rbb exklusiv - Berliner Senat beendet Pilotprojekt zur Vermeidung von Zwangsräumungen

Do 05.10.23 | 22:02 Uhr | Von Sebastian Schöbel
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Demonstranten blockieren am 06.08.2019 den Eingang eines Hauses in der Dubliner Straße, um die Zwangsräumung einer WG zu verhindern. (Bild: rbb/Göbel)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.10.2023 | Wolf Siebert | Bild: rbb/Jana Göbel

Mit der persönlichen Zustellung von Räumungsklagen wollte die ehemalige Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) die Zahl der Räumungen verringern. Die neue Justizsenatorin Felor Badenberg beendet das Projekt - es sei "nicht zielführend". Von Sebastian Schöbel

Die Berliner Justiz wird Räumungsklagen gegen Mieterinnen und Mieter in Berlin nun doch nicht persönlich zustellen. Das erklärte die Justizverwaltung in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken, die dem rbb vorliegt.

Ein solches Vorgehen stehe nicht in Einklang mit der Zivilprozessordnung und sei zudem "nicht zielführend", erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage des rbb. Damit beendet die neue Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) ein Pilotprojekt ihrer Amtsvorgängerin Lena Kreck (Linke), die damit die Zahl der Zwangsräumungen verringern wollte.

Mit der persönlichen Klagezustellung sollten Betroffene, denen eine Zwangsräumung droht, die Möglichkeit einer zusätzlichen Beratung durch Justizbedienstete bekommen oder an Hilfsangebote vermittelt werden. Man wolle verhindern, so die Begründung, dass Menschen, die in Krisenlagen überfordert sind und möglicherweise die Dringlichkeit eines Gerichtsschreibens nicht richtig einschätzen, plötzlich vom Gerichtsvollzieher überrascht werden.

Sozialbehörden sollen enger eingebunden werden

Badenberg hatte bereits kurz nach ihrer Amtsübernahme angekündigt, das Pilotprojekt prüfen zu wollen. Es stehe möglicherweise im Widerspruch zu der Maßgabe, dass Zwangsräumungen beschleunigt durchzuführen sind, um die Mietausfälle und Risiken für Vermieter gering zu halten. "Mehrfache persönliche Zustellungsversuche durch Justizbedienstete würden zu einer Verzögerung des Verfahrens führen", so die Sprecherin der Justizverwaltung.

Man unterstütze aber grundsätzlich das Anliegen, die Zahl vermeidbarer Räumungen zu reduzieren. So prüfe man aktuell eine Bundesratsinitiative, wonach künftig Gerichte möglichst frühzeitig die Möglichkeiten einer gütlichen Beendigung des Rechtsstreits sondieren sollen. Dabei sollen auch die Sozialbehörden enger eingebunden werden, um Betroffenen möglichst früh zu helfen. "Selbst bei letztlich nicht vermeidbaren Räumungen können die sozialen Folgen gegebenenfalls durch Räumungsfristen gemildert werden", so die Justizverwaltung.

Archivbild: Felor Badenberg (parteilos), Justizsenatorin von Berlin kommt zu einer Pressekonferenz zum Abschluss der Justizministerkonferenz. (Quelle: dpa/M. Skolimowska)
Die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg. | Bild: dpa/M. Skolimowska

Kritik von der Linken

Der rechtspolitische Sprecher der Linken, Sebastian Schlüsselburg, kritisierte das Ende des Pilotprojektes und kündigte an, in den laufenden Haushaltsverhandlungen die Wiederaufnahme zu beantragen. "Wir müssen an allen Stellen des Verfahrens alles dafür tun, dass Menschen ihre Wohnung nicht verlieren."

Niklas Schenker, der wohnungspolitische Sprecher der Linksfraktion, fügte hinzu: "Es ist unverantwortlich, dass der Senat das Kündigungs- und Räumungsmoratorium bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen zum Ende des Jahres ersatzlos auslaufen lässt." Die Zahl der Räumungen sei noch immer hoch, so Schenker, und in Zeiten steigender Kosten würden auch die Mietschulden steigen - und damit die Räumungsneigung der Vermieter.

