Die Macher von Am Späti / An der Tanke - "Das wurde auch innerhalb der Redaktion stets kontrovers diskutiert"

So 26.01.25 | 13:54 Uhr
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Illustration Am Späti:Der Blick in einen geöffneten Späti.(Quelle:rbb)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.01.2025 | Interview mit Anna Bordel und Jonas Wintermantel | Bild: rbb

Viele Menschen kommen in Berlin am Späti, in Brandenburg an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter haben sie dort gefragt, was sie bewegt. Dabei sind auch Gespräche entstanden, in denen Menschen streitbare Meinungen vertreten.

rbb: 2023 startete bei rbb24.de das Format "An der Tanke" in Brandenburg. Jonas Wintermantel und Anna Bordel waren die Reporter dieser Reihe. Ihr beiden,wie kam es zu dieser Idee?

Anna Bordel: Wir haben uns ein Jahr vor der Landtagswahl in Brandenburg in einer kleineren Redaktionsrunde zusammengesetzt und überlegt, dass wir wissen wollen, wie tickt Brandenburg? Wie ticken die Menschen, die dort leben? Was treibt die um? Wieso werden die Wahlergebnisse voraussichtlich so, wie sie werden? Deswegen haben wir überlegt, wie und wo kommen wir an die Menschen ran? Wo kommen verschiedene Menschen aus allen möglichen Gesellschaftsschichten vorbei, aber auch aus verschiedenen Altersklassen?

Deswegen sind wir auf die Tankstelle gekommen als ein Ort, wo Menschen, die in Brandenburg leben, vermutlich sehr oft vorbeikommen, weil die meisten auf ein Auto angewiesen sind und tanken müssen. Wie wir festgestellt haben, ist das auch aufgegangen.

Das Format wurde später auf Spätis in Berlin ausgeweitet. Sind das die kleinsten gemeinsamen Nenner der Gesellschaft, also die Tanke in Brandenburg und der Späti in Berlin?

Jonas Wintermantel: Kleinste gemeinsame Nenner würde ich nicht unbedingt sagen. Es sind halt die Orte, wo sehr unterschiedliche Personen vorbeikommen. In Berlin ist es tatsächlich noch ein bisschen vielfältiger - würde ich sagen - was die Lebensgeschichten angeht. Es ist aber auch sehr unterschiedlich, wer vorbeikommt.

Anna Bordel: Eine Tankstelle ist halt nicht zwangsläufig in ein Dorf eingebettet. Ein Späti aber ist in einen Kiez verankert. Dort versuchen wir Menschen anzusprechen, die auch in dem Kiez leben und den Späti regelmäßig nutzen. An der Tankstelle können das Menschen aus unterschiedlichen Dörfern oder Landkreisen sein - vielleicht sogar aus einer ganz anderen Stadt in Brandenburg. Und trotzdem kommen die da vorbei. An der Tankstelle ist es also weniger ortsgebunden.

Die Gemeinsamkeit ist ja im Prinzip, dass man die Leute in ihrem Alltag ein bisschen stört und abfängt. Trotzdem hat man das Gefühl, dass sie ziemlich redselig sind. Trügt das oder ist das tatsächlich so?

Jonas Wintermantel: Die Gespräche, die man lesen kann, sind natürlich nur die Leute, die Lust hatten mitzumachen. Wir standen auch beide lange Stunden an der Tanke und haben vergeblich Leute angesprochen. Manche sagen anfangs, dass sie zwei, drei Minuten Zeit haben, aber reden trotzdem 20 Minuten mit uns. Das hatte ich schon öfter, dass man Menschen ein bisschen anpiekst und dann fließt es auf einmal raus aus ihnen. Dabei hatte ich auch das Gefühl: okay, du wurdest vielleicht lange nicht mehr gefragt, wie es dir geht.

Anna Bordel: Die allermeisten Leute gehen vorbei und haben keine Zeit oder wollen auch einfach nicht mit uns sprechen. Ich erinnere mich, wie ich Jonas dann immer schreibe: 'Jonas, ich stehe hier schon so und so lange. Es ist kalt.'

Wie wählen Sie die Menschen aus, mit denen Sie sprechen wollen?

Anna Bordel: Sobald die Kennzeichen aus Brandenburg sind, spreche ich die Menschen an der Tankstelle auch an. Da ist es ganz egal, auf mehr achte ich da nicht. Und am Späti ist es ähnlich: Da greife ich mir jeden Menschen ab, der irgendwie ansprechbar ist. Ich weiß gar nicht, wie du das machst, Jonas.

Jonas Wintermantel: Ich versuche jede Schere im Kopf irgendwie wegzunehmen und einfach Leute anzusprechen. Auch die, die vielleicht den Anschein machen, dass sie nicht sprechen wollen. Aber gerade von denen hat man trotzdem interessante Geschichten gehört.

