Fußball-Bundesliga - Eintracht Frankfurt will mit Überflieger Marmoush die Unioner Heimserie beenden

Fr 25.10.24 | 14:49 Uhr
Unions Spieler bilden vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund einen Kreis. Quelle: imago images/Matthias Koch
Bild: imago images/Matthias Koch

Union Berlin ist in dieser Saison in der Bundesliga zuhause noch ohne Punktverlust. Nun empfangen die Köpenicker Eintracht Frankfurt - und mit ihnen den aktuellen Shootingstar der Fußball-Bundesliga.

Fakten zum Spiel

  • Union erlebt den zweitbesten Bundesliga-Start seiner Geschichte (14 Punkte nach 7 Spielen), nur in der Saison 22/23 waren die Köpenicker besser (17 Punkte nach 7 Spielen).
  • Neben Union Berlin (3 Heimsiege) hat nur Borussia Dortmund (4 Heimsiege) in dieser Saison alle seiner bisherigen Heimspiel gewonnen.
  • Frankfurts Omar Marmoush ist der Überflieger der bisherigen Bundesligasaison: Er ist Top-Scorer (13) und Top-Torschütze (9) der noch jungen Spielzeit.

Der Gegner-Experte

Podcaster Rene Kurfürst (Bild: privat)
privat

René Kurfürst wurde bei seinem ersten Stadionbesuch Mitte der 90er zum Eintracht-Fan. Die Idee zum "Eintracht Frankfurt Podcast" kam ihm beim Pendeln zwischen Frankfurt und Bonn. Weil es keinen Podcast über den Verein gab, setzte er sich 2010 selbst ans Mikro. Inzwischen nimmt er mit einem Team wöchentlich eine Folge auf [www.eintracht-podcast.de].

So läuft es sportlich bei Frankfurt

Die Saison der Eintracht läuft für den Klub bislang durchaus zufriedenstellend. Frankfurt hat in dieser Saison erst zwei Niederlagen kassiert, gegen die Spitzenteams aus Dortmund und Leverkusen. Im Topspiel gegen Bayern München sicherte sich das Team von Trainer Dino Toppmöller ein 3:3-Remis. Frankfurt hat damit schon früh in der Saison einen Großteil der Bundesliga-Schwergewichte hinter sich gebracht und steht nach sieben Spielen mit 13 Punkten verdient auf dem sechsten Tabellenplatz mit Anschluss an die Spitzenplätze.

Insbesondere die Frankfurter Offensive zeigt sich in dieser Saison bereits früh gut in Form. Durchschnittlich benötigt die Eintracht nur sechs Torschüsse für einen Treffer - kaum eine Mannschaft ist effizienter. Und auch beim Kreieren von Großchancen ist Frankfurt Spitze: Die Toppmöller-Elf kommt auf 16 gute Tormöglichkeiten, nur zwei Teams der Liga sind besser.

Auch Eintracht-Fan und -Podcaster René Kurfürst ist bislang zufrieden mit seiner Mannschaft. "Wenn wir das mit der letzten Saison vergleichen, ist das schon um Welten besser", sagt er. "Spiele, die wir in der letzten Saison noch mit einem müden 0:0 über die Bühne gebracht haben, haben wir jetzt gewonnen. Es bleibt zu hoffen, dass das auch gegen Mannschaften so weitergeht, die nicht bereit sind 80 Prozent Ballbesitz zu haben."

Das bewegt die Frankfurter Fans

Sportlich sind die Frankfurter Fans laut Kurfürst in dieser Saison bislang sehr zufrieden. Viel mehr seien sie hingegen mit fanpolitische Themen wie Restriktionen bei Auswärtsreisen beschäftigt. "Gerade in der Europa League stellen wir immer wieder fest, dass man durch kurzfristige Fanausschlüsse ausgegrenzt wird. Man hat das Gefühl, dass Verbände, Länder und Städte machen können was sie wollen. Es wird im Nachhinein zwar immer gesagt, das war rechtlich nicht okay, dann ist es aber schon zu spät. Für das Auswärtsspiel in Rom rechnen wir zum Beispiel damit, dass kein einziger Eintracht-Fan einreisen darf", sagt Kurfürst enttäuscht.

Auf diese Spieler sollte Union besonders achten

Der absolute Leistungsträger der Eintracht in dieser Saison ist bislang Omar Marmoush. Das sieht auch René Kurfürst so. Der ägyptische Nationalspieler kommt nach sieben Spielen auf überragende neun Tore und 13 Scorer-Punkte. Damit hat er mehr Treffer erzielt als die gesamte Unioner Mannschaft zusammen (8).

"Union wird das wissen und sich auf Marmoush konzentrieren", sagt Kurfürst. "Leverkusen hat am letzten Wochenende versucht, ihn mit drei Mann zuzustellen. Das sind nicht die schlechtesten Verteidiger und trotzdem hat er es immer wieder geschafft, Akzente zu setzen." Als weitere entscheidende Frankfurter Spieler nennt Kurfürst Stürmer Hugo Ekitiké und die Mittelfeldspieler Junior Dina Ebimbe sowie Hugo Larsson.

Das sagen die Trainer

Bo Svensson (Union): "Frankfurt ist eine gute Mannschaft, das war über Jahre so. (...) Uns erwarten einige Aufgaben. Eine der Aufgaben ist ein Spieler wie Marmoush. Er hat immer ein gutes Potenzial angedeutet, jetzt geht er ein bisschen durch die Decke. Er spielt eine überragende Saison."

Dino Toppmöller (Frankfurt): "Wir wissen, was wir für ein Spiel vor der Brust haben. Union ist mit Bo Svensson wieder Union. Es geht darum, am Sonntag ein Spiel anzunehmen, dass mit Sicherheit sehr intensiv wird."

So könnte Union spielen

Bo Svensson dürfte grundsätzlich der Mannschaft vertrauen, die zuletzt in Kiel (2:0) erfolgreich war. Ein Wechsel in der Offensive ist vorstellbar. Für den in Kiel angeschlagen ausgewechselten Tim Skarke könnte Woo-Yeong Jeong in die erste Elf rücken. Wobei es dem Angreifer laut Svensson mittlerweile schon wieder besser geht. Definitiv ausfallen wird nur der langzeitverletzte Josip Juranovic sowie Lucas Tousart.

Unions mögliche Startelf: Rönnow - Trimmel, Doekhi, Vogt, Leite, Rothe - Kemlein, Khedira, Jeong, Vertessen - Hollerbach

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: Kurfürst tut sich mit einer Prognose für das Spiel in Berlin schwer. Er erwartet heimstarke Unioner und befürchtet, dass die Eintracht nach ihrem Spiel am Donnerstag in der Europa League (1:0 gegen Riga FS) etwas müde sein könnte. "Union ist zuhause eine absolute Macht. Sie sind für mich die klassische Mannschaft, die mit Zusammenhalt und dem puren Willen jeden ärgern kann", sagt Kurfürst. "Wenn es richtig gut für uns läuft, kann ich mir vorstellen, dass wir knapp mit einem Tor Vorsprung gewinnen. Mein Gefühl sagt mir aber eher: 2:2."

Der Redaktionstipp: Union bleibt zuhause ungeschlagen, gibt aber die ersten Punkte ab: 1:1.

Sendung: DER TAG, 25.10.24, 18 Uhr

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