bisschen Sorge vor der Politik. Ich denke dann an meine eigenen Kinder und denke: Hoffentlich geht das gut!

 

Das Gespräch führte Anna Bordel, rbb|24

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    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Baggerfahrer, der auf dem Schrottplatz gern was zerstört hat und in seinem Leben noch nie wählen war.

  • Illustration Am Späti: Außenansicht eines Kiosks.(Quelle:rbb)
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    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Krankenschwester in Elternzeit, die sich als Frau auf der Straße nicht sicher fühlt und auch Angst um ihre Tochter hat.

  • Illustration Am Späti:Ein abgestelltes Fahrrad(Quelle:rbb)
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    "Ich würde die Kirchen alle abschaffen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Arbeitsloser, der sich überall zurecht findet, aber es nicht leiden kann, wenn er Geldverschwendung wittert.

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    Am Späti in Lichtenrade 

    "Wenn du dir hier Mühe gibst, kannst du alles haben"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Afghane, der in Lichtenrade den American Dream verfolgt und lieber als Security als auf dem Bau arbeiten möchte.

  • Illustration Am Späti: Ein Tisch mit Kaffee-Utensilien. (Quelle:rbb)
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    Am Späti in Lichtenrade 

    "Jugendliche wissen heutzutage gar nicht mehr, was sie machen sollen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, der sich über Jugendliche aufregt und für den Hertha das größte Glück ist.

  • Illustration Am Späti:Ein Zeitungsaufsteller.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Schöneweide 

    "Dass ich jetzt aus meiner Wohnung raus muss, ärgert mich"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Hausmeister, der gerade umzieht, weil sein Haus zwangsgeräumt wird. Am Späti holt er Bier für seine Helfer.

39 Kommentare

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  1. 39.

    Wir haben doch nicht mal in Deutschland Frieden. Es ist alles nur noch traurig.

  2. 38.

    Und wer zieht das Schwert?! Immer der Angreifer!!
    Und da weder Deutschland, noch die EU, noch die NATO irgendein Land angreifen, ziehen die auch nicht das Schwert.
    Kurzum, unser Verteidigungsbündnis ist demzufolge bibelfest!!

    quod erat demonstrandum

  3. 37.

    Sie verstehen die Zusammenhänge wahrscheinlich nicht. Diese Welt und diese Nationen sind nur dadurch immer zu friedlichen Zeiten gelangt, weil der Schutz durch Stärke abschreckt. Frieden bekommt man nicht, indem man Aggressoren beim Aufrüsten zuguckt und abwartet, bis man überrannt wird. Das ist naiv.

  4. 36.

    Da gibt es die Alternative für Russland, kurz AfR, die verbreitet gern diese Botschaft, die Ihrer Botschaft ähnlich ist.
    Würden Sie friedlich und sachlich darüber nachdenken, kämen Ihnen nicht diese kriegerischen Gedanken.

    Nichts für ungut, aber Sie müssen den Blickwinkel ändern, um den Frieden zu verstehen.

  5. 35.

    "Ihre Wortwahl lässt einen gewissen Hang zum Militarismus erkennen."

    Sie unterstellen einmal mehr, ohne konkret zu werden. Wenn Menschen mit Hang zum Imperialismus meine Worte so interpretieren, kann ich nun wirklich nichts dafür.

  6. 34.