Anna Bordel: Minderjährige am Späti ausgenommen. Die trifft man natürlich an der Tankstelle eher weniger.

Jonas Wintermantel: Und vielleicht, wenn eine Mutter vier Kinder im Auto hat, sage ich auch, die hat wahrscheinlich Besseres zu tun.

Ich erinnere mich an eine Supermarkt-Kassiererin an der Tankstelle in Brandenburg. Sie war erst sehr einsilbig und war am Ende den Tränen nahe.

Anna Bordel, rbb24-Reporterin

Wenn Sie mal so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, was für Geschichten kommen aus den Leuten raus?

Jonas Wintermantel: Total unterschiedlich. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich denke gerade an einen Speditionsunternehmer, der von Montag bis Sonntag arbeitet und darüber spricht, wie dadurch seine Beziehungen kaputt gegangen sind, seine Familie. Vor ein paar Tagen habe ich an der Tanke mit einer Hundephysiotherapeutin gesprochen. Sie hatte das schon an ihrem Auto draußen dran stehen. Dann haben wir fünf Minuten über Hunde gesprochen. Es kann wirklich alles dabei sein.

Oft findet man auch Verbindungen an verschiedenen Orten. Zum Beispiel war ich am Leopoldplatz am Späti, wo ich mit einem Menschen aus der Bürgerinitiative gesprochen habe, der Angst davor hat, dass das Fentanyl Berlin überschwemmen wird. Einen Tag später habe ich mit einem Fentanyl-Dealer am Späti gesprochen.

Also dasselbe Thema, aber eine andere Perspektive. Ich glaube, das hat Anna auch öfter mal erlebt.

Anna Bordel: Gespräche fangen oft nicht sofort mit ganz intimen oder innigen Geschichten an, sondern sind am Anfang oft einsilbig. Menschen sind erst mal misstrauisch: Was wollen die eigentlich hier von mir?

Ich erinnere mich an eine Supermarkt-Kassiererin an der Tankstelle in Brandenburg. Sie war erst sehr einsilbig und am Ende war sie den Tränen nahe. Sie erzählte, wie sie gerade unter den erhöhten Lebensmittelpreisen und ihrer Angst vor dem Krieg leidet. Das Gespräch kann sich, nicht immer, auch entwickeln.

Alle "An der Tanke"-Beiträge

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  • Grafik: Zapfsäulen an einer Tankstelle. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Die Zukunft sehe ich eher kritisch und gefährlich"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Lehrer im Referendariat, der auf einen politischen Wandel hofft.

  • Grafik: Ein kleiner Spielzeugaffe sitzt in eine PKW vor der Windschutzscheibe. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Schule gemacht, Maurer gelernt. Arbeit gab es ja."

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner und leidenschaftlicher Angler über Aale für China und was Tiefbau mit den Knien macht.

  • Grafik: Innenansicht eines PKW - an der Tanke. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich finde die Menschen oft so verbiestert"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Mann, den es stört, dass viele Menschen unfreundlich sind.

  • Grafik: An der Tanke. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Es ist immer noch alles neu und komisch"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Pädagogin, die gerade in eine neue Stadt gezogen ist.

  • Grafik: Autos stehen vor eine Tankstelle an den Zapfsäulen. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Es gibt nicht viele Menschen, die sich das zutrauen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Mann, der ein Paketdepot leitet und es schwer hat, einen Stellvertreter zu finden.

  • Grafik: Wagen steht an einer Zapfsäule an der Tankstelle. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich bin einer, der Diesel fährt und Elon Musk gut findet"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Mann, der stolz darauf ist, wie viel er arbeitet und sich in seiner Meinungsfreiheit beschränkt fühlt.

  • Grafik: Ein Hund liegt auf einer Tierschwelle. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich habe einfach mein Hobby zum Beruf gemacht"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Hundephysiotherapeutin, die ehrenamtlich in der Hunderettungsstaffel arbeitet.

  • Grafik: Innenansicht eines PKW - an der Tanke. (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Über Schöneiche hängt eine rosarote Wolke"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die von ihrem Job im Außendienst schwärmt und sich wünscht, das alles so bleibt wie es ist.

  • Illustration für "An der Tanke" Anhängerkupplung mit Marienkäfer-Sticker.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Alles in Ordnung"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der bei seinem Sohn noch paar Euro dazuverdient, aber im Grunde schwer zufrieden ist.

  • Illustration für "An der Tanke" Motorrad.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich bin froh auf dem Dorf zu leben, wo die Menschen noch normal sind"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein BER-Mitarbeiter, den es nervt, wie schlecht vorbereitet viele Reisende am Flughafen rumstehen.

