Für viele kleine Parteien ist der wiederholte Wahlkampf in Berlin finanzielles Desaster und organisatorische Herausforderung. Sichtbarkeit ist für viele das oberste Ziel. Andere sehen einen günstigen Moment gekommen. Von Oliver Noffke
Kleinere Parteien klagen über schlechte Bedingungen im Berliner Wahlkampf
Geld für Plakate und Werbung ist knapp
Die Arbeit von Aktivisten ist erschwert, weil der kurzfristig angesetzte Wahltermin kaum mit Arbeitgebern abgestimmt werden konnte
Ein schlechteres Abschneiden bei der Wahl würde weniger neue Einnahmen bedeuten
Da fehlt etwas auf den Straßen von Berlin. Es ist Wahlkampf, aber von der Partei Die Humanisten ist nichts zu sehen. In der Stadt wirbt kein einziges Plakat für sie. "Wir haben unglaublich begrenzte Ressourcen und wir finanzieren uns zum allergrößten Teil aus Mitgliedsbeiträgen", sagt Alexander Weiglin, Pressesprecher der Partei.
Für neue Plakate gebe es anderthalb Jahre nach der verpatzten Berliner Wahl schlicht kein Budget. "Wir hängen dieses Jahr keine Plakate auf, weil das Geld nicht da ist, und weil wir auch daran denken müssen, dass die Europawahl auch noch kommt", sagt er. "Auf der anderen Seite haben wir Probleme, Mitglieder zu aktivieren." Weiglin sagt, manche seien enttäuscht darüber, dass ihre Arbeit vom Sommer 2021 vergebens gewesen sein.
Die Wiederholungswahl bedeutet juristisches Neuland für Berlin. Das bestätigt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes im Abgeordnetenhaus. Darin äußern sich die Gutachter dazu, was etwa mit Ausschüssen und Gesetzesvorhaben passieren soll.
Jede achte Stimme ging 2021 an eine Kleinpartei
Die Humanisten sind eine sogenannte "Kleinpartei". Vor anderthalb Jahren haben 3.832 Berliner:innen ihr ein Kreuz geschenkt. Was einem Zweitstimmenanteil von 0,2 Prozent entspricht. An Wahlabenden werden solch kleine Parteien oft unter der Kategorie Sonstige abgetan. Doch insgesamt sind sie längst viel mehr als das. Insgesamt 12,5 Prozent der Zweitstimmen entfielen bei der Abgeordnetenhauswahl 2021 auf Kleinparteien. Jede achte Stimme.
Manche von ihnen setzen sich für recht zugespitzte oder sogar monothematische Themengebiete ein, andere zeigen große Überschneidungen mit den Programmen großer Parteien. Auffällig ist einerseits eine große Anzahl von Parteien, die sich für Umwelt und Tierschutz einsetzen – und sich damit an Menschen wenden, denen die Grünen nicht progressiv genug beim Klima- und Artenschutz sind. Andere scheinen sich rechts von der AfD positionieren zu wollen.
Budget um 70 Prozent geschrumpft
Die Partei Volt thematisiert offensiv die klamme Wahlkampfkasse: "Es gibt wichtigere Dinge als das Design eines Plakats" ist in der ganzen Stadt zu lesen. 3.000 Plakate hat die Partei aufgehängt, beim letzten Mal waren es noch 10.000. Diese Zahlen spiegeln auch das Wahlkampfbudget der Partei insgesamt wieder.
Beim letzten Mal konnte Volt eine Kampagne für 100.000 Euro in Berlin durchführen. "Jetzt haben wir 30.000 Euro." Erspartes, sagt Cara Seeberg, Berliner Co-Vorsitzende der paneuropäischen Partei. "Das ist das Geld, das eigentlich schon für den Europawahlkampf 2024 geplant war", sagt sie.
28 kleine Parteien haben vergeblich um den Einzug ins Berliner Parlament gekämpft – zusammen sind sie auf immerhin 12,5 Prozent der Zweitstimmen gekommen. Was steckt hinter den fünf stärksten der Kleinstparteien und deren Erfolg oder Misserfolg?
Es geht auch ums Geld...
