Tagebuch (16): Ukraine im Krieg - "Jemand verrät jemanden. Trotzdem, ich verurteile niemanden"

Mi 14.12.22 | 17:51 Uhr | Von Natalija Yefimkina
Swetlana aus Cherson. (Quelle: privat)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.12.2022 | Bild: privat

Swetlana legt Tarotkarten – und ist damit nicht nur in Cherson ziemlich erfolgreich. Mit den Karten kommen die Geschichten ihrer Kunden zu ihr. Natalija Yefimkina in ihrem Kriegstagebuch über systematischen Raub, Ursachen von Verrat und streunende Hunde.

TRIGGERWARNUNG: Dieser Text enthält Beschreibungen von schweren Gewalttaten, was verstörend, belastend oder sogar retraumatisierend wirken kann.


Natalija Yefimkina: In den letzten Wochen war ich bei mehreren Veranstaltungen zur Ukraine, unter anderem bei der Vorstellung eines Films aus Mariupol. Die Regisseurin war extra gekommen, trotz ihres kritischen psychischen Zustands. Und dann war ich auf Ausstellungseröffnungen mit Künstlern, die ebenfalls extra aus der Ukraine angereist kamen.

Alle diese Veranstaltungen waren gefördert und wurden mit öffentlichen Geldern realisiert - und keine hatte Publikum. Nirgendwo war dafür geworben worden, und so kamen lediglich die paar wenigen Freunde der ukrainischen Künstler. Es ist vielleicht gut für die Organisationen, die das gefördert bekommen. Gut als ein Häkchen. Gut für die Ukrainer ist es nicht und auch den Deutschen bringt es nichts. Es hat mich traurig gemacht.

Ich rufe Swetlana an und bitte Sie sich vorzustellen.

Swetlana aus Cherson. (Quelle: privat)
Swetlana | Bild: privat

Ich heiße Swetlana, komme aus der Stadt Cherson und bin 53 Jahre alt.

Eigentlich bin ich Lehrerin für Ukrainische Sprache und Literatur, aber im Leben kam es so, dass ich gelernt habe Tarotkarten zu legen. Deswegen arbeite ich als Tarologin und lehre auch Tarot.

Wo hat Sie der Krieg erreicht?

Als der Krieg ausbrach, war ich hier in Cherson. Ich hatte gar keine Angst, weil ich glaubte, dass alles gut wird. Ich beherrsche ja solche Instrumente wie Tarot. Also befragte ich die Karten, das baute mich auf.

Weggegangen wäre ich zwar gerne, aber ich konnte nicht, weil ich mich als Freiwillige gemeldet hatte, und wegen der Hunde und Katzen. Ich habe sehr viele Tiere, seit Kriegsbeginn sind es noch mehr geworden. Ich koche Essen und bringe es ihnen, immer, auch wenn geschossen wird.

Es gibt einige solcher Menschen, die geblieben sind. Wir haben uns gegenseitig mit Lebensmitteln und allem, womit man nur konnte, geholfen. Ich wäre nicht im Stande gewesen, die Tiere allein zu lassen, vor allem die Tiere, die bereits von Nachbarn und anderen Menschen allein gelassen wurden.

Zur Person

Die Regisseurin Natalija Yefimkina (Quelle: Lucia Gerhardt)
Lucia Gerhardt

Natalija Yefimkina lebt in Berlin. Sie ist in Kiew aufgewachsen. Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zog die Familie zunächst nach Sibirien. In den 1990er Jahren emigrierte die Familie dann nach Deutschland.

Wie viele Tiere betreuen Sie zurzeit?

Zu Hause habe ich derzeit 15 Katzen und acht Hunde. Außerdem gibt es ein Gebiet außerhalb der Stadt, das die ganze Zeit bombardiert wurde - da versorge ich die Hunde. Ich koche Brei und fahre ihn mit meinem Auto in Eimern dorthin. Dazu kommen noch die verlassenen Katzen aus der Nachbarschaft. Der Tag fängt damit an, dass ich durch die Stadt renne und alle füttere.

Haben Sie eine Familie, Swetlana? Ist jemand mit Ihnen?

Ich habe einen Ehemann, gesundheitsbedingt habe ich keine Kinder, aber mein Mann ist bei mir, wir leben schon seit 33 Jahren zusammen.

