Klima-Volksentscheid erst im März - Senat legt Volksentscheid nicht auf Tag der Wahl-Wiederholung

Di 13.12.22 | 15:02 Uhr
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Berlin, 22.10.2022 Aktivisten vom Volksbegehren Berlin 2030 Klimaneutral mit Plakat Es ist nicht zu Spaet auf der Demonstration und Kundgebung der sozialen Bewegung und Buendnis Solidarischer Herbst unter dem Motto Solidarisch durch die Krise Soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhaengigkeiten beenden in Berlin, Deutschland. (Quelle:www.imago-images.de)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.12.2022 | Franziska Giffey | Bild: www.imago-images.de/Stefan Boness/Ipon

Das Bündnis "Klimaneustart" hatte für einen Volksentscheid am Tag der Berliner Wiederholungswahl im Februar gekämpft. Nun hat der Senat entschieden, dass über eine Klimaneutralität Berlins bis 2030 erst Ende März abgestimmt wird.

Über den Volksentscheid zur Klimaneutralität bis 2030 können die Berlinerinnen und Berliner am 26. März 2023 abstimmen, also sechs Wochen nach der Wiederholungswahl. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen, wie die Senatskanzlei nach der Senatssitzung mitteilte. In der rot-grün-roten Koalition war in den vergangenen Wochen über das Thema immer wieder diskutiert worden.

Initiatoren forderten Abstimmung am 12. Februar

Die Initiatoren des Volksentscheids hatten eine Abstimmung parallel zur Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl am 12. Februar gefordert.

Unter anderem Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Landeswahlleiter Stephan Bröchler hatten sich früh dagegen ausgesprochen und dafür unter anderem organisatorische Gründe genannt.

Auch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) teilte diese Einschätzung. Die Grünen hatten sich dagegen der Forderung der Initiatoren angeschlossen.

Ende dieser Woche wird wahrscheinlich auch der Verfassungsgerichtshof eine Entscheidung fällen - dort hat die Klima-Initiative einen Eilantrag eingereicht.

Initiative befürchtet niedrige Wahlbeteiligung

Die Initiative Klimaneustart Berlin zeigte sich kurz nach Bekanntwerden des Termins enttäuscht. "Der Senat blockiert mit seinem Entschluss eine gesamtgesellschaftliche Debatte zur Klimaneutralität in Berlin. Vergangene Abstimmungen zeigen, dass die Wahlbeteiligung bei einer Zusammenlegung von Wahl und Volksentscheid um ein Vielfaches höher wäre", erklärte Stefan Zimmer, Sprecher der Initiative in einer Mitteilung am Dienstag.

Das Bündnis "Klimaneustart" will erreichen, dass Berlin bis 2030 und nicht wie bislang vorgesehen bis 2045 klimaneutral wird. Dafür soll das Energiewendegesetz des Landes geändert werden. Dass im Zuge eines Volksbegehrens die nötige Unterschriftenzahl für einen solchen Volksentscheid zusammenkam, steht seit 29. November fest.

Der Senat hält das Ziel des Bündnisses, die CO2-Emissionen bereits im Jahr 2030 um 95 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken, für nicht erreichbar.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.12.2022, 15:20 Uhr

59 Kommentare

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  1. 59.

    Vor was solllen die denn Angst haben ? Vor etwas was sowieseo nicht stattfindet ? Das ist ja lächerlich.

  2. 58.

    „Danach trete ich aber erst einmal zurück.“

    Sie meinen wie Frau Breitenbach/Die Linke?

    https://www.berliner-zeitung.de/news/weiteres-ermittlungsverfahren-gegen-ex-sozialsenatorin-breitenbach-li.224412

    Oder meinen Sie Frau Lompscher/Die Linke?

    https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/berliner-linken-senatorin-katrin-lompscher-hat-steuern-nicht-gezahlt-ruecktritt

    Oder Janine Wissler/Parteivorsitzende Die Linke

    https://www.n-tv.de/politik/MeToo-Vorwuerfe-bei-Linken-Landesverband-aufgedeckt-article23271230.html

    Henning-Welsow erfüllt das, was Sie Frau Lompscher andichtend möchten.

    Rücktritt aus freien Stücken, ohne juristische Ermittlungen.

    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ruecktritt-von-hennig-wellsow-skandal-um-sexistische-uebergriffe-17970653.html

  3. 57.

    Reden Sie von der Frau Lompscher, die in staatstragender Größe Steuern hinterzogen hat, die es geschafft hat seit ihrem Amtsantritt 2016 die Zahl der gebauten Wohnungen in Berlin bis 2018 zu halbieren? Und wegen der "angeblich vergessenen " Einkünfte in den Aufsichtsräten zurückgetreten ist. Lassen Sie bitte Ihre neuzeitliche Geschichtsaufarbeitung. Und nun zum Termin für den Volksentscheid, der Berliner Senat (Bündnis aus SPD, GRÜNEN und LINKEN) hat sich für einen anderen Termin entschieden. Wollen Sie diesen demokratisch gewählten Mitgliedern die Verantwortung für eine getroffene Entscheidung absprechen? Wo bitte ist da Ihr Demokratieverständnis? Außerdem steht Ihnen das demokratische Recht zu gegen diese Entscheidung mit den entsprechenden Mitteln vorzugehen.

