Pläne von schwedischer Firma - "In 20 Minuten könnten wir mit dem Elektrotragflügelboot in Berlin-Mitte sein"

Mi 06.09.23 | 18:27 Uhr | Von Efthymis Angeloudis
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Das Elektrotragflächenboot C-8 auf dem Krossinsee (Quelle:rbb/J.v.Bülow)
Video: rbb|24 | 07.09.2023 | Material: Julian von Bülow | Bild: rbb/J.v.Bülow

Ein schwedisches Unternehmen möchte Berlins Gewässer zu grünen Autobahnen machen und elektrisch betriebene Tragflügelboote einsetzen. In Stockholm steht das bevor, in Berlin könnten Tempolimits dem Projekt den Wind aus den Segeln nehmen. Von Efthymis Angeloudis

"Ready for take off?", fragt Kapitän Erik Eklund und blickt amüsiert links und rechts auf die konzentrierten, fast schon ängstlich wirkenden Gesichter der Passagiere. "Here we go." Mit dem Umlegen des Hebels baut das elektrische Tragflügelboot rapide Geschwindigkeit auf und hebt sanft einen halben Meter über der Wasseroberfläche ab.

Im Wasser bleiben die drei Tragflügel, die das Boot stabilisieren und dennoch erstaunlich wendig machen. Mal links, mal rechts an den Bojen auf dem Krossinsee vorbei und das ganz ohne Wellen, ohne Spritzer, geräuschlos - während die Wasserschutzpolizei einige Meter daneben in einem alten Dieselboot staunend Fotos von dem futuristischen Schnellboot schießt.

Der Schwebeflug des Tragflügelboots C-8 vom schwedischen Hersteller Candela endet, als Eklund die Geschwindigkeit drosselt, um das Boot zu "landen". Es poltert und braust, als der Rumpf wieder unter Wasser kommt. Die Reibung übernimmt dabei hauptsächlich das Bremsen.

Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Spree 10 km/h

"In 20 Minuten könnten wir mit dem Tragflügelboot eigentlich in Mitte sein", sagt Eklund, der Chef von kommerziellen Schiffen bei Candela ist. "Mit dem Auto bräuchte man wohl um die 40 Minuten." Mit 50 km/h erreicht das C-8 auch die dazu benötigte Geschwindigkeit. Das Problem ist allerdings: Auf der Spree dürfte der Elektroflitzer nur 10 km/h fahren. Keine Chance also für Candela, in der Hauptstadt Fuß zu fassen?

"Außer sie heben die Geschwindigkeitsbegrenzung für Elektrotragflügelboote, die keine Wellen erzeugen und dadurch auch niemanden stören", sagt Brigitte Junckers, Public-Affairs Chefin bei Candela. Motorboote können auch schnell sein, das verbraucht aber Kraftstoff, ist laut und erzeugt Wellen.

Landwehrkanal und Spree nicht Zuständigkeit Berlins

Grundsätzlich sei auch Berlin für Vorschläge und neue Technologien offen, heißt es in einer Antwort der Senatsverwaltung für Mobilität und Verkehr an rbb|24, es seien aber entsprechende rechtliche Grundlagen zu beachten. Beim Landwehrkanal und der Spree handele es sich außerdem um Bundeswasserstraßen - sie liegen also gar nicht in der Zuständigkeit Berlins.

"Einzelne Uferbereiche müssten vermutlich technisch umgerüstet werden, sodass sie als Anlegebereiche standardisierte Ausstiegshöhen erhalten. Zudem müssten Medienzuführung und Zuwegungen zum öffentlichen Straßen-/Wegenetz hergestellt werden", so eine Sprecherin weiter.

Dabei wäre ein Shuttle-Katamaran an der Spree entlang nicht nur schneller, sondern auch effizienter, behauptet zumindest Candela. Denn elektrobetriebene Tragflügelboote sollen laut Hersteller 90 Prozent weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Boote. "Was wir hier machen, ist ein Trick, um mit wenig Energie schnell zu sein", erklärt Junckers. "Wenn man eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat, dann entsteht ein Druck, der das Boot über die Wasseroberfläche abheben lässt. Dann 'fliegt' man, und dann sinkt auch der Energieverbrauch drastisch." Gerade mal 0,8 kWh pro Seemeile sollen dann reichen. Wenn man seine Wäsche bei 60 Grad wäscht, verbraucht ein Waschgang im Vergleich 0,9 kWh.