Sagen Sie, wie war das Leben in der Okkupation?

Ich kann Ihnen das nicht wiedergeben. Man fragt mich das jetzt, denn wir sind wieder erreichbar und ich bin ja Tarologin mit vielen Kunden weltweit. Wenn diese Menschen und meine Verwandten nicht geholfen hätten, dann wäre es sehr schwer für uns gewesen, weil wir ja nicht mitgemacht haben.

Mein Mann hat am ersten Tag sein Unternehmen geschlossen. Wir hatten eine eigene Wartungsfirma. Doch wir haben nicht mit den Russen kooperiert. Erst wurden unsere EC-Karten gesperrt, dann hat die Ukraine die Kreditkarten blockiert.

Mir wurde erzählt, dass sehr viele Menschen von den Russen geschlagen und misshandelt wurden und man ihnen dann nicht erlaubte, ins Krankenhaus zu gehen. Haben Sie irgendwelche persönlichen Beispiele?

Ich kenne sehr viele solcher Geschichten, denn die Leute kommen ja zu mir, um sich Tarotkarten legen zu lassen. Sie verstehen sicher, dass ich keine Namen nennen kann. Ich kenne eine Frau, die 18 Tage lang vergewaltigt wurde. Sie haben sie nicht gewaschen, nichts, einfach vergewaltigt. Sie geriet dann an jemanden von den wichtigen Leuten und der hatte Mitleid und ließ sie gehen. Ich habe diese Frau gesehen …

(fängt an zu weinen)

… ich habe ihre verbrannten Finger gesehen, durch den Strom. Ich habe ihre Brust gesehen, überall mit Schnitten von einem kleinen Messer. Das ist furchtbar. Ich weiß es nicht genau, aber ich denke, irgendwas ist mit ihr, sie ist verrückt geworden.

Ist sie Zivilistin?

Sie war irgendwann mal in einer Partei aktiv. Die Russen suchten einen Aktivisten aus dieser Partei und stießen dabei irgendwo auf Mitgliederlisten. Die Frau hatte mit dem Aktivisten nichts mehr zu tun und war auch nicht mehr in der Politik. Sie war Freiwillige und hat im Krieg Menschen versorgt, als uns noch die humanitäre Hilfe von ukrainischer Seite erreichte. Wir dachten, das hat was damit zu tun. Aber dann stellte sich heraus, dass es deshalb war, weil sie irgendwann mal in dieser Partei war.

Hier waren erst der FSB, dann die Nationalgarde, später Armeeleute aus Donezk und Luhansk. Und sie alle agierten voneinander unabhängig.

Swetlana

Es ist sehr wichtig zu verstehen, was die „russische Welt“ für die okkupierten Gebiete mich sich bringt.

Verstehen Sie, was das Problem ist? Ich kenne viele Leute, die in Folterkammern waren, aber die meisten werden nicht darüber reden. Viele wurden unter Angst zur Mitarbeit gezwungen. Verstehen Sie? Sie haben dann Menschen verraten und so schweigen sie jetzt. Das ist keine einfache Geschichte.

Aber wen können Zivilisten schon verraten? Zivilisten sind ja einfache Menschen.

Zivilsten können zum Beispiel die verraten, die Geld haben. Dann wurden diese Leute abgeholt und mussten später freigekauft werden. Denken Sie nicht, dass das alles so einfach ist. Denen wurden die Autos weggenommen, die Jeeps, die irgendwo versteckt waren. Jemand wusste davon und hat das an die Russen verraten.

Also alles wegen Geld?

Hier waren erst der FSB [russischer Inlandsgeheimdienst; die Red], dann die Nationalgarde, später Armeeleute aus Donezk und Luhansk. Und sie alle agierten voneinander unabhängig.

Zu unserem Nachbarn sind jede Woche Andere gekommen und haben Durchsuchungen durchgeführt. Der Nachbarn war gar nicht da, hat aber bei sich eine Familie wohnen lassen und seine Hunde waren auch noch da.

Mein Nachbar war nicht arm, er war ein normaler Geschäftsmann. Aber jemand hat ihn verraten. Und so wurden die Frauen, die in seiner Wohnung lebten, jeden Tag terrorisiert. Einen Tag kam die Nationalgarde und suchte nach Geld, dann kamen die Donezker, dann die Luhansker, dann der FSB. Ich weiß nicht, wer noch alles da war.

