Bundeswahlausschuss - Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl steht fest - BSW bleibt draußen

Fr 14.03.25 | 12:52 Uhr
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Im Wahlamt Charlottenburg-Wilmersdorf auf dem Messegelände Berlin werden am 23.02.2025 die Briefwahlstimmen gezählt. Am Sonntag findet die vorgezogene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag statt. (Quelle: dpa-Bildfunk/Christophe Gateau)
Bild: dpa-Bildfunk/Christophe Gateau

Es bleibt dabei: Der neue Bundestag besteht aus CDU/CSU, AfD, SPD, Grünen und Linken. Dem nun festgestellten endgültigen Ergebnis der Wahl zufolge scheitert das BSW an der Fünf-Prozent-Hürde - wenn auch noch knapper als beim vorläufigen.

  • BSW fehlen keine 10.000 Stimmen zum Einzug ins Parlament
  • Wagenknecht-Partei im endgültigen Ergebnis bei 4,981 Prozent
  • keine Änderungen bei Sitzverteilung gegenüber vorläufigem Ergebnis

Der Bundeswahlausschuss hat am Freitag das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl vom 23. Feburar festgestellt. Im Vergleich zum vorläufigen Ergebnis bleibt die Sitzverteilung unverändert.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist nach dem endgültigen Ergebnis der Bundestagswahl nur um gut 9.500 Stimmen am Einzug in das Parlament gescheitert. Die erstmals bei einer Bundestagswahl angetretene Partei, an deren Spitze vor allem ehemalige Linken-Politiker stehen, kam auf 2,473 Millionen Zweitstimmen, wie Bundeswahlleiterin Ruth Brand am Freitag mitteilte. Das sind 4,981 Prozent der gültigen Stimmen. Zur Fünf-Prozent-Hürde fehlen ihr damit rechnerisch 9.528 Stimmen. Nach dem in der Nacht nach der Wahl festgestellten vorläufigen Ergebnis waren es noch mehr als 13.000.

Insgesamt seien 7.425 abgegebene Stimmen mehr als gültig gewertet worden, erklärte die Bundeswahlleiterin.

In Berlin hat das BSW dem endgültigen Ergebnis zufolge 6,7 Prozent der Zweitstimmen bekommen, in Brandenburg 10,7 Prozent.

Neuauszählung wurde als unzulässig abgelehnt

Das Bundesverfassungsgericht hatte einen Eilantrag des BSW auf eine sofortige Neuauszählung der Wahl am Donnerstagabend als unzulässig abgelehnt. Die Karlsruher Richter verwiesen auf das normale Wahlprüfungsverfahren.

Ein Einzug des BSW in den Bundestag war nicht nur für die Partei von Sahra Wagenknecht eine Zitterpartie. Hätte sie den Sprung ins Parlament geschafft, hätte es für CDU/CSU und SPD nicht für eine Mehrheit der 630 Sitze gereicht.

Sitzverteilung bleibt wie beim vorläufigen Ergebnis

An der Sitzverteilung und den Zweitstimmenanteilen der übrigen Parteien hat sich gegenüber dem vorläufigen Ergebnis nichts geändert.

CDU/CSU kommen auf zusammen 28,5 Prozent und 208 Sitze, die SPD auf 16,4 Prozent und 120 Sitze. Die AfD stellt im neuen Bundestag mit 20,8 Prozent 152 Mandatsträger, die Grünen erreichen mit 11,6 Prozent 85 Mandate, die Linke kommt auf 8,8 Prozent und damit 64 Abgeordnete. Einen Abgeordneten stellt der SSW, die Partei der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein, für die die Fünf-Prozent-Hürde nicht gilt. Die FDP ist mit 4,3 Prozent nicht mehr im Bundestag vertreten.

Hohe Wahlbeteiligung, weniger Briefwähler

Die Wahlbeteiligung lag unverändert bei 82,5 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit fast 40 Jahren. Bei der Wahl von 2021 waren es 76,4 Prozent gewesen.

Der Anteil der Briefwähler sank deutlich auf 37,0 Prozent. 2021 hatte er einen Rekordwert von 47,3 Prozent erreicht. Bayern hatte 2025 mit 52,2 Prozent den höchsten Anteil an Briefwählerinnen und Briefwählern, Thüringen mit 25,6 Prozent den geringsten Anteil.

Die Parteien und alle Wahlberechtigten können noch bis zum 23. April Einspruch einlegen. Davon könnte möglicherweise das Bündnis Sahra Wagenknecht Gebrauch machen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.03.2025, 12:22 Uhr

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70 Kommentare

  1. 70.

