Hamsterkäufe und Kriegsfolgen - Darum wird das Sonnenblumenöl im Supermarkt knapp

Di 15.03.22 | 21:29 Uhr | Von Simon Wenzel
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Leere Speiseöl-Regale im Supermarkt. (Quelle: imago images/teutopress)
Video: Abendschau | 15.03.2022 | A. Breitfeld | Bild: imago images/teutopress

In vielen Supermärkten scheint das Speiseöl knapp zu werden. Gibt es tatsächlich schon jetzt direkte Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die hiesigen Vorräte oder wieso steht derzeit immer seltener Sonnenblumenöl im Regal?

Ein Mythos ist es nicht: In einigen Supermärkten in Berlin und Brandenburg sind Speiseöle, vor allem Sonnenblumenöl und Rapsöl im Moment knapp - zumindest im Regal. Denn die Handelsverbände bestätigen und beschwichtigen gleichzeitig. Der aktuelle Mangel liege vor allem an den Hamsterkäufen. Ganz so einfach ist es aber perspektivisch nicht.

rbb|24 beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den angeblichen Mangel in Deutschen Supermärkten und mögliche zukünftige Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das lokale Speiseöl-Angebot.

Gibt es wegen des Krieges in der Ukraine tatsächlich weniger Speiseöl in Deutschland?

Im Moment noch nicht, das versichern zumindest alle Experten. Die Lager und Großhändler seien noch nicht leergekauft und auch Lieferengpässe gebe es derzeit noch nicht, teilen die Handelsverbände auf rbb-Anfrage mit. "Ein Mangel ist auf breiter Fläche nicht spürbar", erklärt der Geschäftsführer des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), Antonin Finkelnburg. Der Handelsverbands Berlin-Brandenburg versichert, die Lieferketten seien noch "stabil und gut bestückt".

Die tatsächlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Warenbestände hierzulande könnten frühestens in einigen Wochen spürbar werden, schätzt der Bundesverband Großhandel ein. So sehen es auch Experten aus der Ölsaaten-Industrie.

Wieso sind trotzdem die Regalbretter mit Speiseöl in einigen Supermärkten leer?

Im Moment liegt das vor allem an den sogenannten Hamsterkäufen. Die sind aus der Corona-Pandemie noch bestens bekannt, als zu Beginn viele Leute massenhaft Klopapier kauften und infolgedessen die Regale kurzzeitig leer waren. Damals wie heute sind die Regale nüchtern betrachtet nur deshalb leer, weil nicht schnell genug Nachschub aus den Lagern geliefert werden kann. "Es ist eine Logistikfrage, wenn plötzlich bestimmte Produkte verstärkt abgekauft werden", sagt Nils Busch-Petersen, Präsident des Handelsverbands Berlin-Brandenburg.

Eine kurzfristige Anpassung der Lieferketten sei allerdings nicht so leicht möglich: "wir haben den Laster nur ein Mal zur Verfügung, den können wir auch nicht doppelt beladen", erklärt Busch-Petersen.

Psychologisch betrachtet sind Hamsterkäufe übrigens eine Art Übersprungshandlung: Die Menschen sind in einer Ausnahmesituation und kämpfen mit den Vorratskäufen gegen die Ohnmacht einer bedrohlichen Situation an.

Das sagen Experten zu Hamsterkäufen

  • Stephan Grünewald, Psychologe

  • Nils Busch-Petersen, Handelsverband

Wie wichtig ist die Ukraine für den Speiseöl-Weltmarkt und für Deutschland?

Die Ukraine ist vor allem für Sonnenblumenöl und Getreide ein sehr wichtiger Lieferant auf dem Weltmarkt. Das Landwirtschaftsministerium der USA [fas.usda.gov] veröffentlichte am 9. März eine Studie, aus der hervorgeht, dass die Ukraine in normalen Jahren für 48 Prozent der weltweit Sonnenblumenöl-Exporte verantwortlich ist. Russland - aktuell ja auch kein sicherer Handelspartner - exportiert weitere 29 Prozent. Gemeinsam sind diese beiden Länder also für fast 80 Prozent der Sonnenblumenöl-Exporte auf dem Weltmarkt verantwortlich.