Laut der parlamentarischen Anfrage der Linken wurden in Berlin seit April 2022 rund 5.800 Räumungsklagen wegen Zahlungsverzug zugestellt. Die mit Abstand meisten, knapp 1.300, gab es in Marzahn-Hellersdorf. Die wenigsten Räumungsklagen im gleichen Zeitraum hatte Steglitz-Zehlendorf, mit 218.

Sendung: rbb24, 06.10.2023, 16:00 Uhr

Beitrag von Sebastian Schöbel

50 Kommentare

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  1. 50.

    Weniger ist mehr. Es reicht, ich will weniger Gesetze. Leitplanken reichen aus.

  2. 48.

    "gegen die gesetzlichen Vorschriften der ZPO ". Ich gehe davon aus, dass auch die Vorgänger-Regierung sich der FDGO verpflichtet gefühlt hat. Es ist daher höchst verwunderlich, dass die m.E. rechtswidrigen Aktivitäten der ehemaligen Senatorin Kreck, als "Pilotprojekt" bezeichnet, so lange haben laufen können.

  3. 47.

    Das ist mitnichten "nicht zielführend" oder verfahrenswidrig. Die persönliche Zustellung und Bearbeitung des Falls bedeutet, dass sich sowohl die Vermietenden als auch die Gerichte darum kümmern müssen, die soziale Notlage abzumildern, auch im Falle einer Mieträumung. Was jetzt durchgesetzt wird, ist der einseitige - und damit verfassungswidrige - Wunsch von Besitzenden, Vermietenden und Co. Partikularinteressen Dritter hat die Justiz nicht zu berücksichtigen und schon gar nicht höherrangig zu erachten als das Recht auf Wohnen. In der Praxis bedeutet das eine Anhäufung anonymer Schnellverfahren, komplett ohne Rechtsschutz für Betroffene, die ohne korrekte Benachrichtigung auch keinen Widerspruch einlegen können. Die Leute sitzen trotz Gerichtsverfahren ohne Verhandlung auf der Straße - ganz analog zum libertären Strafbefehlsverfahren, das ebenso unrechtsstaatlich ist.

    In einem unregulierten Wohnungs- und Mietmarkt braucht es den besonderen Mieter*innenschutz.

  4. 46.

    Liebe Dagmar, dafür benötigt man etwas Fantasie. Wenn sie ein kleiner Vermieter sind, sollten ihre Mieter mehr als eine abstrakte Geldeinheit sein.
    Sie werden sich dann vor einer Räumungsklage ganz sicher mit ihrem Mieter persönlich auseinandersetzen. Und genau darum gehts. Während eine Heuschrecke einfach den Rechtsweg beschreiten wird.
    Ist doch eigentlich logisch oder? Das ist auch der Unterschied zwischen einer personengeführten Unternehmung oder irgendeinem Hedgefond.

  5. 45.

    Also, ich habe den Artikel aufmerksam gelesen, und es geht um Räumungsklagen im allgemeinen, im Artikel steht kein Wort über Großvermieter, auch nicht vom börsennotierten.
    Wenn ein Mieter einen Mietvertrag abschließt, und mit der dort vereinbahrten Miete mindestens 3 Monate im Rückstand ist, und diese Rückstände nicht zügig begleicht, dann hat jeder Vermieter das Recht eine Räumngsklage zu erwirken.
    Ob eine, von der Justiz. persönlich zustellte Räumungsklage zielführend sei, um die Anzahl der Räumnsklagen zu verringern, das war hier im Artikel die Frage.
    Eine erlassene Klage, wird hierzulande per Post zugestellt, und nicht durch das Personal der Justiz, die ist ausgelastet genug, und hat keine Zeit für Hausbesuche von Beklagten.

    Für Beratungen gibt es Interessenverbände

  6. 44.

    "Frau Badenberg ist parteilos. " Aber nicht unabhängig. Haben sie etwa geglaubt das zahlt wer einfach so 820.000 € als "Spende"?

  7. 43.