Der Tragflächen-Katamaran P-12
| Bild: ABACAPRESS/Candela

In Stockholm nimmt eine Elektrofähre bereits 2024 ihren Liniendienst auf

Mit einem Kaufpreis von 330.000 Euro bleibt das C-8 allerdings ein Spielzeug für die Reichen. Das wissen auch Eklund und Junckers. Jedes verkaufte Schnellboot, und davon soll Candela eins pro Woche liefern, bringt den Hersteller schneller an den Sprung zu kommerziellen Fahrzeugen. "Auch weil wir da wirklich einen Unterschied machen können, nicht nur für gewisse Teile der Gesellschaft", sagt Junckers.

Das Vehikel, um diesen Sprung zu ermöglichen, ist das P-12, ein Tragflächen-Katamaran, der bis zu 30 Passagiere befördern kann und bereits nächstes Jahr als Nahverkehrsmittel im Liniendienst in den Stockholmer Schären benutzt werden soll. Die erste Schnellverbindung zwischen Ekerö und dem Stadtzentrum soll eine 55 Minuten dauernde Busverbindung ersetzen – das Schnellboot schafft die Strecke in nur 25 Minuten. Für den Betrieb hat der Betreiber eine Sondergenehmigung erhalten, um das strenge Tempolimit von zwölf Knoten im Hafen der schwedischen Hauptstadt überschreiten zu dürfen.

Wie bei Tesla

Die Rahmenbedingungen zwischen den Wasserstraßen von Stockholm und Berlin seien kaum vergleichbar, kontert die Senatsverwaltung für Mobilität und Verkehr. Mischungen zwischen unterschiedlichen Geschwindigkeiten würden gerade auf stark ausgelasteten Wasserstraßen ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen.

Candela-Sprecherin Juckers ist vom Gegenteil überzeugt. Berlin liege immerhin am Wasser. "Es gibt viele Wasserwege, die heute benutzt werden, aber mit langsamem Bootsverkehr." Für ein elektrisches Tragflügelboot würde es dazu nicht viel benötigen. "Man braucht einen Steg, ein Boot und ein Ladegerät zum Laden, so etwa wie bei einem Tesla." Und beim großen automobilen Vorbild hat es in der Hauptstadtregion ja auch geklappt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.09.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Efthymis Angeloudis

35 Kommentare

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  1. 35.

    Zusätzlich zu allen anderen Bedenken und Abers: Dieses Boot hat nur 30 Plätze, Züge mehrere hundert. Wie soll dieses Boot mit wenigen Plätzen einen nennenswerten Beitrag zum Verkehr leisten? Wenn es viele Menschen befördern soll, muß es viel größer sein. Oder viele derer Boote werden eingesetzt. Ist dafür Platz in den Berliner Gewässern?

  2. 34.

    Informieren Sie sich doch einmal vor dem Tastenklopfen.
    Kapazität 12 Personen, eignet sich um den einen oder anderen Fahrgast zügig von A nach B zu bringen.
    Siehe NDR Hamburg Journal von heute Abend.
    Ansonsten die typischen deutschen Reichsbedenkenträger, bloß nichts Neues.

  3. 33.

    Also ich möchte mir nicht ausmalen, wie "schön" Schwimmer durch ein 50 km/h schnelles schmales senkrechtes Tragflächenbrett zerteilt werden.... Gruselig, solche Geschwindigkeitsphantasien auf der engen Spree.
    Das ist nix für unsere Geografie!

  4. 32.

    Nette Sache, konnte mein Modellboot schon vor 20 Jahren... Aber leider nichts um hier irgendwie das Klima zu retten, das ist Quatsch. Wir sind nicht Venedig, auch wenn es die Anzahl der Brücken vermuten lässt. Mag bei den Schweden anders aussehen aber wir brauchen das nicht, Punkt.

  5. 31.

    Nein, typisch deutsch ist, sich alles aufschwatzen zu lassen, was neu und teuer ist, ohne zu prüfen, ob es überhaupt von Nutzen ist.

  6. 30.

    So ein Unsinn, mag in Skandinavien nützlich sein, da es viele bewohnte Inseln gibt.
    Aber ich habe keine Spree noch die Havel direkt vor der Tür.

  7. 29.

    Das ist so typisch deutsch... erstmal sagen, das geht nicht. Wenn von allen Seiten die Energiewende angefasst werden soll, dann sollten doch bitte schön alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Geht nicht, gibt's nicht.

  8. 28.