  • Illustration für "An der Tanke" Zeitschriften liegen auf einer ABlage.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Die Leute sagen: So geht es nicht!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Rentnerin, die sich als Frau nicht geachtet fühlt und Angst vor einem Krieg hat.

  • Illustration für "An der Tanke" mit einem Anhänger mit der Aufschrift:"Mein Leben ist ein Ponyhof".(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Mein Pferd ist mir immer treu"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine leidenschaftliche Reiterin, die bei den Bauernprotesten das erste Mal demonstriert hat.

  • Illustration für "An der Tanke" Kaffeebecher auf einem Autodach.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Bei uns werden die Grundlagen geschaffen!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Erzieherin, die sich bessere Arbeitsbedingungen wünscht und sich wegen des Rechtsrucks sorgt.

  • Illustration für "An der Tanke" Prieros.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich habe Bammel davor, dass die AfD so stark ist hier"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der es falsch findet, dass so viele aus Frust die AfD wählen.

  • Illustration für "An der Tanke" Am Steuer.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wer viel arbeitet, soll auch vernünftig Geld verdienen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Bankerin, die ihre Gemeinde liebt, aber dort nicht über Politik reden will.

  • Illustration für "An der Tanke": Ein Benzinkanister wird gefüllt.(Quelle:rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Heutzutage sind Leute, die quer denken, Probleme"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Zugewanderter aus Berlin, der sich wünscht, dass die Bundesregierung mit Russland spricht.

  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
    rbb / Sophia Bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn ich wirklich weggehe, dann verlasse ich Deutschland"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Prenzlauerin, die das Vertrauen in das politische System verloren hat.

  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
    rbb / Sophia bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich fühle mich hier wohl"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Angermünder, der sich für die Dörfer in der Uckermark einsetzt.

  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Mich treibt eigentlich nur die Rückrunde um"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein fußballbegeisterter Pädagoge, der auch gerne Karpfen angelt.

  • Grafik E-Bike vor grünem Hintergrund (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb /Sophia Bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "Niemand geht hier freiwillig weg"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der glücklich ist in seinem Ort, obwohl er findet, dass die Politiker dort nicht hinschauen.

  • Grafik Hand haelt Schluesselanhänger (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Mir gefällt der Umgang mit alten Menschen. Nur deswegen mache ich das"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die viel Verständnis für den Protest der Bauern hat und den Umgang mit alten Menschen liebt.

  • Grafik von einem Fahrradlenker mit Fahrradkorb vom 31.01.2024 (Quelle: rbb /Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Das Leben ist schön ruhig hier. Man kennt fast jeden im Dorf"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Azubi, der in seiner Mittagspause für eine Wurst vorbei geradelt kommt und ziemlich zufrieden ist.

  • An der Tanke: Frau im roten Shirt. (Quelle: IMAGO/rbb/Sophia Bernert)
    IMAGO/rbb/Sophia Bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass die AfD so ins Rechtsextreme gedriftet ist"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Krankenschwester, die Demonstrationen gegen die AfD nicht nachvollziehen kann.

  • Illustration Kuscheltiermonster auf einer Hutablage.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich habe Angst, in den Krieg ziehen zu müssen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Ex-Soldatin, die den Zusammenhalt in ihrem Dorf vermisst.

  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Das hat mit Leben nichts mehr zu tun"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Speditions-Unternehmer aus Cottbus klagt über seine wirtschaftliche Lage.

  • Illustration Felge mit Totenkopf.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Die politische Lage macht mich schon manchmal wütend"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein 23-Jähriger, der es sich nicht verbieten lassen will, Verbrenner-Motor zu fahren.

  • Illustration Anhänger an einem Rückspiegel.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich würde niemals nach Berlin ziehen!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Lehramtsstudentin, die ihr Dorf dafür liebt, dass sie jeden kennt.

  • Illustration Soldat.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "In der Bevölkerung haben wir Soldaten ein hohes Ansehen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Soldat, der sich sorgt, dass er sich im Alter kein schickes Auto mehr leisten kann.

  • Zapfsäule an einer Tankstelle in Beelitz (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Nicht, dass ich dann am Ende auf dem leeren Tank sitze"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Juristin, die sich fragt, wie ihre Gemeinde sie dabei unterstützen wird, ihre Ölheizung umzurüsten.

  • Illustration Autoradio.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Man hört nur noch schlechte Nachrichten"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Neuruppinerin klagt über Unterrichtsausfall und fehlendes Kita-Personal bei ihren Kindern.

  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich möchte mein Steak essen, und mein Hühnchen, tut mir leid!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute ein Gespräch über viele Aufreger des Alltags: E-Autos, Vegetarier und Quereinsteiger im Lehramt.