    Grundrechte kann man nicht "verwirken". Deswegen heißen sie ja auch so. In ihrer Deutung ist wohl auch die Würde des Menschen antastbar, wenn ein Mensch seine Würde "verwirkt" hat

  8. 42.

    Erstens gehts, wie ja selbst kommentieren, nicht um das vermietete Mehrfamilienhaus sondern um die großen Vermieter.
    Zweitens ist ja die Dauer der Räumungsklage bei der hier anvisierten Zielgruppe am kürzesten, denn die gehen nicht durch alle Instanzen.
    Und genau darum ging’s ja der alten Senatorin. Von den börsennotierten Vermietungsheuschrecken geht ganz sicher keiner Pleite, da können sie mal ganz beruhigt sein. Die haben genug Kapital solche Zeiträume über der Mietskaution hinaus zu überbrücken.

  9. 41.

    Es gibt aber Unterschiede in einer Renditeerwartung und die Verzinsung ist hier bekanntlich die Kaltmiete.
    Wieviel bekommen sie für eine langfristige risikolose Anlage mit monatlicher Zinsgutschrift denn beispielsweise bei der Bank? Und wie hoch ist dagegen der Zinsfuss bei den Wohnungsbau-Investoren??
    Dazwischen liegen Welten und genau hier könnte der Staat regulierend eingreifen.
    Selbst Gröner bezeichnet die gesetzlich möglichen Modernisierungsrenditen von 8% als reinen Wucher!

  10. 40.

    Vielleicht wie bei Buchbinder Wanninger hat dann der Gerichtsvollzieher gesagt, "Na dann ist die Sache für mich erledigt".

  11. 39.

    Spandau liegt nicht an sondern hinter der Havel.

    Schön für Sie, dass Sie einen anständigen Vermieter haben.
    In meinem Freundes und Bekanntenkreis haben manche leider nicht so viel Glück und nennen Heimstaden, Vonovia und Deutsche Wohnen ihre Vermieter. Da läuft das ein wenig anders. Entweder werden die Häuser gar nicht gewartet und werden somit langsam aber sicher marode. Oder es werden jedes Jahr bis zu 20% mehr Miete verlangt.
    Die Problematik einer gesetzlichen Regelung ist ja dass sie für alle Mie

  12. 38.

    "Der Staat ist keine Nanny, die alles übernehmen kann."

    Nein? Komisch woanders ist das kein Problem aber die 820.000 € müssen sich ja amortisieren.

  13. 37.

    Auch ich teile Morenas Einschätzungen und Sichtweisen, die ich weder einseitig noch unreflektiert finde, ganz im Gegnteil. Und da wir wir Menschen verschieden sind mögen manche gerne über diese engen vorgegebenen Horizonte hinausdenken. Wenn Sie allerdings einfach die Regierungsmeinung dazu zitieren mit der aktuellen moralistischen Grundhaltung darin euphemistisch verpackt ist das eben eine andere opportune Meinung.
    Aus einem gesellschaftlich bedingten Problem, auf das wir Einzelne gar keinen Einfuß haben, wird eine moralische Angelegenheit gemacht. Das verfehlt jegliche Analyse der Ursachen und Bedingungen die über Jahrzehnte hinweg nun zu genau diesen für viele existentiellen Problemen geführt haben. Auf meine alten Tage droht mir die verzweifelte Suche nach einer Wohnung weil ehemalige Sozialwohnungen hier im Milieuschutzgebiet nun so oft weiterverkauft wurden bis der aktuelle Eigentümer nun in Einzeleigentum aufsplittet mit freundlicher Unterstützung der Gesetzesmacher.



  14. 36.

    Habe ich nicht mein "Grundrecht" verwirkt, wenn ich die Miete nicht zahle?
    Es gibt viel Unterstützung und Beratung in unserem Land.
    Ich muss mich jedoch selber kümmern, oder?

  15. 35.