    Dann müssen Sie den gesamten Innenstadt-Kernbereich für Tragflächenboote reservieren. Denn wie gesagt sind Spree und Landwehrkanal dort zu schmal, um Verkehre mit so unterschiedlichen Geschwindigkeiten zuzulassen. Tragflächenboote lohnen sich nur mit höheren Geschwindigkeiten, sprich: auf längere Distanzen. Damit also täglich ein paar Dutzend Leute ins Regierungsviertel und zurück schnellschippern können, sollen die Innenstadtgewässer zur verbotenen Zone werden?

  9. 27.

    Nu muss ja nich immer jut sein, wat vom Ausland kommt. Soll der Schwede mit sein Jeschäftsmodell doch nach Amsterdam jehn! Hier wird es, jenau wie die unzähligen E-Tretroller, nich ein einzjet Auto vonne Straße holen. Det wird keine Ergänzung für den Öffi - det wird ne Attraktion für Touris.
    Bin ja sehr für alternative Verkehrskonzepte, wenn et Sinn macht. Aber nur, wenn der Verkehr dadurch weniger wird und nicht mehr.

  10. 26.

    Vielleicht kann man ja einige Strecken für die Boote „reservieren“, auf denen dann keine Paddelbote, Schwimmer usw. Unterwegs sein dürfen… meine gehört zu haben, dass auf der Stadtautobahn Radfahrer und Fußgänger eher unerwünscht sind ;-)

  11. 25.

    Genau! Das wird das Problem nächster Zeit werden. Leider den Kommentar zu spät entdeckt…

  12. 24.

    Erstaunlich, wie viele Bedenkenträger sich hier die tollsten Ausreden einfallen lassen. Ein Boot, das elektrisch fährt, keine Abgase auf dem Wasser erzeugt, kaum Geräusche macht, schnell ist, praktisch keine Wellen schlägt, sehr ruhig gleitet und sicher und schnell abbremsen kann, das ist anscheinend zu viel für die meisten hier. Und das ist zu viel für unsere träge deutsche Verwaltung.

  13. 23.

    Flüsse sind keine Autobahnen, sondern Lebensräume!

  14. 22.

    Die Geschwindigkeitsbeschränkung wurde nicht nur wegen der Wellen eingeführt, sondern auch wegen Berufsschifffahrt, Kurven und Engstellen. Im Unterschied zur Autobahn gibt es auf dem Wasser auch keine breiteren Fahrstreifen oder Leitplanken. Man muss auf dem Wasser also immer mit einer Durchmischung von Berufsschiffern, Weißer Flotte, Freizeitkapitänen und kaum sichtbaren Schwimmern rechnen. Wo soll da Platz für ein Schnellboot sein?

  15. 21.

    Habe das Boot beim Spaziergang mit unserem Hund auf dem Oder-Spree-Kanal bemerkt. Geräuschlos? Dachte, wer rast denn hier wieder durch den Kanal. Wunderte mich nur, dass das ohne Wellen passierte. Geräuschlos ist anders.

  16. 20.

    Bei dem Vorhaben wurde bezüglich der Strecke nicht auf die Schleusen, die engen Wasserstraßen mit dem Fahrgast-und Güterverkehr und die anderen Verkehrsteilnehmer auf dem Wasser sowie Geschwindigkeitbeschränkungen geachtet. Ergo, für Berlin, Brandenburg nichts als Fiktion.

  17. 19.

    Selbst auf den von Ihnen erwähnten Relationen ist solche ein Highspeed-Boot nicht möglich. Dort bewegt sich Berufsschiffahrt auf diesen doch engen Wasserstraßen mit weniger Geschwindigkeit und weniger wendig als solch ein Teil. Neben den vielen Spaß-Floßfahrern ohne Binnen-Führerschein soll sich solch ein Teil mit Hochgeschwindigkeit dann auch noch bewegen? Unmöglich!
    Auf der Müritz gibt es übrigens in der Saison eine Expressverbindung als ÖPNV. Dieses Fahrgastschiff Diana ist zwar nicht mit Tragfläche unterwegs, sondern mit der dort möglichen Höchstgeschwindigkeit für Fahrgastschiffe. Dort passen aber über 100 Leute samt 50 Fahrrädern rauf und saust mit 18 kmh über die Müritz. Selbst die Diana von Rechlin nach Klink und Waren hat schon so ihre Probleme mang den vielen 15PS-Führerscheinfreischippern dort in der Saison bei dieser für Wasserstraßen und diese Schiffsgröße schon hohen Geschwindigkeit von 18 kmh. Und die Müritz ist wieviel breiter als der Müggelsee?

  18. 18.