  • Amaturenbrett eines Autos an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg. (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "Uns wird nicht geholfen. Uns vergessen sie irgendwo alle"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Kassierin, die bemerkt, dass am Monatsende vielen das Geld fürs Essen fehlt.

  • Hand an einer Kofferraumklappe an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Es will keiner sehen, was diese Pandemie im Nachhinein für Auswirkungen hat"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Eingliederungshelferin, die erzählt, dass die Pandemiefolgen bei vielen jetzt sichtbar werden.

  • Illustration: Wasserbauer (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Ich würde mir mal jüngere Einflüsse in der Politik wünschen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Wasserbauer, dem viele Politiker zu alt sind, um gute Ideen zu haben.

  • Illustration: MTA (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn sie die Leute vergessen, die hier vor Ort leben, das kann nicht sein"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die ihre Schwiegereltern pflegt und mächtig Wut angesammelt hat.

  • Illustration: Rentner (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

    An der Tanke in Brandenburg 

    "Schlecht geht's uns nicht"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der dem verlorenen Dorfzusammenhalt nachtrauert.

  • Hand am Zapfhahn an einer Tankstelle in Beelitz in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn die Ukrainer kommen, dann werden Türen und Tore geöffnet"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die links wählt, aber manchmal rechts denkt.


Es kommen in den Gesprächsprotokollen auch kontroverse Themen, die zum Beispiel in rassistische Richtungen tendieren können, zur Sprache. Warum haben Sie sich bewusst dazu entschieden, das nicht einzuordnen, sondern diese Aussagen und Geschichten für sich so stehen zu lassen?

Anna Bordel: Das hat auch mit dem Ursprung des Formats zu tun. Wir wollten wissen, wie Brandenburg tickt und einen Raum für Meinungsvielfalt bieten. Wir fragen die Menschen als Privatpersonen dort nach ihrer sehr persönlichen Meinung und wir wollten uns nicht als Redakteure über sie stellen.

Es ging uns auch nicht um die Darstellung von Fakten. Wer eine Hintergrundanalyse zu einem bestimmten politischen Geschehen lesen will, muss sich anderswo informieren - das wird, glaube ich, auch aus der Aufmachung klar. Es ging darum, Raum für Meinungen und persönliche Erlebnisse zu schaffen.

Jonas Wintermantel: Themen wie Rassismus und menschenfeindliche Aussagen sind natürlich so ein Grenzfall, wo wir bei bestimmten Texten auch viel diskutiert haben. Zum Beispiel wurde in einem Gespräch, das wir am Ende nicht veröffentlicht haben, mehr oder weniger zur Vernichtung der Ukraine aufgerufen. Das überschreitet für uns eine Grenze. Das haben wir aber immer in Absprache mit der Redaktion gemacht. Oder ein anderes Beispiel, wo bestimmte Menschengruppen mit Tieren verglichen wurden, wo wir gesagt haben: Das überschreitet auch eine Grenze von, nennen wir es Volksverhetzung.

Aber grundsätzlich sind diese Meinungen da und viele Personen haben das Gefühl, dass das, was sie denken, in bestimmten Medien nicht vertreten wird, dass sie das da nicht lesen.

Aber natürlich sind diese Meinungen in der Welt. Alle benutzen Social Media und man muss nicht weit gehen, um genau diese Dinge zu hören. Deswegen dachten wir, das muss abgebildet werden.

Anna Bordel: Das wurde auch innerhalb der Redaktion stets kontrovers diskutiert. Wir haben auch von User:innen sehr kontroverses Feedback bekommen. Manche fanden es sehr gut, manche haben sich sehr daran gestört, dass wir auch meinetwegen rassistischen Äußerungen eine Plattform bieten.

Alle "Am Späti"-Beiträge

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  • Grafik:Ein Kind schläft in einem Kinderwagen unter einem Mobile.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Weißensee 

    "Früher wollte ich alles außer Lehrerin werden"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Lehrerin in Elternzeit - über Bürokratie, Dauerstress und mangelnde Wertschätzung.

  • Grafik:Eine Packung Zigaretten und Medikamente wie Tilidin und Fentalyn liegen auf einem Tisch.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Weißensee 

    "Ich habe nicht verstanden, wie man zehn Euro für ein Gefühl ausgeben kann"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein junger Mann aus Prenzlauer Berg, der von seinem Weg in die Kriminalität und Drogensucht erzählt.

  • Grafik:Ein Kübel Blumen steht auf einem Tisch neben einer Mauer.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Britz 

    "Wenn wir unseren Mietpreis sagen, staunen immer alle, wie niedrig der ist"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Autorin, die von einer weiten Reise zurück ist und versucht, sich wieder an das trubelige Berlin zu gewöhnen.

