Deutschland-Trend zur Berlin-Wahl - CDU baut Vorsprung aus – Grüne verlieren

Do 02.02.23 | 18:00 Uhr
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Grafik: DeutschlandTrend (Quelle: Infratest dimap)
Audio: rbb24 Inforadio | 02.02.2023 | Nachrichten | Jan Menzel | Bild: Infratest dimap

Wenn schon an diesem Sonntag in Berlin die Abgeordnetenhauswahl wiederholt würde, wäre die CDU klar stärkste Kraft. Das geht aus einer Umfrage im Rahmen des ARD-Deutschland-Trends hervor. Auch die SPD kann sich leicht verbessern.

Zehn Tage vor der Wiederholung der Berliner Abgeordnetenhauswahl gibt es laut einer Umfrage im Rahmen des ARD-Deutschland-Trends Bewegung in der Wählergunst. Die CDU verbessert sich um zwei Prozentpunkte und liegt mit 25 Prozent weiter vorne. Die Grünen müssen dagegen ein Minus von 3 Punkten hinnehmen und rutschen mit 18 Prozent auf den dritten Platz. Die SPD kann sich leicht verbessern und schiebt sich mit 19 Prozent auf den zweiten Rang.

Ebenfalls mit leichten Zugewinnen kommt die Linke auf 12 Prozent. Die AfD gibt einen Punkt ab und wird von den Demoskopen aktuell bei zehn Prozent gesehen. Die FDP rangiert unverändert bei sechs Prozent und würde mit diesem Ergebnis wieder ins Abgeordnetenhaus einziehen. Auf alle anderen kleinen Parteien entfällt ein Stimmenanteil von zusammen zehn Prozent.

Umfragewerte zur Abgeordnetenhauswahl 2023

Bei einer Direktwahl läge Giffey immer noch vorn

Bewegung gibt es auch in der Frage, welche Partei den nächsten Berliner Senat anführen soll. Hier kann die SPD Boden gut machen. 28 Prozent der Befragten (plus 5 Prozentpunkte) sehen die Führungsrolle bei den Sozialdemokraten. Allerdings baut die CDU auch hier ihre Spitzenposition leicht aus. 31 Prozent wünschen sich die Christdemokraten als die dominierende Kraft einer neuen Landesregierung. Deutlich abgeschlagen sind die Grünen, nur 19 Prozent sehen sie in dieser Rolle.

Etwas anders sähe das Bild aus, wenn es eine Direktwahl der Regierenden oder des Regierenden Bürgermeisters geben würde. Hier läge die SPD-Kandidatin Franziska Giffey trotz leichter Verluste (minus 2 Prozentpunkte) mit 32 Prozent in der Wählergunst vorne. Herausforderer Kai Wegner kann sich aber auch in diesem Direktvergleich deutlich verbessern. Er käme mit einem Zuwachs von sechs Punkten auf 26 Prozent. Der grünen Spitzenkandidatin Bettina Jarasch bliebe nur der dritte Platz. Ihr würden bei einer Direktwahl 16 Prozent der Befragten ihre Stimme geben.

Spitzenkandidaten von FDP und CDU verbessern sich

Auffällig ist auch, dass von allen Spitzenkandidaten der größeren Parteien nur die Grüne Bettina Jarasch Federn lassen muss. Mit ihrer Arbeit sind lediglich 17 Prozent der Befragten zufrieden. Das ist ein Minus von fünf Punkten. Während die AfD-Landesvorsitzende Kristin Brinker auf niedrigem Niveau stagniert (7 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden), legen alle anderen Kandidaten zum Teil deutlich zu.

Sowohl FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja und CDU-Chef Kai Wegner verbessern sich um jeweils fünf Punkte und liegen mit 25 Prozent gleichauf. Linken-Spitzenmann und Kultursenator Klaus Lederer kommt mit einem Zuwachs von vier Punkten nun auf einen Wert von 34 Prozent. Mit der Arbeit der Regierenden Bürgermeisterin Giffey sind aktuell 38 Prozent der Befragten (plus ein Punkt) zufrieden.