    Seriös? Außenpolitisch stehen sich BSW und Linke sehr nah. Beide Parteien zeigen Verständnis für die Hamas, sind aber aich gegen eine Nachrüstung des Westens als Antwort auf die russische Kriegstyrannei. Gysi und Wagenknecht werden sich sicherlich daran erinnern, wie das Wettrüsten 1989 für die SED ausgegangen ist.

  2. 69.

    Problem: Wenn man gegen den Aufrüstungswahnsinn ist, wird man im neuen Bundestag nicht mehr seriös vertreten.

  3. 68.

    Wagenknecht ist jetzt das Gegenteil von anti-faschistisch.

  4. 67.

    Bei Fr. Wagenknecht hätte ich vermutet, dass sie schon früher abtritt. Ihre Partei ist eine unorganische Einmannpartei mit aus der Zeit gefallenem Personenkult. Auch wenn ich Frau Wagenknecht bei etlichen Punkten zustimme. Und Wagenknechts persönliche Schwankungen in ihrer Vita von einst Stalin-Relativierung bis hin zur Russland Anhängerschaft ging mir schon immer gegen den Strich.

  5. 66.

    das bsw nähert sich dummheitsmäßig der afd an.

  6. 64.

    Na dann bereiten Sie mal weiter mit Putin, Trump, bsw, linkspartei und afd den 3. Weltkrieg vor - scheinintelligent, die Verteidigung Deutschlands und Europas zu verhindern...

  7. 63.

    Wagenknecht wird nicht aufhören gegen das amtliche Wahlergebnis gegenan zu stinken, übrigens auch eine Methode um alt zu werden.

  8. 61.

    Wer Agd, Linkspartei und BSW in einem Atemzug erwähnt, hat noch garnichts verstanden.

  9. 60.

    WOMIT denn belogen? Mit den geänderten Realitäten, indem Putin kein Kriegsende, keine Waffenruhe, sondern die Sowjetunion zurück haben will, unter massivem Blutvergießen? Daß Trump die Beziehungen zu Europa seit kurzem komplett versaut? Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

  10. 59.

    Der Unterschied zwischen Scholz und Wgenknecht: Scholz kann seine Wahlniederlage akzeptieren, während das bsw (im Gleichklang mit afd & linksartei) den 3. Weltkrieg infolge fehlender Verteidigung vorbereitet.

  11. 58.

    152 Sitze - wenn das hier so weiter geht, verdoppelt sich die Anzahl 2029.

  12. 57.

    AfD und Linkspartei könnten dies verhindern. Sie haben im neuen Bundestag die erforderliche Mehrheit, um den neuen Bundestag sofort einzuberufen. Dann wäre die Bemühungen von Merz gegenstandslos, noch mit den Mehrheiten des alten Bundestags die Sonderschulden zu verabschieden.

  13. 56.

    Genau. Wie in Rußland, Belarus, China, Nordkorea und und und. Sie wissen alle garnicht, was Sie zur Zeit mit unüberlegtem Geschwätz verspielen.

  14. 55.

    Sie verbreiten hier die bekannten russischen Narrative, haben ganz offensichtlich überhaupt nicht verstanden, worum es geht, verlangen aber von anderen Quellennachweise, weil Sie zu bequem sind, einige wenige Minuten selber zu recherchieren...?

  15. 54.

    Jedem Demokraten sollte vor allem eine funktionierende gelebte Demokratie am Herzen liegen und nicht nur juristischer Formalismus.

  16. 53.

    Und das BSW ist dann mal weg - sehr gut! Zumindest Gesamtdeutsch haben die Leute ein besseres Gespür für eine Moskaugetreue bewiesen, die den Wählern ein Z für plumpe Demagogie vormachen will!. Damit wird sich die Partei insgesamt erledigt haben, denn vier Jahre außerparlamentarische Opposition, das ist nichts für Sahra - zu wenig Rampenlicht für eine Egomanin. Und in den Landesparlamenten düfte sich die Partei hoffentlich auch bald erledigt haben, vielleicht klappt es ja bald mit dem Nachdenken auch in den Regionen.

  17. 52.

    >"Das böse Erwachen kommt dann bei der nächsten Wahl, ich bin mir sicher."
    Das böse Erwachen kommt bei jeder Wahl die letzten 25 Jahre. Wir wollen es immer anders und meckern doch! ;-))

  18. 51.

    4.277 plötzlich aufgetauchte Stimmen für das BSW sind doch keine banalen Unregelmäigkeiten! Das sind grobe Fehler, die nahelegen, dass sie in vielen anderen Wahllokalen auch aufgetreten sein können.