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Antwort auf [Bernd Stelter] vom 22.09.2021 um 17:40
"Was für Auswüchse das hat, sieht man an den Hungerstreikenden, die den Staat, die Stadt, uns Bürger mit täglich neuen Drohungen erpressen wollen. Einzig, für mich eine radikale Art den CO² Fußabdruck zu verbessern "
Sprechen sie bitte für sich, sie können nicht für "uns Bürger" sprechen. Was sie behaupten ist schlicht unwahr.
Es gibt die Autobahn, genauer gesagt, die Bundesautobahn, dann gibt es Bundesstraßen und dann Landstraßen. Jeweils mit unterschiedlicher Zuständigkeit. Eine rechtliche Kategorie "Regionalautobahn" gibt es nicht.
Rückblickend betrachtet haben die Linksgrünen beim Autobahn schon viel Mist verzapft. Eine alte Reichsbahnbrücke war beim Anschluss nach Tempelhof ein Hindernis, weil sich auf der unbenutzten verrotteten Brücke seltenes Getier eingerichtet hat. Beim Autobahnanschluss nach Hamburg musste ein Teil der Strecke in Reinickendorf zu einer Bundesstraße im Profil eingeengt werden, und der Stau war vorprogrammiert. Inzwischen ist dieser Unfug beseitigt worden. Jetzt beim A100 Weiterbau gab es von den Linksgrünen viel Sand im Getriebe, sie hätten gern den Weiterbau auf Null gestellt, "Die gesetzlichen Grundlagen zur Einziehung oder Abstufung von Autobahnen sind da" fabulierte Genossin Lötzsch . Diesmal machte der Bund den Unfug nicht mit und zog klar die Kompetenz an sich.
Ist es Ihnen nicht zu billig, alles einfach auf Politik und Industrie zu schieben? Werden Sie gewaltsam gezwungen, ein Auto zu kaufen und täglich zu nutzen? Es ist nicht die Industrie, es sind die Einwohner von Berlin selbst, die sich zur Nutzung des Autos entschieden oder manchmal, wenn auch noch lange nicht oft genug, auch dagegen. Die Einwohner Berlins wollen unverändert ein eigenes Fahrzeug und viele davon nutzen es öfter, als es wirklich erforderlich wäre. Beschweren Sie sich bei denen. Was nachgefragt wird, wird in der Folge auch angeboten.
Eine BAB ist eine BAB - Punkt! Im Rahmen der Planfeststellung werden aber die betroffenen Kommunen gehört, egal ob es um den Ausbau der A1 oder A100 gehen würde. So manche Bahnstrecke ist auch nicht gebaut worden, weil der Regionalfürst das nicht wollte.
Als Anwohnerin bin ich sicher nicht dankbar. Der Bund subventioniert eine fossile Industrie, die auf Kosten des Klimas und der Zukunft der Kinder sowie der Gesundheit der Allgemeinheit (Asthma, Angstkrankheiten durch Lärm ) wenige Menschen sehr reich und dumme Mennschen stolz auf ihren mobilen Privatpanzer macht.
Ein weiteres A100-Politikum ist der geplante gigantische Neubau des Autobahndreiecks Funkturm. Damit man da statt mit 40 oder 60 künftig mit 80 um die Kurven rasen kann, solle nicht nur marode Brücken repariert, sondern ein riesiger flächenfressender Neubau hingestellt werden. Dabei ist die A 100 schon heute voll ausgelastet, auf dem neuen Dreieck stünde man genauso im Stau wie heute. Zusätzlich belastet werden sollen die Wohngebiete im Westend, Klausener Platz und Eichkamp durch die geplanten Schließung aller Ausfahrten rund um ICC und Halensee.
https://www.deges.de/wp-content/uploads/2019/10/Umbau-AD-Funkturm_alternative-Variante_Sitzung-Abgeordnetenhaus_13-05-2020.pdf
Die "Spitzenkandidaten" haben anscheinend keine Ahnung bei dem Thema. Die Reform der Bundesfernstraßenverwaltung regelt das Thema als Bundeskompetenz:
"(...) Am 1. Januar 2021 hat der Bund von den Ländern Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und vermögensmäßige Verwaltung der Bundesautobahnen übernommen – sowie jener Bundesstraßen, die die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg in Bundesverwaltung übergeben haben. Wie zuvor finanziert der Bund die Autobahnen. (...)"
Somit liegt keinerlei Kompetenz bei den Berliner "Spitzenkandidaten" mehr. Liebe Lokalpolitiker, bitte kümmert euch zukünftig um die Themen, die ihr auch wirklich beeinflussen könnt! Macht bitte im neu zu wählenden Abgeordnetenhaus nicht wieder so weiter wie es symbolisch das "Mietendeckel-Chaos" von Rot-Rot-Grün, hier auch ohne die Regelungszuständigkeit. Als Bürger fragt man sich sonst wieder einmal, welche Qualifikation und Eignung unsere politische EntscheiderInnen für dieses Amt sonst überhaupt mitbringen.
Kann sich noch jemand an die 80er & 90er erinnern, als die A100 nur bis Gradestr. ging und die A113 noch nicht existierte.