Ein Kenia-Bündnis strebt keine Partei an

Die Umfrage zeigt erneut, dass es rein rechnerisch mehrere Koalitions-Optionen gibt. So könnte sich das amtierende rot-grün-rote Regierungsbündnis nach diesen Zahlen auf eine Mehrheit von 49 Prozent stützen. Das wäre im Abgeordnetenhaus eine Mehrheit, weil laut Umfrage rund zehn Prozent der Wählerstimmen auf Parteien entfallen, die es wohl nicht ins Parlament schaffen. Eine Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP wäre mit 50 Prozent ebenfalls mit einer Mehrheit ausgestattet. Das gleiche gilt für Jamaika. CDU, Grüne und FDP kämen gemeinsam auf 49 Prozent.

Eine Kenia-Koalition (CDU, SPD, Grüne) hätte zwar einen noch breiteren parlamentarischen Rückhalt, ist aber keine Konstellation, die von einer Partei derzeit angestrebt wird. Eine Ampel wie im Bund (SPD, Grüne und FDP) hätte dagegen keine Mehrheit. Auch Zweier-Bündnisse wie Schwarz-Grün würden nach dieser Umfrage ausscheiden.

Für die repräsentative Umfrage wurden Wahlberechtigte in Berlin zwischen 30. Januar und 1. Februar telefonisch oder online befragt. Befragt wurde 1540 Wahlberechtigte (1004 Telefoninterviews und 536 Online-Interviews). Die Schwankungsbreite beträgt zwei Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent, drei Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.02.2023, 19:30 Uhr

121 Kommentare

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  1. 121.

    Eins ist doch klar, vor der Wahl überbieten sich die Parteien mit ihren Wahlversprechen ,jeder muss nun für sich entscheiden welche Partei am besten lügt und dann damit leben.
    Es wäre doch nicht die erste Wahl,wo man danach merkt das man nicht das bekommt ,was man gewählt hat.
    Den Parteien geht es schon lange nicht mehr um das Volk ,sondern um Macht ,egal was man wählt es .

  2. 120.

    Hr. Wegner(CDU) kassieren höchste Spenden v. a. aus Immo-Branche

    Fr. Giffey(SPD): best friends mit Vonovia, Immo Spenden, Bau-Bündnis

    Fr. Brinker(AFD): arbeitet seit 99 freiberuflich selbst in der Immobranche

    Hr. Czaja(FDP): Vorsitzender liberale Immobilienrunde e.V.

    ...läuft für die Konzerne!

    Hr. Lederer: Sozialwohnungsbau und pro Vergesellschaftung Immo-Konzerne

    Fr Jarasch: Sozialwohnungsbau, pro Vergesellschaftung Immo-Konzerne als "ultima ratio".

    ...ach nee, lass noch ne Runde hohe Mieten und Umverteilung von unten nach oben drehen!

  3. 119.

    "Hatte die CDU auch "Keine Waffen in Krisengebiete" auf ihren Wahlplakaten?" Weiß ich nicht, kann mich an gar keine Inhalte auf CDU-Plakaten erinnern. Lieblingsslogan: "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben." Inhaltsleerer kann man sein Wahlprogramm(?) auch nicht präsentieren.

    Wenn sich CDU-Wähler aber über die Grünen echauffieren, obwohl beide eh die gleiche Politik machen, dann ist das ziemlich albern. Nicht umsonst droht ja ein schwarz-grünes Rotes Rathaus.

  4. 117.

    "Keine Waffen in Krisengebiete" - Also mit Waffenlieferungen in alle denkbaren Krisengebiete hatte doch gerade die CDU nie Probleme. Früher und heute. Oder?

  5. 116.

    Mehr ist wohl von Ihnen nicht zu erwarten, oder?
    Aber, ich helfe Ihnen weiter:
    Keine Waffen in Krisengebiete - Wahlplakat der Grünen 2021.

  6. 115.

    Das mal so als Weiterführung ihrer Antwort auf
    @ [Kai Wegner] vom 02.02.2023 um 19:06

  7. 114.