    Sie verstehen nicht, warum der Frieden nur eine Zeit zwischen kriegerischen Konflikten bedeutet und dass nur der eine Chance hat, der als unangreifbar erscheint? Nun, wir dachten alle einmal, als die Ukraine die Atomwaffen abrüstete, dass wäre ein Weg in den beständigen Frieden, tatsächlich dachten wir, es gäbe diesen friedlichen Weg. Aber das ist nicht die Wahrheit. Dieser Überfall auf die Ukraine fand statt, weil die Ukraine etwas signalisierte, eine Friedlichkeit, eine Harmlosigkeit. Mit den Atomwaffen hätte Putin es wahrscheinlich nie gewagt. Wenn Israel nicht ein derart gutes Verteidigungssystem hätte, würde Israel nicht längst vernichtet sein, so, wie der Iran es sich wünscht?
    Frieden gibt es nur zwischen kriegerischen Konflikten und wenn man sich ausreichend schützen kann. Der russische hybride Krieg gegen unsere Gesellschaft ist doch längst hier, denn es ist auch kriegerisch, gegen unsere Gesellschaft zu agieren, mit Worten, mit Sabotage, mit Unwahrheit.

  7. 33.

    Offensichtlich muss ich umformulieren, da die erste Antwort wohl zu konkret war.
    Ihre Wortwahl lässt einen gewissen Hang zum Militarismus erkennen.

  8. 32.

    Europa wird längst angegriffen, haben sie das noch nicht mit begriffen? Dann sollten sie andere Informationquellen wie RT oder diverse russisch beeinflusste Social Media Kanäle benutzen.

    "Vertreter von Sicherheitsbehörden haben seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 eine Zunahme von Übergriffen registriert. Ziel dieser sei es, die öffentliche Stimmung im Sinne Moskaus zu beeinflussen und die Unterstützung für die Ukraine zu unterminieren."

    Also genau wie sie, nur professioneller.

  9. 31.

    Ich fand es sehr auffällig wie die beiden Reporter vorher ausschließlich (!) rechte Dumpfbacken und Verschwörungschwurbler interviewt haben, auch bei dem Vorgänger der Serie "An der Tanke".

    Ich glaube man hat sich besonnen und bildet jetzt ein wenig mehr die Lebenswirklichkeit ab.

  10. 30.

    "Nochmals die Frage, wer will Europa und damit die NATO angreifen?"

    Wenn Sie Europa mit der NATO gleichsetzen, ist das faktisch schon mal ein Fehler. Das eine ist ein Kontinent, das andere ein Verteidigungsbündnis. Die überfallene Ukraine liegt übrigens in Europa. Somit hat Russland einen innereuropäischen Angriffskrieg begonnen. Aber immerhin sehen Sie ein, dass Russland ein imperialistischer Aggressor ist...

  11. 29.

    Ich habe einmal kurz recherchiert, um herauszufinden, dass die Meldung über zwei Jahre alt ist. Aber egal, hier ist weder Ihr Recherchedefizit noch der Schießunterricht in Polen das eigentliche Thema, somit war Ihr Versuch der Ablenkung im Ansatz erfolgreich. Dass Russland einen europäischen Nachbarn überfallen hat, haben Sie aber mitbekommen? Und ich frage Sie noch einmal: Wo meinen Sie hierzulande eine Kriegsbegeisterung zu erkennen? Sind Sie wirklich der Meinung, Staaten müssten nicht verteidigungsfähig sein? Finden Sie es nicht notwendig, dass territoriale Grenzen respektiert werden? Und wenn Sie Verteidigungsfähigkeit ablehnen, wollen Sie dann hierzulande auch unsere Exekutive entwaffnet sehen?

  12. 28.

    Wer das Schwert zieht, wird (letztlich) durch das Schwert umkommen. Gleich, wer es ist und aus welchen Motiven heraus.

  13. 27.

    Als Zeitstempel fand ich den 12.12.2024: Normalerweise haben Schulen eine Fürsorgepflicht. Schulen sollen für Kinder und Jugendliche ein geschützter Ort sein. Kriegspropaganda hat an ihnen nichts zu suchen. Man mag sich gar nicht vorstellen, mit welchen Feindbildvorstellungen die jungen Europäer in Polen indoktriniert werden. Irgendwie muss das Schusswaffentraining in Polen ja begründet werden.