Deutschland greift vor allem auf die Ukrainischen Öle zurück: Bisher wurden 53 Prozent des deutschen Sonnenblumenöl-Bedarfs mit Importen aus der Ukraine gedeckt, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf rbb-Anfrage mitteilt.

Der US-Studie zufolge sind die Sonnenblumenöl-Exporte aus der Ukraine in der ersten März-Woche bereits um 14 Prozent zurückgegangen, Tendenz steigend. Das liegt an zerstörten oder nicht mehr zugänglichen Hafenstrukturen und geschlossenen Fabriken. Momme Matthiesen, Geschäftsführer des Verbands der Ölsaaten-Verarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) hält deshalb Auswirkungen für den deutschen Markt mittelfristig für wahrscheinlich: "Grundsätzlich ist noch Ware unterwegs und wird nachgeliefert werden in den nächsten Wochen aber danach steht physisch kein neues Sonnenblumenöl mehr zur Verfügung", erklärt Matthiesen. Er rechne damit, dass in etwa sechs bis acht Wochen die Auswirkungen des Krieges auch faktisch in deutschen Lieferketten zu spüren sein könnten.

Diese Entwicklung prognostizieren Experten

  • Momme Matthiesen, Ölsaaten-Verarbeitende Industrie (Ovid):

  • Antonin Finkelnburg, Bundesverband Großhandel (BGA)

Werden auch andere Speiseöle knapp?

Damit ist aktuell eher nicht zu rechnen, zumindest nicht direkt als Auswirkung des Krieges in der Ukraine. Rapsöl zum Beispiel, eine beliebte Alternative zum Sonnenblumenöl, wird weiterhin produziert - auch hierzulande. Beim Rapsöl ist der Ukrainische Anteil am Weltmarkt laut der US-Studie nicht annähernd so bedeutend (nur drei Prozent, Russland 13 Prozent). Dazu kommen zehn Prozent Anteil am weltweiten Raps-Export, darauf ist Deutschland allerdings weniger angewiesen, da für die Öl-Produktion hierzulande zunächst viel Raps aus eigenem Anbau und den anliegenden EU-Staaten verarbeitet wird.

Die Lieferketten anderer wichtiger Speiseöle, wie beispielsweise Olivenöl, sind durch den Krieg in der Ukraine erstmal nicht direkt betroffen. Die Preise auch bei diesen Speiseölen könnten allerdings steigen. Wenn das Sonnenblumenöl zum Teil wegfiele, würden die Alternativen stärker nachgefragt und damit könnten sie teurer werden. Um die grundsätzliche Verfügbarkeit von Speiseölen in Deutschland machen sich die Experten auf absehbare Zeit keine Sorgen, die Vielfalt des Angebots und die Preise könnten aber eine Weile varriieren.

Wie lange könnte sich der Krieg auf das Speiseöl-Angebot in Deutschland auswirken?

Das ist schwer abzusehen. Es hängt in erster Linie davon ab, wann Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine beendet. Erst danach lassen sich seriöse Prognosen abgeben. "Selbst wenn Frieden einkehrt, gibt es wahrscheinl sehr viel Beschädigung in der Produktion, in den Anlagen vor Ort, in der Verschiffung", sagt Momme Matthiesen von der Ovid. Er rechnet deshalb damit, dass die Warenströme aus der Ukraine auf längere Zeit behindert sind.

Ob und wie lange es tatsächlich keine oder eine merklich geringere Verfügbarkeit von Sonnenblumenöl in Deutschland geben könnte, ist deshalb noch nicht klar. Der Handel zeigt sich optimistisch, was die Beschaffung angeht - zumindest wenn man preislich flexibel ist: "Es gibt bestimmte Produkte, die können in anderen Märkten besorgt werden, dann gibt es eine längere Lieferekette, längere Transportwege und dadurch höhere Preise", erklärt Antonin Finkelnburg vom BGA.