    Es ist schon sehr interessant die Beiträge zu lesen, insbesondere über die Schuldigen, wenn es um die Höhe der Miete geht.
    Das Gropiushaus wurde nach den WFB 1971 gefördert, bereits 1976 waren es die WFB 1972, wie bei fast allen zwischen 1969 und 1971 geförderten Mietobjekten. Die IBB hat nach 32 Jahren Förderung im 1. Förderweg, ab dem 1. Januar 2008 eine Kaltmiete von 9,63 €/m2 genehmigt, bei vergleichbaren Objekten waren es um 4 €. Tatsächlich haben dann alle Verantwortlichen zugesehen.

  16. 34.

    Die Frage bleibt doch, wieso Mieter derart hohe Mietschulden anhäufen, dass zu Kündigung führt. Es gibt eine Unmenge von Beratungsstellen, die dem Mietschuldner beraten und Hilfestellung geben. Diesen Weg muss der Mieter alleine gehen und das auch vor der "persönlichen Zustellung" der Räumungsklage. Bis es aber bis zur Räumung kommt, vergeht eine gewisse Zeit,,begleitet von viel Briefverkehr. Wer diese Signale nicht wahrnimmt, bzw. ignoriert muss schlussendlich geräumt werden, denn da wurden offensichtlich andere Prioritäten gesetzt. Ich kann das Ende dieses Projektes verstehen, verstehe es aber nicht, warum dieser Artikel reißerich als "rbb-exklusiv" aufgemacht wird, der dann nur eine bedeutungslose Mitteilung für die überwiedende Mehrheit der Mietzahler ist. Sicherlich aber mit dem Hintergrund, dass der neue Senat "Die Prioritäten sind damit klar und menschenverachtend" hindeutet. Ja, das Projejt, aus Berlin ein rot-grünes Wolkenkuckucksheim zu machen, ist eben gescheitert.

  17. 33.

    Wohnen ist ein Grundrecht:

    "(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden Menschen auf einen angemessenen Lebensstandard für sich und seine Familie an, einschließlich ausreichender Ernährung, Bekleidung und Unterbringung, sowie auf eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen. Die Vertragsstaaten unternehmen geeignete Schritte, um die Verwirklichung dieses Rechts zu gewährleisten, und erkennen zu diesem Zweck die entscheidende Bedeutung einer internationalen, auf freier Zustimmung beruhenden Zusammenarbeit an."

    Diese Rückwärtsorientierung verschlechter die Situation für Wohnende, die außerhalb der Mietwohnung keinen Wohnraum zur Verfügung haben und es gibt auch nicht genügend vom Land/Staat gestellte Unterkünfte um das abzufangen. Also gehen wir wieder einen Schritt weg von den Menschenrechten mit diesem Vorgang.

  18. 32.

    "Der private, der börsen-fond-rendite-anlagegetriebene Immobilienmarkt ist seit vielen Jahrzehnten nicht in der Lage angemessen bezahlbaren Mietwohnraum zu produzieren." Wozu auch, das ist nicht seine Aufgabe. Der private Markt stellt Wohnungen als Ware zur Verfügung und hat dafür das Recht, daraus Gewinne zu generieren. Wenn der Staat die Bedingungen soweit einschränkt, dass keine positive Renditeerwartung mehr gegeben ist, dann investieren Private nicht mehr. Ganz einfach, denn niemand hat etwas zu verschenken. Für Menschen, die sich Wohnen zu Marktpreisen nicht leisten können, ist der Staat zuständig. Entweder er baut selbst im sozialen Wohnungsbau oder er zahlt Wohngeld (was übrigens die gerechteste Form der Förderung ist). Der Staat hat aber die eigenen Bauvorhaben selbst Richtung Null gefahren, weil es eben verdammt viel Geld kostet, welches nie wieder über die niedrigen Mieten reinkommt.

  19. 31.

    Was soll daran menschenverachtend sein? Der Staat hat eine Schadenminderungspflicht und Vermieter sind in der Mehrheit nun mal nicht kapitalstark genug, monatelange Mietausfälle kompensieren zu können. Warum soll ein Vermieter ruiniert werden, nur weil sein Mieter nicht zahlt. Es dauert ohnehin bereits 12 bis 18 Monate, bis der Vermieter überhaupt mal einen Räumungstitel erwirkt hat. Den finanziellen Schaden kann man dann recht leicht überschlagen.