  • Grafik:Eine Person hält ein Sixpack Bier und ein Feuerzeug in den Händen.(Quelle:rbb)
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    Am Späti im Wedding 

    "Das wäre der Horror für jeden Menschen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Familienvater, der sich für den Leopoldplatz einsetzt.

  • Grafik: Auf einem Tisch stehen eine Pflanze und ein Pappbecher, dahinter Gartenstühle vor einer Straßenszene.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Britz 

    "Wenn die Krankheit nicht wäre"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein arbeitsloser Installateur, der seine kranke Mutter pflegt.

  • Grafik: Eine Person hält eine Mate-Limonade in der Hand.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Weißensee 

    "Die Leute haben noch nie einen philippinischen Investor gesehen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter:innen sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Tech-Investor von den Philippinen, der immer wieder schräg angesehen wird.

  • Grafik:Eine Person hält eine Zeitung in der hand.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Britz 

    "Die Leute kiffen sich die Birne weg und jetzt dürfen sie das auch"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Hausverwalter, der gegen das Heizungsgesetz und die Freigabe von Cannabis ist.

  • Grafik:Ein beklebtes Eisreklameschild in Nahaufnahme.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Weißensee 

    "Wenn ich nicht arbeite, bin ich an der Ostsee"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Berlinerin, die eigentlich immer arbeitet.

  • Grafik:Eine Person in einem Wohngebiet mit Tasche und Schlüssel.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Zehlendorf 

    "Fürs nächste Jahr wünsche ich mir vor allem Frieden"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die erfüllt von ihrem jahrzehntelangen Engagement in der Kirche und im Sportverein ist.

  • Grafik: Ein Bündel Bananen.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Weißensee 

    "Ich finde es gefährlich, Israelkritik mit Antisemitismus gleichzusetzen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter:innen sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Student, der den Umgang der deutschen Öffentlichkeit mit dem Nahost-Konflikt kritisiert.

  • Illustration: Verkaufssituation in einem Späti (Quelle: rbb)
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    Am Späti in Waidmannslust 

    "Die machen Deutschland regelrecht kaputt"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Geschwisterpaar, das die Regierung für kriminell und die Corona-Pandemie für eine Lüge hält.

  • Illustration Am Späti:Eine Hand mit Ring hält eine Zigarette.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Waidmannslust 

    "Ich fühle mich hier heimisch, aber halt nicht mehr willkommen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein 30-jähriger Ex-Polizist mit türkischen Wurzeln, der sich eine strengere Migrationspolitik wünscht.

  • Illustration Am Späti:Eine Tasse mit Untertasse und Löffel.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Buch 

    "Was wollen die alle von mir? Ich tu' doch keiner Sau was!"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Frührenter, der wegen zweier Gewalttaten nicht mehr arbeiten kann.

  • Illustration Am Späti:Ein Packung Zigaretten mit Feuerzeug.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Buch  

    "Ich bin ein Cyborg!"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Wachschützer mit einem Faible für Elektronik, der nach einer Trennung im Obdachlosenheim landete.

  • Illustration Am Späti:Ein Schild mit der Aufschrift:"Bistro Kaffee Presse Tabak" vor einer abgesperrten Straße.Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Buch 

    "Ist sowieso alles Lügenpresse, da hab‘ ich keinen Bock drauf"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein ehemaliger Kassierer, der inzwischen als Bestatter arbeitet.

  • Illustration Am Späti:Ein Aschenbecher mit Zigaretten(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Buch 

    "Was mir Sorgen macht, ist, dass die ganze Gesellschaft durcheinander gerät"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine kettenrauchende Späti-Verkäuferin, die die alten Werte vermisst.

  • Illustration Am Späti:Ein Leuchtschild mit der Aufschrift "Lotto".(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Berlin-Buch 

    "Alle wollen lange leben, aber keiner will alt werden"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner mit einem Faible für Kalendersprüche, den die Sache mit der Natur umtreibt.

  • Illustration Am Späti: Ein Buch ird gelesen.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Lichtenrade  

    "Den Anreiz der schönen Schaufenster - den gibt es ja nicht mehr"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Seniorin, die Schaufensterbummeln vermisst und trotz ihres hohen Alters Zukunftsangst hat.

  • Illustration Am Späti:Eine Person vor einer Kioskauslage.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Schöneweide 

    "Ich mache meine Wohnungstür zu und habe meine Ruhe"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Baggerfahrer, der auf dem Schrottplatz gern was zerstört hat und in seinem Leben noch nie wählen war.

  • Illustration Am Späti: Außenansicht eines Kiosks.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Schöneweide 

    "Ich habe oft gehört, ich als Frau müsste mich anpassen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Krankenschwester in Elternzeit, die sich als Frau auf der Straße nicht sicher fühlt und auch Angst um ihre Tochter hat.