Fakt ist aber: Deutschland importiert seine Speiseöle größtenteils. Der Selbstversorgungsgrad bei pflanzlichen Ölen und Fetten lag 2020 (aktuellste Statistik) laut Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei 21 Prozent. Daraus lässt sich schließen, dass die Veränderungen auf dem Weltmarkt auch hierzulande noch eine Weile zu spüren sein könnten - und sei es nur beim Preis.

Sendung: Abendschau, 15.03.2022, 19:30 Uhr

Beitrag von Simon Wenzel

49 Kommentare

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  1. 49.

    @klausbrause: Tauschgeschäfte kommen später. Ich kenne aber wen, der tatsächlich schon mitohne Krieg in Ukraine, also "nur" Pandemie bereits Waren hamsterte für spätere Tauschgeschäfte.

  2. 48.

    Naja wir müssen drüber sprechen, worüber wir sprechen.
    Selbstverständlich ist's "irrational" da ja auch noch kein Öl, kein Gas, keine Kohle, kein Weizen knapp ist.
    Da die Ökonomie aber - vor allem die kapitalistische - zu grossen Teilen auf Psychologie gründet - als der Technik das Emotionale strukturiert zu analysieren, anzusprechen, zu manipulieren, könnte man also sagen: Es ist die rationale Nutzbarmachung des Irrationalen.
    Deshalb kostet jetzt Speiseöl das Doppelte. Nicht etwa weil es Jagd fürs Doppelt einkaufen musste, um es Ihnen oder mir so teuer verkaufen zu müssen

  3. 47.

    Wie alt der Wagen ist, müssen Sie die Leute fragen, die das machen. Bei YouTube finden Sie sogar Videos dazu.

  4. 46.

    ja ja... das waren noch Zeiten... in denen wir bei Zivilschutzübungen uns unten in unserem Stahlbetonkeller mit Bunkertüren hermetisch abgeriegelt haben. Kein Witz... war wirklich so in den 1970er Jahren. Und ja... damals gabs noch die Staatsreserven für sonst was für Katastrophenfälle.
    Aber ehrlich: Wenn hier in der Nähe eine Atombombe fällt, ist eh alles hinüber. Da nützen auch Vorräte nix. Daher kam nach diesem ganzen Theater mit den ZV-Übungen die große Gelassenheit. Die habe ich heute noch. Russisch kann ich noch ganz gut für den Fall, dass Putin vor Berlin steht. ;-))

  5. 45.

    Ähm, Sie merken schon, dass Sie sich selbst widersprechen, oder? Wenn es rein psychologisch ist, dann ist es in der Realität irrational. Es gibt derzeit schon allein aufgrund der Jahreszeit keinen realistischen Grund, Öl zu hamstern.

  6. 43.

    "Wie alt soll der PKW Diesel den sein .... 25 Jahre und älter, denn bei den neuen Modellen wünsche ich den Halter viel Spaß in der nächsten Werkstatt, den damit macht man einiges Kaputt und die Rechnung wird teurer sein als die Paar Euro Ersparnis beim Rapsöl."
    Sich etwas schlauer machen, sollte helfen......

  7. 42.

    Ich finde: Wenn die (da oben) sagen "Kein Grund zur Sorge", dann sollte man schnellstens genau das Gegenteil machen

  8. 41.

    Zu meiner Zeit waren "die Hamsterkäufe" bereits schon in einer riesigen Bevorratungsinfrastruktur zu einer Kriegswirtschaft "geronnen".
    Da man selbstverständlich den Atomkrieg betrieb, plante, für führbar hielt, schaffte man die Atombunker, die Lebensmittellager und -bevorratung, die angeblich "der Zivilbevölkerung" einen Leben nach dem Atomkrieg ermöglichen sollte.
    In Wahrheit wäre das nur eine schmale Elite gewesen. Zählt man einmal Bunkerplätze und Bevölkerungsanzahl durch.
    Zudem fragt man sich was sich diese Elite eigentlich dachte. Was sie nach 2-3 Monaten im Bunker dann draußen noch bewohnen und beherrschen wollte.
    Vor diesem Hintergrund muss man sich die Forderungen der Qualitäts-Menschheits-Charakter-Politiker aus Polen, Tschechien etc. auf der Zunge zergehen lassen. Die dringend einen NATO-Weltkrieg gegen Russland einfordern.
    Man weiss ja warum: Weil sie sozial gerechte Politik, Verteilungsfragen und Ausgleich nicht friedlich organisieren können und wollen.