Bei der Wiederholungswahl geht es für Volt auch ums Geld. Parteien, die mehr als ein Prozent der Stimmen erhalten, können von der Parteienfinanzierung profitieren. Sie erhalten vom Staat Mittel als Teilfinanzierung [bundestag.de/parteienfinanzierung]. 20.137 Stimmen entfielen im September 2021 auf Volt; ein Zweitstimmenanteil von 1,1 Prozent.
Zum ersten Mal konnte die Partei in Berlin auf regelmäßige Beträge zählen, ohne dafür ein Fundraising zu veranstalten oder die Mitglieder darum zu bitten. Sollte sich das Ergebnis der Partei im Februar spürbar verschlechtern, wäre das ein spürbarer Einschnitt. "Mit sofortiger Wirkung wären knapp 900 Euro monatlich weg", sagt Seeberg. Immerhin müssten sie und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen nicht die Beträge zurückzahlen, die Volt seit der ungültigen Wahl bereits erhalten hat.
Kleine Parteien wie ihre seien im aktuellen Wahlkampf deutlich benachteiligt, findet Seeberg. "Wir stehen als Volt natürlich dahinter, dass die Wahl wiederholt wird", sagt sie, "und wir halten das auch für die einzig richtige Entscheidung in dem Falle." Man müsse allerdings unterscheiden zwischen fair und demokratisch, zwischen nötig und richtig. "Wir haben beim letzten Mal alles dafür gegeben, um die Parteienfinanzierung zu erhalten. Und die könnte jetzt durch ein Verschulden wegfallen, das nicht auf unserer Seite liegt."
Mehr Plakate werde die Partei für Berlin nicht drucken können, so Seeberg. Man werde aber demnächst Plakate aufhängen, die von Wahlkämpfen in anderen Regionen Europas übriggeblieben seien.
Wer hat sich bei der Berlin-Wahl in den 78 Wahlkreisen durchgesetzt und ein Direktmandat gewonnen? Wie haben die Kandidierenden abgeschnitten? Hier finden Sie die Übersicht für alle 78 Wahlkreise für die Wiederholungswahl 2023.
...und um Mitbestimmung
Insgesamt 27 Kleinparteien stehen am 12. Februar zur Wahl. Viele kämpfen mit ähnlichen Problemen wie die Humanisten oder Volt. Für andere geht es auch um politische Ämter. Die Tierschutzpartei war 2021 die stärkste unter den Kleinen. 40.057 Stimmen erhielt sie; 2,2 Prozent der Zweitstimmen. Für Sitze im Abgeordnetenhaus hatte es damals nicht gereicht. Aber in vier Bezirken sitzt die Tierschutzpartei seither in der BVV.
Aida Spiegeler Casteneda vertritt die Partei im Bezirksparlament von Spandau und möchte ihren Sitz dort verteidigen. "Es kommen viele Leute auf uns zu, die sich wünschen würden, dass wir dort bleiben", sagt sie. Auch die Tierschutzpartei arbeite mit einem Bruchteil des letzten Budgets. Statt einer stattlichen Wahlkampfkasse von 150.000 Euro stehe der Partei dieses Mal lediglich ein Betrag im niedrigen fünfstelligen Bereich zur Verfügung. Insgesamt sei die Wiederholung aber eine Chance, so Spiegeler Castaneda.
"Aufgrund der Politik, die die anderen Parteien in den letzten anderthalb Jahren gemacht haben, glauben wir tatsächlich eher, dass wir unser Ergebnis verbessern werden." In den Bezirken, aber auch auf Landesebene, sagt sie, die Umfragewerte seien gut. "Wir glauben, dass wir die Sitze, die wir haben, verteidigen können oder sogar noch weitere gewinnen können. Sicher ist das natürlich nicht."