  • Illustration Am Späti:Ein abgestelltes Fahrrad(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Lichtenrade 

    "Ich würde die Kirchen alle abschaffen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Arbeitsloser, der sich überall zurecht findet, aber es nicht leiden kann, wenn er Geldverschwendung wittert.

  • Illustration Am Späti:Eine Person hält Tabakwaren und Schlüssel mit Anhänger.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Lichtenrade 

    "Wenn du dir hier Mühe gibst, kannst du alles haben"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Afghane, der in Lichtenrade den American Dream verfolgt und lieber als Security als auf dem Bau arbeiten möchte.

  • Illustration Am Späti: Ein Tisch mit Kaffee-Utensilien. (Quelle:rbb)
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    Am Späti in Lichtenrade 

    "Jugendliche wissen heutzutage gar nicht mehr, was sie machen sollen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, der sich über Jugendliche aufregt und für den Hertha das größte Glück ist.

  • Illustration Am Späti:Ein Zeitungsaufsteller.(Quelle:rbb)
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    Am Späti in Schöneweide 

    "Dass ich jetzt aus meiner Wohnung raus muss, ärgert mich"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Hausmeister, der gerade umzieht, weil sein Haus zwangsgeräumt wird. Am Späti holt er Bier für seine Helfer.


Es gibt seit einigen Wochen eine neue Reihe von Gesprächsprotokollen von "An der Tanke" und "Am Späti". Was waren da so die Themen, nach denen Sie gefragt haben? Gab es irgendetwas Spezifisches, um das nochmal so ein bisschen weiterzuentwickeln?

Anna Bordel: Wir hatten uns am Anfang speziell politische Themen rausgesucht. Darauf haben wir jetzt verzichtet. Wir wollten eher persönliche Geschichten erfragen und mit den Menschen darüber ins Gespräch kommen. Sehr häufig sind daraus allerdings von selbst politische Gespräche geworden.

Jonas Wintermantel: Was man auch viel beobachtet, wenn man die Leute fragt, wie es ihnen persönlich geht, kommt ganz oft: 'Mir geht's super, mein Jahr war toll.' Wenn man im nächsten Schritt auf der Metaebene nachfragt, wie es denn politisch aussieht, dann geht's los. Die Leute sagen meist, es geht alles den Bach runter und uns geht es viel schlechter als früher.

Auch wenn man nicht danach fragt, war die Bundestagswahl ganz oft ein Thema. Auch die Entfremdung vom politischen System. Nennen wir es Politikverdrossenheit, aber auch Verschwörungserzählungen zu Wahlfälschungen.

Anna Bordel: Da ist nochmal ein Unterschied zwischen Späti und Tanke, finde ich. Das kann man tatsächlich so generalisieren, dass in Brandenburg sehr oft dieses Gefühl von 'die Politiker da oben', also von dieser Kluft zwischen den Menschen, die sich in Brandenburg auf dem Land sehr vergessen fühlen von den Politikern und denken, die haben ja alle keine Ahnung von unseren Problemen hier. Am Späti war das etwas weniger, fand ich.

Ist es für die Leute vielleicht ein glücklicher Umstand, dass mal jemand fragt, wie es ihnen geht?

Anna Bordel: Das wurde mir sehr oft gespiegelt. Viele Menschen haben kritisiert, es interessiere gar keinen, was wir zu sagen haben, was wir denken. Man darf ja gar nicht mehr seine eigene Meinung sagen. Und dass wir jetzt mal gekommen sind und gesagt haben, hier dürfen Sie sagen, was Sie meinen. Wir wollen es hören und Sie können hier alles mögliche ansprechen. Ich habe es schon so erlebt, dass viele es interessant fanden und dafür dankbar waren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview mit Anna Bordel und Jonas Wintermantel führte Annette Kufner für rbb24 Inforadio.

Der Text ist eine redaktionell bearbeitete und gekürzte Fassung. Das Gespräch ist auch im Audio-Player nachhörbar.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.01.2025, 14:25 Uhr

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22 Kommentare

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  1. 22.

    „Wer eine Hintergrundanalyse zu einem bestimmten politischen Geschehen lesen will, muss sich anderswo informieren“
    Deshalb lädt das Format zur Diskussion förmlich ein. Die Kommentarfreischaltungen spiegeln nicht den Meinungsdurchschnitt wieder. Das ist sehr auffällig...

    „Die allermeisten Leute gehen vorbei und haben keine Zeit oder wollen auch einfach nicht mit uns sprechen“
    Das wird Gründe haben, die in der Art und Weise der Wiedergabe liegen. Missionarische Journalisten hören nur das was sie hören wollen ? Wenn aber die Einstellung eine andere, sprich informative ist, dann sieht es wieder anders aus.