  9. 40.

    Nein es ist nicht irrational.
    Die Rationalität dahinter ist die Kriegs- und Krisendividende. Die Spekulation. Die Tendenz zu Krise und Krieg. Ein Wesensmerkmal des Kapitalismus. Kauft man halt mit.

    Rest ist (Massen)Psychologie. Marketing. Coca Cola ist schliesslich auch nur aromatisiertes, braunes Zuckerwasser mit Kohlensäurezusatz. Stünde schlicht dies auf dem Etikett, verkaufte man nicht was man vorgibt zu hohem Preis zu verkaufen. "Frischer" "Erfrischung" "Lebensgefühl"
    Erhalte ich über Technologie noch intensiver, breiter, tiefer häufiger diesen Zugang zu Manipulation, wirkt es selbstverständlich noch tiefer. Ich würde sagen: Zerstörerischer. "Digital" ist beides. Neu in seiner Intensität. Aber zur Befeuerung ganz alter Mechanismen.

  10. 39.

    Lieber rbb24, Ihre Nachrichtenpflicht in allen Ehren...- wenn aber wie gestern Abend in den rbb24TV-Spätnachrichten um 21.45Uhr gleich der erste Beitrag "Hamsterkäufe" in schönster Boulevard-Presse-Manier langatmig forciert wird-
    dann stimmt meiner Meinung nach die Gewichtung nicht !!!
    Natürlich sind Panik-/Hamsterkäufe in B völliger Blödsinn, keine Frage. Aber es gibt mit Sicherheit wohl weitaus wichtige Themen für B/BRB da muss doch so ein Blödsinn nicht noch unseriös ausgeschlachtet werden

  11. 38.

    Wenn die Bundesregierung nicht bald was unternimmt, wird es in unseren Supermärkten bald so aussehen wie in England.

    Wenn die Bundesregierung nicht endlich die einkommensschwachen Bürger bei den hohen Lebensmittel-und Energiekosten sehr deutlich entlastet und die Regelsätze um nicht mindestens 150 Eur erhöht, gibt's hier irgendwann einen Aufstand.

  12. 37.

    Die digitale Welt hat damit kaum zu tun. Es ist schlicht die Tatsache, dass Käufer leere oder schnell schwindende Regale sehen und deshalb selbst hamstern, was noch zu bekommen ist. Pech hat dann der, der nicht schnell genug mit hamstern war.
    Dabei ist mit kurzem Überlegen das Ganze vollkommen irrational. Wir haben Winter. Das Öl, was bis zur nächsten Ernte verfügbar ist, stammt also aus dem Vorjahr und es ist folgerichtig noch mehr als genug davon da. Die künftige Lücke ab Sommer diesen Jahres werden andere Staaten relativ schnell füllen. Es gibt daher überhaupt keinen Grund, Öl zu bunkern. Hamsterkäufe sind aber ein perfekter Beleg dafür, warum Sozialismus niemals funktionieren kann. Der Mensch ist im Grunde ein Egoist und denkt erst mal immer nur an sich und sein nächstes Umfeld. Es ist seine Natur.

  13. 36.

    Wie alt soll der PKW Diesel den sein .... 25 Jahre und älter, denn bei den neuen Modellen wünsche ich den Halter viel Spaß in der nächsten Werkstatt, den damit macht man einiges Kaputt und die Rechnung wird teurer sein als die Paar Euro Ersparnis beim Rapsöl.

  14. 35.

