Koalitionsgespräche vor Abschluss - CDU und SPD wollen Wohnungsbau in Berlin beschleunigen

Fr 31.03.23 | 20:31 Uhr
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Symbolbild:Ein Bauarbeiter steht auf einem Balkon auf einer Baustelle in Berlin.(Quelle:dpa/M.Skolimowska)
Video: rbb24 Abendschau | 31.03.2023 | Iris Völlnagel | Interview mit F. Giffey, K. Wegner | Bild: dpa/M.Skolimowska

Die Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD in Berlin sind auf der Zielgeraden. Offen sind noch Finanzfragen und die Ressortverteilung. Eine Einigung erzielten die beiden Verhandlungspartner beim Thema Wohnungsbau.

CDU und SPD in Berlin wollen mehr Geschwindigkeit beim Wohnungsbau und planen dazu ein "Schnelles-Bauen-Gesetz". Das teilten der CDU-Landeschef und voraussichtlich neue Regierende Bürgermeister Kai Wegner und die SPD-Vorsitzende in Berlin, Franziska Giffey, am Freitag am Rande der Koalitionsverhandlungen beider Parteien mit.

Dazu sollen die Bauordnung und Baustandards vereinfacht werden. Wegner bekräftigte, dass es beim Ziel von 20.000 neuen Wohnungen im Jahr bleibe. "Wir wollen Baugenehmigungsverfahren entschlacken, wir wollen schnellere Genehmigungsverfahren, wir wollen bis hin zu Genehmigungsfiktionen gehen", sagte Wegner der rbb24 Abendschau. Bei Genehmigungsfiktionen gilt eine Genehmigung als erteilt, wenn die zuständige Behörde nicht innerhalb einer bestimmten Frist darüber entschieden hat.

Giffey betonte, dass die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften finanziell gestärkt werden sollen. Perspektivisch sei es das Ziel, den Bestand an städtischen Wohnungen von derzeit unter 400.000 auf 500.000 Wohnungen zu erhöhen.

Neben Neubau auch Wohnungsrückkauf vereinbart

SPD-Chefin Giffey dämpfte allerdings in der rbb24 Abendschau die Erwartung, dass dies schnell zu höheren Zahlen führen könnte. "Wir haben nach wie vor eine krisenhafte Situation. Das wird nicht einfach. Das wissen wir und deshalb ist es umso wichtiger, da gut zusammenzuarbeiten."

Das Ziel von durchschnittlich 20.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr hatte schon die bislang regierende rot-grün-rote Koalition ausgegeben, es aber verfehlt. Und am Freitag gab das Statistikamt bekannt, dass die Zahl der genehmigten Wohnungen in der Hauptstadt 2022 das sechste Jahr in Folge gesunken ist.

CDU und SPD wollen zudem über die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften 15.000 Wohnungen ankaufen. "Wir sind uns einig, dass das Land Berlin mehr Einfluss auf den Mietwohnungsmarkt haben muss, auch mehr Steuerungsfunktion", sagte Wegner dazu. Das gehe auf der einen Seite über Neubau und auf der anderen Seite über Rückkäufe von Wohnungen. Das werde kreditfinanziert sein. Wegner bezeichnete dies als "gutes Investment in die Zukunft".

Randbebauung vom Tempelhofer Feld wieder Thema

CDU-Generalsekretär Stefan Evers sprach von einem "deutlich höheren Anspruch" der beiden Parteien im Bereich Wohnungsbau. So wolle man Möglichkeiten für ein beschleunigtes Baurecht nutzen. Evers betonte auch, dass private Unternehmen beim Wohnungsneubau ausdrücklich willkommen seien. Evers, der auch Stadtentwicklungsexperte seiner Fraktion ist, kündigte eine Aufwertung der Historischen Mitte an. Rund um das neue Humboldtforum müsse es mehr Grün geben. In den Verhandlungen habe man sich auch geeinigt, dass in diesem Bereich eine Freitreppe zur Spree angelegt und wieder ein Brunnen errichtet werden soll.

Giffey kündigte zudem einen internationalen städtebaulichen Wettbewerb zum Tempelhofer Feld an. Dabei gehe es darum, Möglichkeiten einer Randbebauung auszuloten. Die Freifläche in der Mitte müsse erhalten bleiben. SPD-Co-Landeschef Read Saleh sprach von einer "Ewigkeitsgarantie" für das Feld. Giffey stellte klar, dass es für eine mögliche Randbebauung ein positives Votum der Bevölkerung geben müsse. Wie genau das gehen soll, ist allerdings offen. Eine vom Senat angestoßene Volksabstimmung ist in Berlin gesetzlich bisher nicht vorgesehen.

Koalitionsvertrag am Montag - Abstimmungen stehen noch aus

SPD und CDU hatten ihre Verhandlungen am Freitag mit Blick auf die Landesfinanzen fortgesetzt. Zu den noch offenen inhaltlichen Punkten machten Wegner und Giffey keine konkreten Angaben. Dem Vernehmen geht es um knapp ein Dutzend Dissensfragen. Dazu zählen offenbar einzelne große Investitionsprojekte. Aus beiden Parteien kamen aber zuversichtliche Signale, sich auch bei diesen Punkten schnell zu einigen.