  4. 56.

    Wenn ordentlichen demokratischen Verfahren solche Steine in den Weg gelegt werden, braucht man sich nicht mehr über radikale Klimaaktivisten wundern. Die Zeit drängt. 2045 ist zu spät. Berlin macht auch keine Schritte dorthin. Wo sind Verbrennerverbot und Co? Nix zu sehen. Das verstößt gegen das Pariser Klimaabkommen und das Grundgesetz!

  5. 55.

    Spekulationen von Diskussionsteilnehmern und ihre plötzlich endeckte Sparsamkeit bei Durführung eines Volksenscheids, das sind nur Scheinargumente.
    Der Landeswahlleiter hat die Verantwortung, und nach Prüfung für und wider, spricht er sich eindeutig gegen den 12, Februar 23 aus, der Senat folgte klugerweise seinen Rat,

  6. 54.

    Ich bezweifle, das irgendein Unterstützer der Initiative an das Sparpotential bei einer Zusammenlegung denkt. Wenn sie Erfolg hätten, wären diese Peanuts unser geringstes Problem.

  7. 52.

    Mal ganz ehrlich, das Thema sollte endlich durch sein.
    Keine Wahlentscheidung, Kosten einsparen und diesen Nonsens stoppen, dass wäre der richtige Weg.

  8. 51.

    Umso besser wäre es gewesen eine Konsens zu vertreten: "Wir schaffen das"

    Denn nun wird es noch mal teuerer und nochmal in Wirklichkeit mehr Arbeit und Personal, um einen Einzelabstimmungstermin zu organisieren. Was kann die Verwaltung mit dem vorhandenen Personal in 4 Monaten besser?
    Hier hat verantwortliche Politik mal wieder für sie unangenehmes aufschieben wollen. Auf den Volksentscheid hat man eh keinen Bock. Das ist die Grundhaltung. Die Verwaltung hat auch keinen Bock. Und so gibts natürlich niemand der sagt: Das wuppen wir. Nochmal antreten 4 Monate später wäre noch mal eine Wahl organisieren. Und teurer ist es auch.

    Und weil irgendwer in die Welt gesetzt hat. geglaubt wird, ein gemeinsamer Abstimmungstag wäre irgendwie Vorteil für die Initiative, geht das natürlich gar nicht...
    ...völlig irre. Und nur eine verhält sich politisch klar: Die Initiative. Die sagt: Dann los. Zum gemeinsamen Wahltermin.
    Was muss getan werden damit das klappt?

  9. 50.

    Zitat:

    "Der Senat blockiert mit seinem Entschluss eine gesamtgesellschaftliche Debatte zur Klimaneutralität in Berlin. Vergangene Abstimmungen zeigen, dass die Wahlbeteiligung bei einer Zusammenlegung von Wahl und Volksentscheid um ein Vielfaches höher wäre"

    Normalerweise stünde 2023 keine Wahl an...
    Ich kann zwar die Sicht der Initiative nachvollziehen, aber wie erwähnt, es stünde eigentlich keine Wahl an und somit muss die Initiative nun auf anderem Wege die Leute zur Abstimmung ermuntern...

  10. 49.

    Zitat:

    "Der Senat blockiert mit seinem Entschluss eine gesamtgesellschaftliche Debatte zur Klimaneutralität in Berlin. Vergangene Abstimmungen zeigen, dass die Wahlbeteiligung bei einer Zusammenlegung von Wahl und Volksentscheid um ein Vielfaches höher wäre"

    Normalerweise stünde 2023 keine Wahl an...
    Ich kann zwar die Sicht der Initiative nachvollziehen, aber wie erwähnt, es stünde eigentlich keine Wahl an und somit muss die Initiative nun auf anderem Wege die Leute zur Abstimmung ermuntern...

  11. 48.

    "Der gegenwärtige Volksentscheid bzw. die dazugehörige Auszählung, war bei der letzeten Wahl (Sept. 2021) kein Bestandteil. "

    Völlig unerhebliches Argument um eine Mehrausgabe für den Volksentscheid über ein Volksbegehren, aus dem öffentlichen Haushalt zu begründen. Zweifellos und schlicht gesagt ist die gesammelte Durchführung billiger. Ich dachte wir verpflichten unsere Politik auf Sparsamkeit.
    Gibt kein Rechtshindernis. Die gemeinsame Durchführung gilt schon aus diesen Gründen als wünschenswert.