    Außer zwischen Wannsee und Kladow, zu touristischen Zwecken ggf. über den Müggelsee und zwischen Tegel, Spandau und Nieder-Neuendorf sehe ich keine sinnvollen Strecken für so ein Tragflächenboot. Autobahnen, gleich welcher Art und mit welchem Verkehrsmittel betrieben, sind in dichtbesiedelten Städten ohnehin mit Vorsicht zu genießen. ;-

  19. 17.

    "Ein schwedisches Unternehmen möchte Berlins Gewässer zu grünen Autobahnen machen..."
    Das rückt den Artikel von gestern ja in ein ganz anderes Licht. Grün sind die Gewässer ja schon. Zumindest zeitweise.
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/09/berlin-blaualgen-badestellen-havel-dahme-spree-wannsee-cyanobakt.html

  20. 16.

    Auf gut Deutsch, dieses Boot wirbelt Kacke (is ja Bio) auf.

  21. 15.

    Wie soll det jehn, wenn die Spree ohne abjepumptet Grubenwasser aus die Tagebaue und wejen Trockenheit halb leer ist?

  22. 14.

    Wer soll es nutzen? Na jeder der wenn es im VBB oder über die BVG angeboten wird, welcher eine Fahrkarte hat. Siehe F21 Kladow - S Wannsee. Oder halt die Verbindungen auf der Spree in Schöneweide/Schmögwitz, wo im Innenstadtbereich kein Bus oder dieser nur erschwert fahren kann. Aber auch auf Verbindungen am Tegeler See oder Müggelsee, wo die Busse und Bahnen auf Grund der Infrastruktur auch nicht halten/fahren können. Ein Beispiel Bus 222 von Tegelort nach Lübars, dieser fährt zwar viel an, kann aber auch nicht überall halten wo eine Fähre oder ein Linienboot den Halt ermöglichen kann. Querverbindung Tegeler Hafen bis Spandau oder Nieder-Neuendorf.
    Kurz gesagt, es gibt Möglichkeiten. Sie umsetzen und Kosten-Nutzen-Faktor stehen dem entgegen.

  23. 13.

    Wenn auch auf Schwimmer Achten! Ist es Okay. Den zwiechen Köpenick und Friedrichshagen schwimmen viele.

  24. 12.

    Wer soll dieses Verkehrsmittel nutzen? Wie soll es in den normalen Personenverkehrsverbund integriert werden? Denn das wird erforderlich sein für all jene Nutzer, die nicht direkt am Waser wohnen. Schliesslich muss man ja vom Anleger auch noch zu seinem eigentlichen Start und Ziel kommen. Und wieviele Anleger soll es geben? Allzu viele dürfen es nicht sein, denn der Tragflächen-Effekt entsteht erst mit höherer Geschwindigkeit. Häufiges Anhalten kommt da nicht infrage. Ein sinnvoller Einsatz scheint erst bei Distanzen von einigen Kilometern denkbar. Und es muss genug Platz zum Ausweichen geben - für Wasservögel, aber vor allem für anderen Bootsverkehr. Das ist auf dem Landwehrkanal und auf der Spree im Innenstadtbereich kaum denkbar. - Vielleicht eine sehr gute Idee zwischen Wannsee & Kladow: An Land ist das eine weite Strecke, und die aktuelle Fähre ist sehr langsam. Sonst aber taugt das Tragflächenboot als Massenverkehrsmittel in Berlin m.E. eher nicht.

  25. 11.

    Hübsche Idee. Klingt aber bisschen wie: Elektroroller überall sind doch doll...

    Die Wasserstrassen in Berlin Mitte sind zu eng. Der Gemeinschafts-Tourismusbootverkehr mit viel Plätzen und Knackwurst ist schon recht dicht. Fährt sozusagen Kette und das eher langsam.
    Vielleicht einfach mal an was Realistischerem und Sinnvollem arbeiten.

  26. 10.

    Also einfach mal ausprobieren und zwar außerhalb der Boots-Saison - November bis April - da ist die Spree leer … keine Schwimmer , keine SUP‘s , keine Sportboote … und wenn die Dinget dann halt nur im „Winter“ fahren - neben den ganzen Umwelt- und Zeitaspekten hätte Berlin allemal ne Attraktion mehr… ich denke die ganzen Radler würden sich auch freuen „nur im Herbst/Winter“ ne ökologische und ökonomische Alternative zum Radeln zu haben…
    Es muss also nicht immer nur Sekt oder Selters sein….

  27. 9.