    P.S. „Die User“ sind im Plural immer geschlechtsneutral und meint daher alle ohne Ausnahmen, was bei „Die User:innen“ nicht der Fall ist. Frau Bordel würde nie „Mörder:innen“ sagen und gerade weil sie es nicht tut beleidigend rüber kommt...

  2. 21.

    "Ich gestehe das ich nicht selten den Eindruck habe, das diese Gespräche Fakes sind. "

    Dann sind wir schon zwei.

  3. 20.

    Ich gestehe das ich nicht selten den Eindruck habe, das diese Gespräche Fakes sind. "Wow" im positiven, ist selten der Eindruck der entsteht. Reißerisch könnte ich sagen der RBB übt schonmal clickbait, denn die Frage wie sich der ÖRR weiter finanziert, aufgrund zunehmenden Widerspruch in der Gesellschaft, wird immer lauter. Und mit Späti und Tanke... Wen glaubt man da zu treffen? Den Bewussten, den Achtsamen, den Verantwortungsvollen? Kippe, Bier, Snack und an der Tanke noch den Treibstoff...
    Wo bleiben denn die Pendants wo man Menschen anspricht, die ein bewussteres Leben leben? Acht auf sich geben, hinterfragen was sie tun, kaufen und konsumieren. Nicht dem Kommerz verfallen sind. Das dürfte am Späti und an der Tanke die große Ausnahme sein. Generiert aber wohl zu wenig Klicks. Verantwortung ist halt langweilig.
    Sorry für mein Pauschalisieren.

  4. 19.

    Ich zum Beispiel bin weder an der Tanke noch beim Späti zu treffen ;)

  5. 18.

    Generell interessieren sich Autofahrer, inklusive Berufskraftfahrer, Busfahrer (gerade hier jwd!) und Lieferfahrer, besonders wenig für Gesetze, Ordnungen, Regeln.

    Stichwörter Geschwindigkeit, Stoppschilder, Handy am Steuer, Falschparken usw usf

    Ist halt so. Auch hier jwd.

  6. 17.

    also ich habe mit dem Format so meine Probleme :
    1. ich habe das Gefühl, hier werden Menschen mit ihren Meinungen zur Schau ( an den Pranger ) gestellt, indem man ihre Meinung/ihr Schicksal hier einer öffentlichen Bewertung unterzieht, die oft genug abwertend, chauvinistisch ist und mehr Trauriges über die Kommentierenden als über die Interviewten aussagt
    2. dem liegt offensichtlich der Gedanke zu Grunde, dass es eine falsche und eine richtige Meinung gibt, die man den Lesern beibringen will. Aber wer entscheidet darüber was richtig oder falsch ist ? Journalisten oder anonyme Kommentarschreiber ?
    3. den Interviewten wird der Eindruck vermittelt hier sei ein "Kummerkasten" ,dem man sich anvertrauen könne, ja vielleicht sogar Besserung erreichen könne. Dem ist aber mit Sicherheit nicht so, da Politiker sich nicht dafür interessieren, wie wir ja seit Jahrzehnten beobachten dürfen.
    Fazit: Wenn veröffentlichen, dann ohne Kommentare ! Meine Meinung.

  7. 16.

    Ach was?, entspricht das etwa nicht dem "Klein-Venedig-Köpenick-Idyll" -Zugewanderter?
    Es sind EINZEL-Schicksale/-Einschätzungen/-Meinungen/-Erlebnisse/-Erwartungen.
    Ich empfinde es verwerflich Lebensgeschichten bzw. -auffassungen so abzuwerten.
    Auch unterstelle ich mal, die "Köpenickerin" hat einen feste gesellschaftlichen Standpunkt - arm und doof muss raus, reich und klever soll bleiben.
    Ja und für nen verstopften Abfluß im Kostenvoranschlag, denke mal 5.000 bis 6.000 EURO für die "Köpenickerin", wohl so in 9 bis 18 Monaten.
    Sowas wünsch ich mir für manch schlaue Berlinbewohnenden.

  8. 15.

    „ Die Gespräche "an der Tanke" sind eben alles andere als repräsentativ.“
    Genau das habe ich schon einmal zu Späti geschrieben. Leider schien das nicht im Interesse der Redaktion zu sein.
    Ich finde beide Beiträge schrecklich!

  9. 14.

    Ob im Späti oder der Tanke, ob an einer Bushaltestelle, am Bahnhof oder vor einem Lidl, Netto usw. ist eigentlich egal.
    Ich habe für mich mitgenommen, dass die Menschen mit ihren Problemen und Ängsten allein gelassen werden und es ihnen aber sehr wichtig, ist gehört zu werden und vor allem auch mal ehelich gefragt zu werden. Danke RBB, macht bitte weiter, hört zu und ermutigt weiter zu reden. Schönen Sonntag noch.