Der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner sagte vor Beginn der Gespräche am Freitag, dass man im Zeitplan liege. Auch die beiden SPD-Landesvorsitzenden Franziska Giffey und Raed Saleh lobten den bisherigen Verlauf der Gespräche. Am Wochenende soll dann laut Wegner die Verteilung der Senatsposten festgezurrt werden. Zu Personalfragen wollten sich auf Nachfrage weder Giffey noch Wegner äußern.

Am Montag soll der fertige Koalitionsvertrag vorgestellt werden. Auf dem Weg zu einem schwarz-roten Senat sind allerdings noch zwei Hürden zu überwinden: Die SPD startet kommende Woche ein Mitgliedervotum zum Koalitionsvertrag, dessen Ergebnis am 23. April bekannt gegeben werden soll. Die CDU entscheidet über das Regierungsprogramm bei einem Parteitag, der voraussichtlich erst nach Bekanntgabe des SPD-Ergebnisses stattfindet.

Sendung: rbb24 Abendschau, 31.03.2023, 13:30 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    Was Sie schreiben ist FALSCH!!! Ich habe die Studie direkt vormir liegen da ich gerade meine Masterarbeit über WPs schreibe.

    Es ging um 60°C und um die Heizflächenauslegung...nebebei gibt ea einen Sondertarif für WP beim EVU!!!

    nich immer solche Albernheiten verbreiten

  2. 60.

    Ja im EFH und bei nem Speicher < 400l sonst wirds schwierig mit der Zirkulation > 55°C und gegebenenfalls Legionellen.

    Im MFH nicht so einfach.

  3. 59.

    Es gibt keinen Wirkungsgrad bei Wärmepumpen!!!!
    Es gibt eine Leistungszahl e (=COP) die anders als ein Wirkungsgrad gerechnet wird.


    Wirkungsgrad = Qab/Qzu
    Leistungszahl = Qab / (Pel + Qzu)

    Das nicht das gleiche und nebebei reden Sie von einer WP als Kältemaschine.

    Vllt nächste mal vorher googeln bzw n Buch lesen

  4. 58.

    Sie sollten darauf achten, dass am Warmwasserausgang immer eine Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius und im gesamten Leitungssystem eine Mindesttemperatur von 55 Grad Celsius eingehalten wird. was bei ihrem Verfahren schwierig sein wird. Ab dieser Temperatur können sich Legionellen nicht mehr vermehren.

  5. 57.

    Sie Glücklicher. Ich hatte mal gelesen, die Wärmepumpe entzieht der Raumluft Wärme. Da die Temperatur der Luft jedoch zu niedrig ist, um Wasser ausreichend stark zu erwärmen, wird die Temperatur technisch erhöht. Deswegen gibt es ein extra Produkt, die Brauchwasser-Wärmepumpe. Die reine Brauchwasser-Wärmepumpe können Sie ab 750 Euro aufwärts kaufen, doch ein Speicherbehälter ist nötig und muss in diesem Fall separat angeschafft werden.

  6. 56.

    ...dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Erwähnt werden sollte, dass bei tieferen Temperaturen der Wirkungsgrad einer WP nur im Bruchteilbereich, vergleichbar mit einem Ölradiator, ist.
    Die aktuellen Spinnereien zeigen keine wirklich funktionierenden Alternativtechnologien auf, ausser noch mehr Kohle in Kraftwerken zu verheizen.
    Unvermögen, Verbote und Ideologie werden die Schaffung von Wohnraum kaum günstig beeinflussen.

  7. 55.

    ...dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Erwähnt werden sollte, dass bei tieferen Temperaturen der Wirkungsgrad einer WP nur im Bruchteilbereich, vergleichbar mit einem Ölradiator, ist.
    Die aktuellen Spinnereien zeigen keine wirklich funktionierenden Alternativtechnologien auf, ausser noch mehr Kohle in Kraftwerken zu verheizen.
    Unvermögen, Verbote und Ideologie werden die Schaffung von Wohnraum kaum günstig beeinflussen.

  8. 54.

    Warum muss man das immer wiederholen?
    FINGER WEG VOM TEMPELHOFER FELD
    Die Berliner wollten das so auch wenn es nicht allen gefällt.
    Also Finger weg.

  9. 53.

    Unsere WP erzeugt natürlich Warmwasser. Ein Elektroheizstab wird nur zugeschaltet, wenn es binnen 90 Minuten nicht klappte, nur über den Wärmetauscher die Speicherwassertemperatur hochzuregeln, mit der das Wasser gewärmt wird. Reicht zum Baden und zum Duschen. Das Gerät ist auch schon 10 Jahre alt.

  10. 52.