Von Mariendorf (via Mariendorfer Weg) und Tempelhof (via Oberland-/Silbersteinstr) nach Neukölln hat man dort regelmäßig 20 Min. im Stau gestanden.
Von Gradestr. nach Schönefeld hat es ca. 30 Min. gedauert.
Die Straßenzüge Parchimer All., Buschkrugall., Buckower Damm, Fritz-Erler-All., Rudower Str., Neuköllner Str. und Waltersdorfer Ch. waren stark gestaut.
Heutzutage kennen diese Straßenzüge bis auf wenige Ausnahmen so gut wie keinen Stau mehr.
Dank dem Ausbau der A100 & A113.
Die Anwohner sind sicherlich dankbar.
Der Bund kann aber nicht einfach auf Gutdünken drauf los bauen, sondern muss sich mit dem Land, sprich Berlin, abstimmen. Die A100 ist eine Regionalautobahn, die in erster Linie dem Verkehr innerhalb des Landes Berlin dient.
Mein Kommentar war offensichtlich zu lang. Den Teil, dass durch aktive Maßnahmen des Landes Verkehr aus der Innenstadt verlagert werden sollte, haben Sie nicht gesehen.
Natürlich muss das fertig gestellt werden, genauso wie endlich auch die TVO. Eben gerade aus Klima und Umweltgründen und zur Entlastung der Wohngebiete, wo die Autos in roter Welle und Umwegen im geplantem Dauerstau und politischen Verkehrsbehinderungen sich jetzt durch Wohngebiete quetschen und im Stop and Go sinnlos Abgase produzieren, ohne einen einzigen Meter zu fahren. Das ist RRG Politik hinter der Fassade.
Der direkteste, kürzeste Weg ohne Kreuzungen, Stop and Go.. das ist der beste Weg für die Umwelt, das Klima und die Anwohner. Selbst bei Elektroautos.
Berlin hat Straßen wegen der vielen Bürger die Auto fahren und nicht wegen Bussen oder Radfahrern. Straßen entwickeln die Stadt. Wo keine Straße ist, will auch keiner hinziehen. Nichtmal Radwege kann man dann irgendwo drauf malen. Kein Amazon, keine Möbel, Taxi, Bus, Handwerker, Lidl, Rewe...
Man sollte diese fast fertige Trasse auch baulich fertig stellen & nutzen! Aber auch sorgfältig weiterplanen, um den "Ring" zu schließen. Ich halte das trotz meines ansonsten Freak sein des ÖPNVs für notwendig. Es ist genügend Geld bereits reingesteckt worden. Dennoch bin ich der Meinung, dass im Umfeld dieser Trasse noch flankierende Maßnahmen kommen müssen, v. a. eine Aufwertung der Straßen im Umfeld zu etwa 500 bis ca. 800m beiderseits (!) des Verkehrsweges. Ich hoffe sehr, dass das bereits Bestandteil der Planungsunterlagen ist: Lärm-schutz/Luftreinhaltung!Da gibt es schon einen "Baukasten" mit sehr differenzierten Maßnahmen, der "ausgereizt" werden muss. Mit einer sog. Schallschutz-Mauer ist es eben nicht getan. Da müssen sich die Planer schon selber fragen, ob sie sich das selbst zumuten würden. Da muss man dann konsequent die pass. Lösungen einfordern. Dem Pkw-/Lkw & MIV ist "ein Platz zuzuweisen". Schließl. wird sich kein Ver-kehrsbedürfnis in eine Brieftaube wandeln lassen...
Nahezu immer, bis auf ganz wenige Fälle, wird durch das Angebot größerer Kapazitäten als bisher der Auto-Stau nur auf höherer Stufenleiter produziert. Es ist ein Kreislauf ohne jegliches Ende, es sei denn, er wird durchbrochen.
FDP, CDU und AfD sind nicht bereit dazu, Franziska Giffey hält sich bedeckt. Fatal, dass unter "Verkehr" immer noch nur der Autoverkehr verstanden wird; wenn es im Kopf schon so eingeschränkt ist, kann es auch ansonsten nichts werden.
Mag sein, dass die Autobahn punktuell und genau in ihrer Umgebung ein paar Nebenstraßen entlastet, aber insgesamt erzeugt sie mehr Autoverkehr, weil für die Route von X nach Y das Auto weniger Zeit benötigt als zuvor.
Zudem hat so eine Autobahn Zubringer, sonst fährt da niemand. Und die werden umso voller, lauter, dreckiger und gefährlicher. B96a, Elsenstraße, Puschkinallee, Markgrafendamm, Stralauer Allee... All das wird voller, wenn da in der Nähe die 6-Spurige A100 beginnt respektive endet.
Für die 700 Millionen Euro hätte man im ÖPNV etliche Verbesserungen bringen können (Zweigleisigkeit S-Bahn, Verlängerung U-Bahn, neue Straßenbahn-Strecken, dichteren Bus-Takt, mehr Sicherheitspersonal o.ä.).
Im Januar hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Wiederholungswahl in Berlin wie geplant stattfinden konnte. Der Fall war kompliziert - "auf die Schnelle" sei keine Begründung machbar, hieß es damals. Gut 15 Wochen später liegt die nun vor.