  10. 13.

    Beim 10-Seelen-Dorf ein Späti wäre auch albern!
    Nun, bei zwei bis vier mal raus aus deinen Kaff im Jahr reicht auch ein Quartalszyclus für die Draisine.
    Und bzgl. "meine Kollegen", da habe ich schon eine Vorstellung wie die (Er)Leben, wo die Leben, ob diese Kultur erleben.
    Einfach so wie diese werden!

  11. 12.

    Vielleicht liegt es daran, dass sie Vollzeit arbeiten, das kommt wohl am Späti nicht so häufig vor. Meine Kollegen sind übrigens zwischen 28 und 51. Selbst wenn Sie mich (abwertend?) Boomer nennen, stört mich das nicht. Ich finde es toll, dass es in Berlin nette Leute gibt, die hier einer Arbeit nachgehen, Familien haben und in die Welt passen. Die beiden jüngsten (28 und 32) bauen hier gerade Häuser, weil Berlin zu teuer ist uns sie dort nicht mehr wohnen wollen.

  12. 11.

    Na dann sind Ihre ,,Kollegen entweder zu alt oder spießig, Boomer. Spätis sind auch Treffpunkte!

  13. 10.

    Die Serie ist für mich eines der großen Highlights der RBB-Arbeit in der jüngeren Zeit -- meine Hochachtung! Sie ist es vor allem deshalb, weil, wie mir scheint, die angesprochenen "kontroversen Aussagen" eben *nicht* allzu sehr weggelassen, sondern, soweit vertretbar, abgebildet wurden. Hätte man hier zu viel weggeschnippelt, und nur die harmonische, weltoffene, menschenfreundliche Seite Brandenburgs präsentiert, wäre sicherlich ein unvollständiges, nicht sonderlich wahrheitsgetreues Bild entstanden, das in vielen Punkten nicht mit dem übereinstimmt, was man erlebt, wenn man sich persönlich dorthin begibt. Dankeschön!

  14. 8.

    Dann bitte sympatische, gemütliche, saubere, generel mit Wartehäuschen ausgestattete Wartehäuschen berliner Bus- und Strassenbahn(!!!)-Haltestellen entgegenhalten!
    Soviel Authentizität muss sein.

  15. 7.

    Das breite Bild gibt's am Späti auch nicht. Ich habe Kollegen aus Berlin und sie gefragt, ob sie den Späti vermissen, wenn sie hier herziehen würden. Alle sagten, sie brauchen keinen Späti. Allerdings tankt nur einer, die anderen fahren mit der Bahn.

  16. 6.

    Dann bitte eine typisch Brandenburger Bushaltestelle: mit zerstörten Scheiben oder ganz ohne Wartehäuschen und mit zugesprühtem Fahrplan, soviel Authentizität muss sein.

  17. 5.

    Die Idee, an der Tanke im Flächenland ein breites Bild zu bekommen, mag zwar auf den ersten Blick stimmig sein. Aber wie wäre es mit denen, die kein Auto haben und auf den Bus angewiesen sind? Eine gut frequentierte Bushaltestelle findet sich bestimmt. Dort haben die Leute auch Zeit...

  18. 4.

    Es war mit keinem Wort erwähnt, eine für die Gesamtbevölkerung repräsentative Aussage zu treffen. Sehen Sie es als das was es war: Unterhaltung.

  19. 3.

    Sehr guter Einwand!

    Dass diese Meinungen existieren, rechtfertigt nicht, dass keine Gegenrede erfolgt. Es soll niemand mundtot gemacht werden, wenn die Meinungen aber unwidersprochen bleiben, fühlen sich diese Personen in ihrer Selbstdarstellung bestätigt, das ist in Gesellschaften wie unserer, in der alle aufeinander angewiesen sind, inakzeptabel.

  20. 2.

    Die Gespräche "an der Tanke" sind eben alles andere als repräsentativ. Dort kommen logischerweise nur Autofahrer vorbei. Ich wohne in Brandenburg und besitze kein Auto. Die konservativ-rechte Einstellung vieler Autofahrer wird dadurch in den Interviews überrepräsentiert. Man tut so, als würde man ein gutes Abbild der Gesellschaft liefern, aber mit der Auswahl der Orte tut man genau das eben nicht.

  21. 1.

    Ich sag' mal Danke - für beide Serien. Die Ideen waren Klasse und auch gut umgesetzt. Für die Gesprächspartner könnt ihr ja nix - wenns echt sein soll, muss man nehmen was kommt. Vom Totalausfall bis zur Grinsebacke alles dabei. This Is the Life.