    Vielen Dank für den Blick in die Praxis der WP. Das Frauenhofer-Institut hat an einer Reihe von Bestandsimmobilien den Einsatz einer WP untersucht. Bezahlt wurde die Studie zum großen Teil von WP Herstellern. Die Studie sagt, auch bei unsanierten Bestandsimmobilien kann eine WP eingesetzt werden. Neuerdings gäbe es "moderne" WPs, die mit Vorlauftemperaturen um die 70 Grad arbeiten. Was oft nicht gesehen wird, eine WP kann kein warmes Wasser erzeugen, es ist in jedem Fall dann extra ein großer Elektroheizung für Warmwasser erforderlich. Arbeitet die WP nicht im für sie vorgesehenen Niedrigtemperaturbereich, wird sie zum Elektroheizer mit dem höchsten Strompreis der Welt.
    Ich habe ein sehr schlechtes "Gefühl" bei den Habeck Übungen.
    I

  11. 51.

    Den physikalischen Unsinn haben Sie damit ins Spiel gebracht. Chapeau, wie man annehmen kann, dass die Bebauung einer grünen freien Naturfläche keine Versiegelung darstellt. Echt klasse.

  12. 50.

    im dienstlichen Zusammenhang habe ich 5 Wärmepumpen im Einsatz. Die Lebensdauer betrug zwischen drei und 9 Jahren. Das Heizen in Bestandsgebäuden war durchweg teurer als mit Öl un Gas.
    Für die derzeig geschrotteten zwei Pumpen warte ich bereits 9 Monate.
    Bestandsgebäude für diese Heizungsart zu ertüchtigen kann teurer als ein Neubau werden.

  13. 49.

    Warum den überschuldeten städt. Wohnungsbaugesellschaften immer mehr zumuten. Das Wort Genossenschaften fehlt offesichtlich im Sprachschatz von Parteien, kommt nur vor, wenn sie enteignen wollen.

  14. 48.

    Mit dem Bau von Häusern am Tempelhofer Feld wird überhaupt nichts versiegelt, wenn der Boden nebenan grün bleibt.
    Aber machen Sie sich nichts draus! :-)
    Beim Thema Klima wird mit allen Mitteln gekämpft.
    Auch wenn es sich um physikalischen Unsinn handelt.
    Es werden den Menschen einfach wohlklingende Schlagworte ins Gehirn gehämmert.

  15. 47.

    Nur leider können sich viele die Wärmepumpen nicht leisten.
    Und aufgrund enormer Schuldenlast in Deutschland, sind angebliche Förderungen für die breite Masse nicht finanzierbar.
    Viele Menschen kommen gerade so über die Runden.

  16. 46.

    Bei der Lösung der wirklich wichtigen Probleme der Berliner kannte die Politik von Grünen und Linken keine Antworten.
    Man schmückt sich verbal mit angeblichem Fortschritt und angeblicher Sozialpolitik.
    Aber am Ende kommt die Stadt raus, die wir aktuell sehen.
    Jeder möge sich sein eigenes Urteil darüber bilden.
    Ich bin froh, dass endlich die CDU wieder in Berlin regiert.
    Es kann nur besser werden.

  17. 45.

    Ich hätte auch gerne eine belastbare Aussage, bei wieviel Prozent der Bestandsbauten unter wirtschaftlichen und auch ökologischen Gesichtspunkten der Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll ist und wenn ja, wann sie wieder erneuert werden muss. Es ist ein rotierendes Teil mit mechanischer Hochbelastung bei der Verdichtung und dazu im Dauerbetrieb. Umfragen hatten ergeben, dass kein einziges Bundesministerium WP tauglich ist. Bekanntlich sind die Ministerien nach der Wende alle runderneuert worden. Ich komme beruflich in Krankenhäusern herum. Beispielsweise sind die Krankenhäuser in Buch und in FHain nach der Wende grundmodernisiert worden. Alle mit konventionelllen Heizkörpern , damit wohl kaum WP tauglich. Was denkt sich da der Herr Habeck, sollen die alle abgerissen und neugebaut werden? Sie sollen ja demnächst zu einem hohen Prozentsatz mit EE betrieben werden.

  18. 44.

    Warum bleibt es eigentlich bei 20.000 Neubauwohnungen? Ich dachte die CDU wollte mehr bauen? Wir müssen den gordischen Knoten endlich lösen, wozu auch die Randbebauung des Tempelhofer Felds zählt!

  19. 43.

    Viele die jetzt gegen die CDU hetzen, haben vorher das Versagen beim Wohnungsbau unter der Vorgängerregierung nie zum Thema gemacht.
    Die CDU muss jetzt beim Karren Berlin erst mal die Notbremse ziehen, damit Berlin nicht mit Vollgas gegen die Wand fährt.
    Ich gebe Wegner eine Chance.
    Danke auch an Giffey, dass sie Grüne und Linke aus dem Senat wirft.
    Das hat bei mir einige Pluspunkte für sie ergeben.

  20. 42.

    Immer schön bei der Wahrheit bleiben! Kein einziges Haus muss wegen einer Wärmepumpe abgerissen werden und heizen ist mit Wärmepumpe günstiger als mit Gas, das perspektivisch ohnehin aufgebraucht sein wird.

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