  20. 30.

    Die Senatorin hat schlicht Recht! Wenn bereits die Zustellung des Räumungsbescheids ins Haus steht, dann ist es für ein Abwenden der Räumung und eine Beratung längst zu spät. Das rechtfertigt nicht, sich gegen die gesetzlichen Vorschriften der ZPO zu wenden. Der Senat würde sich hier im Zweifel nur schadenersatzpflichtig machen, weil er ein unabwendbares Ereignis willentlich zum Schaden des Gläubigers hinauszögert. Wer ernsthaft Hilfsangebote unterbreiten will, muss deutlich früher ansetzen und das bereits dann, wenn noch eine Chance besteht, die Situation abzuwenden. Wer erst mal mehrere Monate Mietrückstände hat und hierfür keinen Antrag auf staatliche Unterstützung gestellt hat, hat realistisch keine Chance mehr, die Räumung zu verhindern. Hilfsangebote gibt es genügend, die Betroffenen müssen diese aber auch aktiv wahrnehmen. Der Staat ist keine Nanny, die alles übernehmen kann.

  21. 28.

    Und warum soll die private Hand etwas herstellen, was keiner nachfragt? Ein Beispiel ca. 50 qm Wohnung kosten heute 250.000 EUR, der Erwerber trägt Nebenkosten von 8%, aber die lassen wir mal außen vor. Die Bank finanziert die 250.000 EUR zu 6,5% (4,5% Zins + 2% Tilgung) aktuell, sind 16.250 EUR pro Jahr, ergo 27.08 EUR pro qm und Monat. Alternativ bekommt man gerade 3,75% auf dem Tagesgeldkonto für sein Geld, also allein für die Nebenkosten in Höhe von 20.000 EUR im Jahr 750 EUR. Da kein Mieter 27,08 EUR pro qm und Monat zu zahlen willens ist, geht der kluge Investor lieber mit seinem Geld zum Tagesgeld und bekommt risikolos 750 EUR pro Jahr (oder in andere Anlageformen sogar mehr) statt sich dem Risiko eines Vermietobjekts mit vielen gesellschaftlichen und politischen Risiken auszusetzen. Ist doch vollkommen verständlich, dass keiner mehr Lust auf die Bereitstellung von Wohnraum hat.

  22. 27.

    Sie sollten auch andere Meinungen zulassen und nicht herabwürdigen. So schreibt z.B. das Umweltbundesamt: „Wohnen“ ist zusammen mit Mobilität und Ernährung der Konsumbereich, der die Umwelt am stärksten belastet, etwa durch Flächen-, Wasser- und Energieverbrauch, aber auch durch Schadstoffausstoß und Abfall. Private Haushalte haben aber auch erhebliche Möglichkeiten, diese Umweltbelastungen durch bewusste Konsumentscheidungen zu reduzieren. Zum Nachlesen:
    https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen

    Vielleicht sollten Sie sich mal fragen, ob ihre Meinung und Sichtweise ein wenig zu einseitig ist?

  23. 26.

    So ist die soziale Marktwirtschaft, eingebettet in ein Wusel von Gestzen und Bestimmungen und Bestimmenden. Absurd ist nur, daß das Recht auf ein Dach über dem Kopf nur für die gelten soll, die das Glück haben, über das nötige Kleingeld zu verfügen. Immer mehr Menschen - leider zunehmend auch Familien mit Kindern, fallen durch das Raster. Und nicht alle sind zu faul oder zu ungebildet, sich um Hilfe zu bemühen.
    Das Wort "Sozial" vor "Marktwirtschaft " sollte man zukünftig weglassen - es entspricht schon lange nichtmehr der Realität.

  24. 25.

    Und eins noch dazu:
    "So prüfe man aktuell eine Bundesratsinitiative, wonach künftig Gerichte möglichst frühzeitig die Möglichkeiten einer gütlichen Beendigung des Rechtsstreits sondieren sollen."
    Das hätte man auch parallel dazu machen können und weiß man denn eigentlich, wie lange das dauern wird, diese Prüfung? Das kommt dann u.U. für manche zu spät.