    Teils teils... ein wenig schwingen da auch Klischees mit bei Ihnen.
    Ich gebe Ihnen sofern Recht, dass die Generationen der Babyboomer 1960er Jahre derzeit die Leistungsträger sind. 50+ ist die Mehrheit der Wähler! Wir haben mit 18 angefangen zu arbeiten und oftmals neben der Arbeit Familie aufgebaut und mehrere weitere Berufsabschlüsse gemacht. Diese Lebenserfahrung und der Blick in die Zukunft spielt in unsere Wahlpräferenzen mit rein. Und wir haben den Kindern (heute kleben einige davon) alle möglichen Wünsche nach Klamotten, den neuesten Spielekram usw. erfüllt. Heute wird uns dies quasi vorgeworfen von eben jeder Kindergeneration von wegen Konsum und schlechte Sachen und so. Trotzem leben wir aber meistenteils schon jetzt bewusst mit Verantwortung. Schon weil zuviel Energie oder Verbrauch auch viel Geld kostet. Meine Generation verbittet sich Bevormundung!

  8. 113.

    CDU = Landowsky- und Masken-Deal-Partei

  9. 111.

    Es gibt ein Sprichwort:" Umgang formt den Menschen. "
    Verschwenden Sie mit ihm nicht Ihre kostbare Zeit, es bringt nichts, ist vergebende Müh.
    MfG

  10. 110.

    Genau, wir Berliner sind alle Schlafschafe. In der Stadt war man schon immer fortschrittlicher als auf dem Land. Siehe München im blauen Meer.

    Stadtluft macht frei!

  11. 109.

    Wie kann man nur grün wählen. Unglaublich,aber in Berlin scheinen etliche noch nicht wach geworden zu sein.
    Diese Partei kann man nicht wählen ,diese Politik der Grünen hat nichts mit "grün" zu tun.
    Ich ahne schon,dass wird wieder ein Reinfall.

  12. 108.

    Könnten Sie evtl. die Meinung/Kommentar anderer einfach einmal akzeptieren oder sachlich entgegentreten oder einfach unbeantwortet lassen?
    Ihre ständigen Beleidigungen, ob direkt oder indirekt, nerven einfach nur noch.

    Vorschlag:
    Etwas Finger-Energie sparen und mal Ihre Sicht auf die "neue" Regierung Berlins darlegen?!?!

  13. 107.

    Berlin ist ein absolutes Chaos. Hier hilft nur eine blaue Karte

  14. 106.

    Diejenigen die das als Warnung empfinden hätten eh nicht Grüne gewählt und die anderen werden klare Koalitionsaussagen honorieren.

    Nicht wie bei der sPD, wo man die Katze im Sack kauft, ähh... wählt.

  15. 105.

    Ich hab da was für Sie: Ältere Einzahler (!) sollen mehr und länger einzahlen, damit die Berufsanfänger sich den Wecker nicht so oft stellen müssen? Wahnsinn... wie unsozial das ist, wenn man unter seinen Möglichkeiten bleibt, um weniger zu geben :-(
    Sei es drum, gehen Sie wählen.

  16. 104.

    Bettina Jarasch hat gerade noch rechtzeitig vor der Wahl ihr wahres Gesicht gezeigt. Danke für die Warnung!

  17. 103.

    Das ist ja der Skandal, das Menschen die wegen ihrer Arbeit, nicht wegen Thailand Flügen, zu ihrem Arbeitsplatz fahren müssen. Dafür werden sie dann als Steuerzahler noch vom Senat bekämpft und beschimpft. Nicht jeder ist Verbeamteter Lehrer, der mit WBS Schein in bester Lage 10 Minuten von seinem "Arbeitsplatz" entfernt wohnt. Ich kenne viele Handwerker, die jeden Tag nach 10 Stunden Arbeit noch 2 stunden nach einem Parkplatz suchen müssen, damit sie ihren Werkstattwagen abstellen können! An deren Stelle, würde ich für jedes Projekt innerhalb des S-Bahnringes jedesmal 500€ für die Anfahrt verlangen!

  18. 102.

    In Berlin erhalten 16% der Bevölkerung Transferleistungen. Ist doch klar, dass da diejenigen gewählt werden, die einem versprechen noch mehr von den weg zu nehmen die die Steuerlast zu tragen haben. Die LINKE ist im Aufwind, und Grüne und SPD werden wieder mit denen eine Koalition eingehen. Herr Saleh wird schon dafür sorgen, dass Frau Giffey erneut lediglich rechts blinkt um dann links abzubiegen.

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