Coronavirus und Hamsterkäufe - Diese Vorräte sind im Ernstfall sinnvoll
Aus Angst vor dem Coronavirus tätigen immer mehr Bürger Hamsterkäufe. Doch was muss man eigentlich alles im Haus haben, um im Quarantänefall über die Runden zu kommen? Julia Häußler hat nachgefragt.
Aufgrund des sich ausbreitenden Coronavirus versuchen Verbraucher sich mit den wichtigsten Lebensmitteln einzudecken, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Das Innenministerium stellt bereits seit 2016 – völlig unabhängig vom Coronavirus – eine Versorgungs-Checkliste für Notfälle bereit. Dort wird geraten, so viel einzukaufen, dass man etwa zehn Tage zu Hause durchhält.
Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin sagt im Gespräch mit dem rbb: "Natürlich leben wir nicht in einer Zeit, in der ständig Stromausfälle vorkommen, ich in Quarantäne muss oder Hochwasser droht. Aber es kann auch sein, dass ich mir einen Fuß breche und ich nicht mehr zum nächsten Supermarkt gehen kann. Auch dann freut man sich, wenn man die Vorräte im Keller hat und nicht nur die Dose Ravioli." Deshalb mache ein Notvorrat im Haushalt durchaus Sinn.
Empfehlungen vom Innenministerium
Doch was braucht eine Person laut Notfall-Checkliste für zehn Tage? Das Bundesinnenministerium empfiehlt folgenden Grundvorrat:
· 3,5 Kilo Getreideprodukte wie Brot, Nudeln und Reis
· 4 Kilo Gemüse
· 2,5 Kilo Obst und Nüsse
· 2,6 Kilo Milchprodukte
· 1,5 Kilo Fleisch, Fisch und Eier
· 20 Liter Wasser, wenn nicht aus der Leitung
Das alles entspricht etwa 2.200 Kalorien pro Tag, die ein Erwachsener im Schnitt braucht.
Was tun bei Stromausfall?
Bei der Auswahl der Produkte sollte man laut Schautz unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum achten. Aber auch auf den Abwechslungsreichtum – vor allem bezüglich der Nährstoffe. Tiefkühlgemüse hat beispielsweise einen höheren Vitamin- und anderen Nährstoffgehalt, daher sollte man dieses bevorzugen. Wen die Angst vor Stromausfällen – wie 2019 in Köpenick – treibt, der greife lieber zu Gläsern und Konserven.
Tiefkühlprodukte und Produkte aus der Dose
Bei frischem Obst und Gemüse gibt es auch viel zu beachten: Gerade Äpfel, Kohl, Kürbis und Kartoffeln eignen sich gut zur Vorratshaltung. Fleisch und Fisch enthalten hochwertiges Eiweiß, daher fehlen auch sie nicht in der Checkliste des Innenministeriums.
Die Verbraucherzentrale rät hier zu Tiefkühlprodukten – oder eben zu Produkten aus der Dose. "Das ist für eine Übergangszeit vollkommen in Ordnung. Aber man sollte regelmäßig kontrollieren, wie lange die Konserven noch haltbar sind", sagt Britta Schautz.
Zuletzt sollten Verbraucher auch an Dinge des täglichen Lebens wie Toilettenpapier, Seife, Zahnpasta, Batterien und Medikamente denken. Und natürlich an Süßkeiten – denn selbst die sind laut Ministeriumsliste empfohlen: als Seelenfutter in Notlagen.
Sendung: Super.Markt, 02.03.2020, 20:45 Uhr