  25. 24.

    "Mit der persönlichen Klagezustellung sollten Betroffene, denen eine Zwangsräumung droht, die Möglichkeit einer zusätzlichen Beratung durch Justizbedienstete bekommen oder an Hilfsangebote vermittelt werden."
    Das ist für mich der alles entscheidende Satz in diesem Artikel und ich kann nicht nachvollziehen, wie man diese Möglichkeit so einfach wieder "vom Tisch wischen" will. Es macht mich einfach nur traurig.
    Apropos traurig: Das macht mich hier auch so mancher Kommentar, aber so sind die Menschen eben, nur nicht über den Tellerrand hinausgucken, sonst müsste man vielleicht auch sehen, dass es anderen aus diversen Gründen so gehen kann, dass Ihnen so etwas droht. Es fällt natürlich viel leichter, alle über einen Kamm zu scheren. Bei einigen ist es bestimmt kein böser Wille so nach der Art: ist mir doch egal, dann zahle ich eben meine Miete nicht. Bestimmt nicht. Denn was dann droht ist die Obdachlosigkeit und dann wird es richtig schwer.

  26. 23.

    Ein weiterer Mangel- Verteiljob ist gescheitert. Am unmoralischsten ist der, der den Mangel schätzt und zuteilt...

  27. 22.

    Mag sein, das für Sie, in einer schlichten Welt, wohnen "auch nur Konsum" ist.

    Das ist aber nicht der Begriff, die Haltung, das Verständnis von Volkswirtschaft in einer sozialen, republikanischen Demokratie. Kann somit auch nicht Grundlage des politischen Personals sein, das beauftragt ist ordnungspolitisch die Volkswirtschaft zu regeln und in die notwendigen Bahnen und Prozesse zu lenken. Ungewollt beschreiben Sie hier, dass die private Wirtschaft nur EIN Interesse ist und naturgemäss dem Auftrag demokratischer Ordnungspolitik zuwiderläuft. Die hat nämlich die menschlichen, gesellschaftlichen Ressourcen, die Daseinsvorsorge, die existentiellen Grundlagen einer Gesellschaft zu sichern, zu verteilen. Der Vorstand eines Hedgefonds, eine Geschäftsleitung der Privatwirtschaft ist keine demokratische Veranstaltung. Noch hat sie oder kann sie 50-60 oder 100 Jahre gesellschaftlicher Infrastruktur antizipieren. Gibt die "Intelligenz" der Exceltabelle nicht her.

  28. 21.

    Der (Miet-)Preis einer Immobilie hängt ab von Lage, Qualität und Ausstattung. Diese ewige "Gleichmacherei" ist absolut nicht nachvollziehbar. Es kann niemand erwarten, für eine komplett modernisierte Wohnung inkl. Gemeinschaftseigentum weniger bezahlen zu müssen als in einem Neubau. Die Standards sind gleich, Wohnen ist auch nur Konsum. Und man bekommt mehr, wenn man mehr bezahlt, ganz klar. Wenn ich weniger bezahlen möchte, bekomme ich halt auch weniger bei Lage, Qualität und Ausstattung. Ist doch eigentlich vollkommen verständlich. Alles andere wäre ja auch vollkommen realitätsfern. Grüße vom Wannsee.

  29. 20.

    Sie sind ein idealtypisches Beispiel dafür, wie die Welt auf den Kopf gestellt wird und dieser Kopfstand für selbstverständlicher, geradezu naturgesetzlicher Zustand gehalten wird.