    „ Aber gut, um Ausreden waren wir in Deutschland noch nie verlegen.“
    Richtig, wo kein Wille ist, ist auch kein Weg.
    Aber das wäre eine super Alternative zu Autos.
    Vielleicht haben aber auch die Bahn und die BVG was dagegen ;-)

  28. 8.

    Tragflechenboote haben den Vorteil, dass wenn die erstmal aus dem Wasser sind auf den Tragflächen, im Verhältnis zur Gesamtmasse weniger Energie verbrauchen als Verdränger im Wasser.
    Der Anhalteweg ist es nicht allein. Die freie Strecke ist das Problem. Das sieht ein Schiffsführer mit dieser Geschwindigkeit auf den meist engen Gewässern Berlins nicht so weit voraus, wo er sich denn durchschlängeln könnte. Das WSA wird sicher keine Dauer-Ausnahmegenehmigung für Geschwindigkeiten über 25 km/h geben.
    In und nahe Stockholm ist ebenso viel Schiffsverkehr wie auf den Berliner Gewässern. Daher dreht diese neue Fähre dort erst außerhalb dieser stark befahrenen Wasserflächen so richtig auf.
    So ganz praktikabel für Berliner Gewässer als ÖPNV ist das nicht so richtig. Preiswert sicher auch nicht unter Kosten-/Nutzenrechnung.

  29. 7.

    Auf den Wasserstraßen Stockholms ist wirklich eine Menge los.
    Ich würde aber behaupten, dass die Wasserstraßen dort breiter sind.
    Bestätigt m.E. auch ein Blick auf den Stadtplan von Berlin und Stockholms, mal so ganz laienhaft.

  30. 6.

    Als jemand, der gestern eine Probefahrt erlebt hat, kann ich berichten: Die Boote kommen viel schneller zum Stehen, als Sie sich vorstellen können. Die Tragflächen können auf Knopfdruck eingezogen werden, das Boot „fällt“ ins Wasser. Der Widerstand erledigt den Rest. Daher auch der geringe Energieverbrauch beim Fliegen …

    Ansonsten bezweifle ich, dass auf den Wasserstraßen der Ostseestadt Stockholm weniger los ist als in Berlin. Aber gut, um Ausreden waren wir in Deutschland noch nie verlegen.

  31. 5.

    >"Wenn Brandenburg zuständig ist, scheitert es am Willkommen und Steege. Heute schon spürt man beim Anlegen ob man willkommen ist oder nicht."
    Wer in Berlin in A einsteigt und in B wieder aussteigt, ist ja schon in der Stadt und hat sich mit der Lebensart dort arrangiert ;-)
    Im Übrigen sind die Berliner Wasserstraßen Bundesgewässer und damit auch der Bund mit seinem WSA für den Verkehr auf dem Wasser zuständig.

  32. 4.

    Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde hauptsächlich wegen dem Wellenschlag festgelegt. Wenn nun Wasserfahrzeuge keinen Wellenschlag hervorrufen, kann auch die Höchstgeschwindigkeit angepasst werden. Allerdings ist die Erkenntnisfähigkeit unsere zuständigen Beamten eher eingeschränkt. Denn sie arbeiten ja immer noch nach kaiserlichen Beamtenprinzipien. Sie sind quasi Götter am Schreibtisch.

  33. 3.

    Wenn Brandenburg zuständig ist, scheitert es am Willkommen und Steege. Heute schon spürt man beim Anlegen ob man willkommen ist oder nicht.

  34. 2.

    "Außer sie heben die Geschwindigkeitsbegrenzung für Elektrotragflügelboote, die keine Wellen erzeugen und dadurch auch niemanden stören"
    Stimmt auch nicht ganz. Wenn kein anderer Verkehr wäre, ginge das vielleicht. Es ist aber in Berlin auf den Spreearmen und den Seen viel Verkehr als in Schweden, dem Herkunftsland dieser Idee. Solch ein Jetboot kann nie so weit vorausschauen, dass der Anhalteweg bei einer drohenden Gefahr kurz wäre bei einem Auto. Eine nette Vision, aber realistisch nicht möglich. Normale Elektrofähren wie in Stockholm dagegen sind schon eine realistische Möglichkeit. Jetspeed fahren die dort übrigens nur außerhalb des engen viel befahrenen Wasserstraßengebietes in und nahe Stockholm.

  35. 1.

    Warum nicht Ent-Schleunigung statt Be-schleunigung? Würde vielen Menschen gut tun, zumal mindestens im Innenstadtverkehr der meist Verbrennermotorgetriebenen Kfz jetzt schon langsamer als Pferdekarossen im Stau unjsre Luft verpesten.

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