    Vielleicht sollten manche Diskursteilnehmer einfach mal aufhören darüber zu spekulieren, dass allein eine höhere Beteiligung an der Abstimmung höhere Akzeptanz für die eine oder andere Seite bedeute.
    Und man einigt sich darauf: Höchste Beteiligung ist wie immer des Demokraten reinste Freude.

    Zudem noch was: Was ist denn so im Handlungs-Wirkungs-Angebot für ungeduldige Klimakämpfer? Solls die Klimablockade auf Strassen und Flughäfen nicht sein.
    Sturheit? "Wir sind der Staat"?

  12. 47.

    „Vor 4-Monatsfrist wäre rechtlich möglich gewesen. Zusammenlegung mit einer Wahl ist wünschenswert. Keinesfalls rechtlich unzulässig oder auch nur kritisch. „

    Ja, was wäre wenn….

    Die Sache ist politisch nun beschlossen.

    Beschweren Sie sich doch. ;-)

  13. 46.

    Der Name Pepe war eigentlich bereits vergeben, wär schön wenn Du dir einen anderen aussuchst Danke
    Pepe

  14. 45.

    "Billigen Sie keine einmaligen Fehler zu? "

    Doch. Ich billige Herrn Andreas Geisel als hierfür verantwortlichen Innensenator zu einen Fehler gemacht zu haben. Nicht erkannt zu haben, dass offenbar die organisatorischen Voraussetzungen gefehlt haben, eine Bundes- und Landtagswahl ordentlich, rechtssicher und unanfechtbar durchzuführen. Dies seinen Verantwortungsbereich erst nachträglich klar war.

    Danach trete ich aber erst einmal zurück. "Um Amt und Mandat" zu schützen, wie es in früheren Zeiten einmal hiess. Denn natürlich geht es in der politischen Kommunikation auch um die symbolische und eindeutige Geste. Statt mit dem Bausenat belohnt zu werden. In der die Vorgängerin Katrin Lompscher mehr staatsfrauliche und staatstragende Grösse gezeigt hat.
    In der SPD wird die gerne mal im Tonfall der Honoratioren beansprucht. Dann kommt aber die Tat dazu nicht. Denn aus der Sicht der SPD braucht es offenbar die politische Tat in der Politik nicht mehr. Man muss nur was beanspruchen.

  15. 44.

    Das sehe ich genau so!!!
    Die Wahlwiederholung soll eigenständig bleiben.
    Der gegenwärtige Volksentscheid bzw. die dazugehörige Auszählung, war bei der letzeten Wahl (Sept. 2021) kein Bestandteil.
    Daher sehe ich auch keinerlei Anspruch dieser Initiative auf ein EINBEZIEHEN ihrer Volksentscheid-"Abstimmung".

  16. 43.

    Die Autokorrektur ist wirklich ärgerlich.

    Danke aber für Ihr Eigentor, das tief blicken lässt.

  17. 42.

    Nö, die Angst vor einer zweiten Wahlschlappe ist nachvollziehbar und omnipräsent.

    Da gibt es nichts zu lachen.

    Aber lachen dürfen Sie natürlich.

  18. 41.

    Ich stimme voll zu.

    Aufgrund der Schwäche Berlins muss das Hauptaugenmerk auf der ordentlichen Wahl liegen.

    Viele Berliner verstehe ich ja, es tut weh, Berlins und damit die eigene Schwäche - trotz Egos - zuzugeben.

    Berlin braucht halt Glück, um eine ordentliche Wahl zu gewährleisten. ;-)

  19. 40.

    Gut dann nennen wir mal eine Quelle:
    § 18
    Verlangen der Durchführung des Volksbegehrens, Bekanntmachung und Eintragungsfrist
    https://gesetze.berlin.de/bsbe/document/jlr-VAbstGBEpP10

    Nun hat "Das Abgeordnetenhaus" nicht formal abgelehnt. Politisch aber ja doch. "Unrealistisches Begehren"
    Wer will kann lesen: Vor 4-Monatsfrist wäre rechtlich möglich gewesen. Zusammenlegung mit einer Wahl ist wünschenswert. Keinesfalls rechtlich unzulässig oder auch nur kritisch.

    Politischer Fehler scheint zu sein: Eine AGH-Fraktion hätte in Sondersitzung beantragen müssen, das Begehren im wesentlichen als Ziel der Senatspolitik zu übernehmen. Das hätte das Abgeordnetenhaus sicher mehrheitlich abgelehnt. Danach hätte man rein rechtlich das Begehren zum Wahltermin mit abstimmen können.
    Woher die Spekulation kommt, eine höhere Mobilisierung anlässlich der Wahl, führe zu einer höheren Zustimmung zum Begehren, erschliesst sich mir nicht. Ich vermute es eher umgekehrt.

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