    Der private, der börsen-fond-rendite-anlagegetriebene Immobilienmarkt ist seit vielen Jahrzehnten nicht in der Lage angemessen bezahlbaren Mietwohnraum zu produzieren. Angemessen bedeutet: Bezahlbar im Verhältnis zum unteren Mittel der Einkommen. Diese Einkommen sind nicht so niedrig, weil ihre Empfänger faul sind, sondern weil so nun mal die menschengemachte Volkswirtschaft aussieht, die allerlei Gründe heranführt, weshalb Löhne nicht höher sein dürfen oder können.
    Bezahlbar funktioniert mit dem Glück eines redlichen Vermieters nur im bereits lange vorhandenen Bestand. Also Bestandskapital das nicht ein aktueller Eigentümer erwirtschaftete, sondern Generationen gesellschaftlicher Anstrengung.
    Niemand hinderte private Immobilienwirtschaft, die Wohnungen zu bauen, die gebraucht werden. Wo sind sie?

  30. 19.

    Wir leben seit 2009 zu dritt in einer 120qm Altbauwohnung und zahlen 640 Euro kalt. Im Februar hat unser priv. Vermieter die Miete, wegen der gestiegenen Mehrkosten, das erste Mal um 20 Euro erhöht. Die Wohnung ist klasse und es wird sich bei Problemen gleich gekümmert. In Spandau, gleich an der Havel. Es gibt sie die Guten.

  31. 18.

    Der (Miet-)Preis einer Immobilie hängt ab von Lage, Qualität und Ausstattung. Diese ewige "Gleichmacherei" ist absolut nicht nachvollziehbar. Es kann niemand erwarten, für eine komplett modernisierte Wohnung inkl. Gemeinschaftseigentum weniger bezahlen zu müssen als in einem Neubau. Die Standards sind gleich, Wohnen ist auch nur Konsum. Und man bekommt mehr, wenn man mehr bezahlt, ganz klar. Wenn ich weniger bezahlen möchte, bekomme ich halt auch weniger bei Lage, Qualität und Ausstattung. Ist doch eigentlich vollkommen verständlich. Alles andere wäre ja auch vollkommen realitätsfern. Grüße vom Wannsee.

  32. 17.

    Wie ist das denn bei dem Kreck-Pilotprojekt weiter gegangen, wenn der Gerichtsvollzieher den Mietschuldner nicht angetroffen hat?

  33. 16.

    Was ein Unfug. Ich kenne private Vermieter, die ihre Mieter nicht über den Tisch ziehen und selbst unterm Mietspiegel bleiben - deren Häuser sehen durchweg gut aus und sind in einwandfreiem Zustand. Wenn für Sie Vermieter pauschal zu den Heuschrecken gehören, sind Sie leider ungebildet.

  34. 14.

    Weil Menschen welchen die Obdachlosigkeit droht evtl. ein wenig mehr Mitgefühl gebührt als Menschen welche fehlende Renditen und Kapitalerträge zu befürchten haben.

  35. 13.

    Warum? Es gibt gute und schlechte Menschen. Vermieter können alle über einen Kamm geschert werden. Da gibt es nix zu diskutieren. Mieter sind grundsätzlich wunderbar.

  36. 12.

    Ca. 6,50 Euro Durchschnittsmieten sind spottbillig, nur für Sie teuer?
    Da stimmt dann auf Ihrer Einnahmenseite etwas nicht.

  37. 11.

    Marzahn ist ein schöner Bezirk mit einer sehr diversen Bebauung - ich wollte Ihnen und anderen Marzahnern (bewusst nicht gegendert) nicht zu nahe treten. Jedoch ist es doch leider auch ein Teil der Wahrheit, dass es, wie in anderen Bezirken auch, dass viele Richtung M/H an den Rand gedrängt wurden. Was den Wohnwert von Marzahn aber nicht schmälert, da ich annehme, dass es trotz einiger Schwierigkeiten, doch noch Solidarität und Zusammenhalt dort gibt. Mehr noch als in den angeblich reicheren Bezirken, wo sich doch viele selbst näher sind, als dem Anderen.

  38. 10.

    Es gibt Mieter und Vermieter, sind übrigens beides Menschen mit Menschenwürde. Sie sehen immer nur 1 Seite, die Sie schön färben... Schade, machen Sie auch mal einen Perspektivwechsel!

  39. 9.