Die Frau sagte zu ihnen: Jungs, lasst mich doch in Ruhe, ihr wart doch schon da. Die antworteten: Wer war da? Und sie sagte: Ich weiß es nicht, die einen hatten weiße Hosen an und ihr seid jetzt in schwarzen hier.

Swetlana aus Cherson. (Quelle: privat)
Bild: privat

Alle gingen zu den gleichen Adressen, zu denen, die mal Geld hatten. Aber woher kannten sie die Leute?

Jemand verrät jemanden. Trotzdem, ich verurteile niemanden, Sie haben ja diese Folterkammern gesehen: ohne Licht, das Wasser tropft und wenn man jemandem Strom verpasst, macht der Instinkt der Selbsterhaltung natürlich was mit einem.

Die haben die Leute ja nicht einfach so abgeholt. Nein, sie haben sich einen Grund ausgedacht, haben ihnen Waffen untergeschoben oder irgendwas in die Garage gelegt. Dann gingen sie zu den Ehefrauen oder den Eltern und verlangten Geld. Und wenn es nichts zu holen gab, forderten sie, dass man jemanden verrät.

Swetlana, was sagen Ihnen die Karten über das alles? Sie befragen doch das Tarot …

Das kann ich Ihnen sagen. Und Sie können jeden hier fragen, ich habe es schon in den ersten Kriegstagen gesagt: Wie sie gekommen sind, werden sie auch gehen.

Wie sie im Morgengrauen unerwartet zu uns kamen, so sind sie auch am Morgen aus der Stadt abgehauen. In den Karten sehe ich die zerstörte Stadt. Aber ich sehe auch, dass sie sich noch im Dezember vom linken Ufer des Dnepr zurückziehen.

Natalija, rufen Sie mich doch mal per Videocall an. Ich will Ihnen das alles hier mal zeigen…

Swetlana zeigt mir das ganze Haus voller Katzen und Hunde. Sie liegen überall, auf den Heizköpern, auf dem Kühlschrank, überall. Die Hälfte der Küche hat sie den Tieren überlassen sagt sie, die andere nutzt sie für sich selbst. Es ist rührend ihr zuzuhören, wie sie zu jedem Hund, mit jeder einzelnen Katze spricht.

Seit Monaten schon hat Cherson kein Wasser mehr, das Schwimmbecken im Hof ist voll mit Regenwasser. Daraus holen sich Swetlanas Nachbarn Wasser für ihre Sanitäranlagen.

Während der Okkupation hatten sie nur russische Sim-Karten. Nur über Satellit hat sie erfahren, dass die Stadt befreit wurde. Swetlana und ihr Mann wohnen ganz im Zentrum, in einer Gegend mit schönen Privathäusern. Sie rannte hinaus, schrie die freudige Nachricht den Nachbarn zu, sie tanzten. In dem Moment wurde der Fernsehturm gesprengt. Es donnerte und die Splitter flogen bis zu ihnen herüber.

Swetlana aus Cherson. (Quelle: privat)
Swetlana vorm KriegBild: privat

Ich versuche Swetlana ein paar Tage später noch einmal zu erreichen, um ein Foto von ihr zu bekommen. Ein Porträt mit ihren Tieren.

Bei uns ist gerade die Hölle los.

Was ist passiert?


Wir werden sehr stark bombardiert. Direkt neben uns.

Und wo sind Sie? Versteckt?

Ich sitze im Haus. Alles in der Nähe brennt.
Warum sind Sie nicht im Keller?

Ich habe keinen.

Wurden Häuser getroffen?
Ja.

Dann bricht die Internetverbindung ab. Die nächsten Stunden kann ich sie nicht mehr erreichen.
Am Tag darauf schickt sie mir das Foto. Ich frage sie, was gestern genau los war.

Alles brannte - zwei Häuser, eine Tankstelle, ein Lebensmittelgeschäft. Schreie, Krankenwagen, Feuerwehrleute. Die Hunde haben geheult, mein Mann wollte weg, ich habe ihn nicht gelassen, habe mich im Bad eingesperrt und alle Tiere dahin gejagt.

Alle haben mich angerufen und rumgeschrien. Ich war mir sicher, dass ich mir einen Evakuierungsbus suche. Doch am Morgen habe ich es mir anders überlegt. Man hat mich als krank bezeichnet und gesagt, dass bald alle hier weg sind. Dann kannst du die ganze Stadt voller heimatloser Tiere alleine füttern.