    Nochmals die Frage, wer will Europa und damit die NATO angreifen? Meinen Sie allen Ernstes, dass - nach dem Vergleich der Militärbudgets und der militärischen Infrastruktur - Russland das tun wird? An welcher Stelle sagte der imperialistische Aggressor, dass er Europa angreifen will? Ich bitte um Belege und nicht nur um Vermutungen.

  14. 26.

    Auf meine Frage, wo denn hierzulande Kriegsbegeisterung zu sehen sei, führen Sie eine über zwei Jahre alte Nachricht aus Polen an? Finden Sie das nicht etwas peinlich, zumal Sie den Inhalt dieser Nachricht auch noch verzerrt wiedergeben? Begründet wurde das Schießtraining in Schulen mit der Vorbereitung auf einen Verteidigungsfall, was ja vor dem Hintergrund, dass wir innerhalb Europas einen imperialistischen Aggressor haben, nicht völlig abwegig erscheint.

  15. 25.

    Mit 76 Jahren ist sie ein Kind des kalten Kriegs, der Teilung Berlins und der Mauer genauso wie sie ein Kind des GG, der Wende, des wieder vereinigten Deutschlands und der Europäischen Union ist.
    Ich glaube sie weiß (auch als religiöser) Mensch genau, welche Strukturen ihr ein Leben in Freiheit und Würde ermöglichen und dass diese Dinge eben nicht einfach Gott gegeben sind.

  16. 24.

    Der erste Schritt scheint mir zu sein, aufgrund von drei oder vier getaner Worte nicht flugs eine Einordnung vorzunehmen, Menschen in Kästchen zu packen, außer eben, dass Menschen sich selber nachlesbar in Kästchen packen. Die Verhaltensweise nimmt jedenfalls zu, dass ein Außenstehender sich herausnimmt, besser als der betreffende Mensch selbst zu wissen, was dieser denn nun wirklich gemeint hat. Von daher bedeutet Frieden auch, sich weit mehr an das tatsächlich Gesagte und weit weniger an das angeblich Gemeinte zu halten.

    Ein Mensch kommt her und mir ist er unbekannt. Ein Wissen herrscht über die Herkunft dieses Menschen, seiner Kultur ggf. - Was wird er sagen? Jeder Mensch stellt in sich Vermutungen an. Besteht aber eine Offenheit, von Rückschlüssen zu lassen und sich auf das tatsächlich Gesagte einzulassen?

    Unter anderem war es Bert Brecht, der einmal anmerkte, dass es besser sei, Fragen zu stellen als vorschnelle und definitive Antworten zu geben.

  17. 22.

    Gut, wir wissen es nicht. Mit Vermutungen, wie es denn ein einzelner Mensch DEFINITIV gemeint hat, sollte sich immer zurückgehalten werden. Der kirchliche Hintergrund hierzulande legt nahe, dass die politische Großwetterlage damit gemeint ist, die eine gänzlich andere ist als 2019, 20 und 21. Haben seinerzeit noch Waffenlieferungen gerechtfertigt werden müssen, ist es heute schlichtweg umgekehrt, dass gesamtgesellschaftlich sich zu rechtfertigen habe, einem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt ist, wer aus welchen Gründen auch immer ggf. keine Waffen liefert.

    Genau darin empfinde ich eine Verhärtung, sie, die Dame aus Zehlendorf, ggf. auch, ohne ihr das jetzt auf den Kopf zusagen zu wollen.

  18. 21.

    Ich glaube Sie unterschätzen die Dame gewaltig. Ob ihre eigenen Kinder je Krieg am eigenen Leib erleben hängt weder von Polen, Deutschland, EU noch NATO ab. Das ihre Kinder aber mit den Folgen des Klimawandels werden leben müssen ist eine physikalische Sicherheit. Und genau über das Wie entscheidet zukünftige Politik von Deutschland, der EU etc.

  19. 20.

    Fürs nächste Jahr wünsche ich mir vor allem neue Kalendersprüche.

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