    Es gibt für Menschen, die berechtigt sind, Unterstützung durch Wohngeld. Man muss sich halt kümmern. In Marzahn Hellersdorf gibt es viele sehr schöne Neubauten und Einfamilienhäuser. Nicht nur sozial schwache wie es hier unwissende Kommentatoren zu suggerieren versuchen.

  40. 8.

    Es ist richtig, dass das Pilotprojekt beendet und erst einmal ausgewertet wird. Unsere Berliner Justiz muss entlastet werden, es gibt mehr als genug Beratungsangebote, die man als Betroffener wahrnehmen kann. Danke, Frau Justizsenatorin Felor Badenberg, dass Sie hier für alle Beteiligten mit Augenmaß vorgehen.

  41. 7.

    Warum gibts in Marzahn die meisten und in Steglitz die wenigsten Räumungen? Man achte eher auf die sozial gewachsenen Strukturen durch Gentrifizierung der letzten Jahrzehnte, weil ärmere und prekär arbeitende Menschen an den Rand gedrängt wurden und irgendwann mal resigniert haben. Das sind die Folgen des Verkaufs von Tafelsilber durch Wowi und Diepgen-Senate, weil im Innenring alles nur erdenkliche verhökert werden musste, weil Berlin ja arm aber sexy war und ist. Und heute das Jammertal bemühen - ziemlich verlogen. Sollen die verantwortlichen Stellen doch endlich mal das Kind beim Namen nennen.

  42. 6.

    Sie sind ja ein Spaßvogel.... günstige Sozialwohnungen..... selten so gelacht. Ich kann mir "nur" eine Genossenschaftswohnung leisten, weil der "soziale Wohnungsbau" mittlerweile so teuer geworden ist, dass man sich den doch nur noch über staatliche Subventionen wie Wohngeld oder aufstockende Leistungen vom Jobcenter leisten kann, wenn man einen WBS bekommt. Ich bekäme noch einen, aber würde nie den Staat zur KAsse bitte, nur um "sozial wohngebaut" zu leben. Dann lieber etwas knapper bei Kasse, aber genossenschaftlich und sicher.

  43. 5.

    Wer die günstigen Sozialwohnungsmieten nicht zahlen kann oder will, muss halt mit Konsequenzen rechnen. Konsequenzen sind für die Linke Teufelszeig.

    Alle Welt braucht soziale Hilfe.

  44. 4.

    Ein möglicher (!) Widerspruch gegen die "Maßgabe, dass Zwangsräumungen beschleunigt durchzuführen sind, um die Mietausfälle und Risiken für Vermieter gering zu halten" führt zum Ende eines Pilotprojektes, dass Menschen irgendwie doch noch vor dem Rauswurf retten soll.

    Die Prioritäten sind damit klar und menschenverachtend.

  45. 3.

    1. Warum hätte dieses, sehr wohl zielführende Projekt, richtig angewendet, am Menschen eben orientiert u. der realen Lebenssituation, nicht an Paragrafen u. Richterlebensweltsicht, nur bei landeseigenen W.b.g geben sollen?
    2. Und warum kommt es bei LANDESEIGENEN denn zu solchen Räumungsklagen? DER VERMIETER ist ja hier nicht der böse böse private Vermieter und der noch bösere Mieter, sondern indirekt die Stadt, also nicht anonymisieren. Und natürlich nutzen Vermieter die Rechtsprechung aus u. bekommen z. B. Recht wenn ein Mieter die BKA-Nachzahlung nicht sofort überweist, bei einem Vermieter der jahrelang alles verkommen inkl. HZ lässt - um eben genau das zu erreichen, nur mal als Beispiel. Und auch landeseigene Wbg haben ja so ihre Eigentumverpflichteprobleme u. da liegts wohl. M/W müsste ja gegen sich selbst ...

  46. 2.

    Die Linke Badenberg... sagt dann auch alles... Hauptsache die böse linke Propaganda.

  47. 1.

    Die Linke Badenberg machte eh einen sehr fragwürdigen Job als Justizsenatorin der eher nach Parteiprogramm und gegen Recht und Ordnung stand

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