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    Tagebuch (8): Ukraine im Krieg 

    "Es war sehr gefährlich, Wanja herauszubringen"

    Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine. Für diesen Tagebucheintrag hat sie mit Tatjana gesprochen. Die hat ihren Sohn Wanja aus Donezk herausgebracht, damit er nicht gegen die Ukraine kämpfen muss.

  • Tagebuch: Ukraine im Krieg. Journalistin Tatjana (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (7): Ukraine im Krieg 

    "Man konnte zur Kochstelle laufen, umrühren und sich wieder verstecken"

    Tanja ist eine erfahrene Kriegskorrespondentin. Über Wochen ist sie im belagerten Mariupol eingeschlossen. Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Zettel in den ukrainischen Nationalfarben (blau und gelb) hängen an einer Brüstung des Ufers der Moskwa, im Hintergrund sind Gebäude des Hochhausviertels Moskwa City zu sehen. (Quelle: dpa/Ulf Mauder)
    dpa/Ulf Mauder

    Tagebuch (6): Ukraine im Krieg 

    "Du wirst es doch nicht so publizieren, dass man weiß, wer ich bin?"

    Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine. Für diesen Tagebucheintrag hat sie allerdings Kontakt mit Freunden und Bekannten in Russland aufgenommen - es sind für sie keine einfachen Gespräche.

  • Andrei und seine Frau Elena vor ihrem Hotel Stockholmstudios in Irpin (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (5): Ukraine im Krieg 

    "Sie schossen durch die Küchentür, mit einem Abstand von vier Metern"

    Andreis kleines Hotel in der Nähe von Kiew wird beschossen. Kurz darauf dringen russische Soldaten ein: Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Alexander Sasnovski vor dem Krieg zu Hause in Mariupol. (Quelle: privat)

    Tagebuch (4): Ukraine im Krieg 

    "Ich wache morgens auf und denke, ich bin zu Hause, aber ich habe kein Zuhause mehr"

    Alexander und seine Frau wollten Mariupol nicht verlassen. Doch Putins Krieg zwang sie zur Flucht: Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Viktor mit seinem Sohn Zenja in Deutschland (Quelle: privat)
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    Tagebuch (3): Ukraine im Krieg 

    "Er hat immer davon geträumt, ein Offizier zu werden. Gestorben ist er am 27. Februar"

    Ein Vater spricht über seinen im Krieg gefallenen Sohn, die fliehende Familie erreicht endlich Berlin: Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Oleg sitzt als Beifahrer in dem Transporter. (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (2): Ukraine im Krieg 

    "Bitte komm, Oma, es ist Krieg!"

    Die Regisseurin Natalija Yefimkina hat ukrainische Wurzeln. Seit Tagen hält sie Kontakt mit den Menschen vor Ort. In diesem Tagebuch berichtet sie darüber, wie es den Menschen in der Ukraine geht, aber auch was die Situation mit ihr macht.

  • Die Ukrainerin Julia T. hat sich entschieden, mit ihren beiden Kindern aus der Ukraine zu fliehen. Die beiden Kinder im Zug. (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (1): Ukraine im Krieg 

    "Julia, entscheide dich!"

    Die Regisseurin Natalija Yefimkina hat ukrainische Wurzeln. Seit Tagen hält sie Kontakt mit den Menschen vor Ort. In diesem Tagebuch berichtet sie darüber, wie es den Menschen in der Ukraine geht, aber auch was die Situation mit ihr macht.

  • Der zentrale Platz der Stadt Charkiw liegt nach dem Beschuss des Rathauses in Trümmern.
    picture alliance / AP

    Berichte aus der Ukraine 

    "Ich will nicht für die Ukraine sterben, ich will für sie leben!"

    Plötzlich leben die Menschen in der Ukraine im Krieg. Eine Lehrerin harrt voller Angst auf dem Land aus. Ein Fabrikarbeiter baut Molotow-Cocktails. Ein Chirurg arbeitet seit sechs Tagen ohne Pause. Sieben Protokolle aus der Ukraine.

Sendung: rbb24 Inforadio | 16.12.2022 | 06:30 Uhr

Beitrag von Natalija Yefimkina

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