    Wenn Sie die Auslöser für Hamsterkäufe in der Massenpsychologie verorten, ist das so gesehen ebenso ein Mechanismus. Wenn auch dieses statische Wort es nicht ganz triftt.
    Natürlich sind Hamsterkäufe rational nicht zu erklären und haben immer was mit Psyche zu tun.
    Und ja.. heute gehen Panikattacken digital schneller rum. Eine Generation zuvor, so ca 25 Jahre her, mussten wir uns noch auf nur Hörensagen verlassen, dass die Lutschbonbons alle gehen... ;-)

  15. 34.

    Bei den hohen Spritpreisen wird das Speiseöl von Leuten benutzt, um Diesel für ihr Auto zu strecken. Es ist allseits bekannt, dass man Speiseöl dem Diesel beimischen kann. So versuchen einige Autofahrer, damit die teuren Tankkosten zu senken und ein paar Euro zu sparen. Klar, dass dann das Speiseöl in den Supermärkten knapp wird. In so einen Tank passt viel rein ...

  16. 33.

    Der Irrtum ist, es für einen neuen Mechanismus zu halten.
    "Wir" - genau genommen: Massenpsychologie war noch nie anders. Nur dreht sich das heutzutage mit digitalem Raum viel schneller, viel gewalttätiger viel weniger noch politisch eingrenzbar.
    Heisst im Grunde: Die Diskrepanz zwischen dem eigenen Urteilsvermögen, der eigenen Verantwortung bei der Verbreitung von etwas, steht in keinem Verhältnis zur Reichweite, die jeder Einzelne mit dem grössten Mist, den niederträchtigsten Behauptungen, den schlimmsten Lügen digital nun aus dem einsamen Wohnzimmer senden kann.
    Heisst: Das Progrom, das Progromische ist digital heute viel einfacher, zahlreicher und dauerhafter organisierbar.
    Die Sache selbst aber seit Menschengedenken Herrschaftsinstrument.

  17. 32.

    Bei Toastbrot fällt es mir seit mehreren Wochen auf, dass es fast immer komplett ausverkauft ist. Zu verschiedenen Tageszeiten. Naja, ich bunkere seit Beginn der Pandemie Dosenfutter und habe vor kurzem auch mit Mehl, Gewürze und teurem Alkohol angefangen, um es als Tauschmittel einzusetzen.

  18. 31.

    Genau! Es reicht schon, wenn einer aus Daffke und Langeweile in einer Facebook oder Insta-Gruppe rauspsaunt, dass Lutschobonbon alle sind und dazu noch ein leeres Regal und schon ist die Panik perfekt. Weil die meisten Menschen irgendwie mittlerweile das eigene logische Denken abgeschaltet haben und nur noch vorgefertigte Informationen, die ihnen in hübschen Bildern präsentiert werden, einsaugen ohne mal rational zu hinterfragen in anderen Medien. Selber mal ein anderes Nachrichtenportal oder andere Informationen zu suchen ist schon zu viel Arbeit. Dann lieber doch viel Kohle für Lutschbonbon ausgeben. Die sind gerade knapp - stand auf Insta und facebook....

  19. 30.

    Das nennt man Kriegsdividende. Sie wird derzeit vor allem in jenen Wirtschaftsräumen gemacht, die gleichzeitig die (vorgeblich solidarische) Nationalflagge der Ukraine schwenken. Im Grunde steht dazu alles in den Geschichts-Schulbüchern. Einschließlich der Tatsache, dass Kriegskosten stets von Bevölkerung getragen werden müssen. Nicht von den Eliten. Die Widersprüche, Konflikte, Krise zu Krieg eskalieren. Und dabei die zunehmende (faktische) Enteignung vor allem der mittleren und unteren Einkommensgruppen betreiben. Die sich jeweils untereinander im angeblich kulturellen oder nationalem Unterschied totschlagen und verachten sollen.
    Deshalb müssen sich verbünden die wissen: Weder Puitin noch NATO. Folgt den Lügen der Kriegsherren nicht. Nationalismus, Chauvinismus tötet. Jede und Jeden. Nur eben die Kriegstreiber nicht. Ich will weder von einem Putin, noch von Preisboxern und Comedydarstellern in einen Krieg getrieben werden. Wer hat etwas davon, wenn Zar mit Kaiser Wilhelm streitet?

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