Wenn die Abgeordnetenhauswahl am 12. Februar wiederholt wird, stellen sich neben den allseits bekannten Parteien auch viele kleine Gruppierungen erneut zur Wahl. Insgesamt 33 Parteien stehen auf dem Zweitstimmzettel. Hier finden Sie die Steckbriefe. Von Sabine Müller
Druck von unten
Was den Wahlkampf der Partei hingegen lähme, sei, dass viele Mitglieder keine Möglichkeiten gehabt hätten, bei ihren Arbeitgebern rechtzeitig Urlaub zu beantragen, für den heißen Wahlkampf. Auch Alexander Weiglin und Carla Seeberg berichten von solchen Problemen. Im Januar sei es zudem schwer, mit Menschen auf der Straße ins Gespräch zu kommen, sagen alle drei. Wie viele andere der kleinen Parteien versuchen sie dieses Mal, in sozialen Netzwerken sichtbarer aufzutreten.
Einige Kleinparteien kritisieren zudem, dass der Volksentscheid "Berlin 2030 klimaneutral" nicht gemeinsam mit der Abgeordnetenhauswahl am 12. Februar stattfindet, sondern erst am 26. März, wie etwa die "taz" berichtet.
Unabhängig davon, ob ihre Partei es ins Abgeordnetenhaus schafft oder nicht, so Spiegeler Castaneda, Wahlkampf sei immer eine Möglichkeit, der Bevölkerung die eigenen Themen näher zu bringen. Ein gutes Ergebnis sei auch ein Signal an große Parteien, sagt sie; etwa an die Regierungskoalition aus Grünen, SPD und Linke, deren Wahlprogramme zeigten schließlich auch Überschneidungen mit der Tierschutzpartei.
"Wenn die größeren Parteien sehen: Hier kommt eine andere Partei und die hat eine gewisse Anzahl an Stimmen. Das muss ja seinen Grund haben. Vielleicht hinterfragen sie dann auch ihre eigene Politik", sagt sie.
Hier finden Sie eine Übersicht aller für die Wiederholungswahl 2023 zugelassenen Parteien
alle Angaben: Stand Dezember 2022,
Wichtigste Ziele/Forderungen* wurde jeweils von den Parteien selbst beantwortet
Steckbriefe
Besonderheiten
Insgesamt bewerben sich 33 Parteien mit Landes- oder Bezirkslisten um die Zweitstimmen der Wählerinnen und Wähler, die ausschlaggebend sind für die Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus.
Der Wahlzettel für die Zweitstimme ist bei der Wiederholungswahl im Februar 2023 einen Tick kürzer als im September 2021, denn die "Aktion Partei für Tierschutz – Tierschutz hier!" fehlt, nachdem alle drei Kandidaten der Landesliste ihren Rücktritt erklärt hatten.
Neben den 33 aufgeführten Parteien sind auch die Feministische Partei "Die Frauen", Liberale Demokraten und Demokratische Linke zugelassen, sie stehen nicht auf den Zweitstimmzetteln, sondern haben nur vereinzelt Erststimmen-Kandidat:innen in einzelnen Bezirken.
Alternative für Deutschland (AfD)
AfD
Gründungsjahr: 2013. Trat 2021 zum zweiten Mal bei der Abgeordnetenhauswahl an. Aktuell ist siefünftgrößte Fraktion.
Profil: Gestartet alsEin-Themen-Partei von EU-Kritikern, ab 2015 Fokus auf die Flüchtlings-Thematik. Im Visier des Verfassungsschutzes.
Mitglieder: 1.076 (Berlin), rund 29.000 (bundesweit)
Gründungsjahr: 2020. Trat 2021 erstmals zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: "dieBasis" entstand im Umfeld der Proteste gegen die Einschränkungen von Grund- und Freiheitsrechten in der Corona-Pandemie. Mitglieder sind zum Beispiel bekannte Persönlichkeiten der "Querdenker"-Szene wie auch die Mediziner Wolfgang Wodarg und Sucharit Bhakdi, der Berliner Spitzenkandidat Dietmar Lucas nennt Covid-19 eine "mittelschwere Grippe".
Mitglieder: ca. 1.400 (Berlin), ca. 33.000 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Förderung der direkten Demokratie und mehr Bürgerbeteiligung, Aufhebung aller staatlichen Zwangsmaßnahmen und die Aufarbeitung der Fehlentscheidungen der Berliner Regierung in Bezug auf die sogenannte Corona-Pandemie"
Gründungsjahr: 2005 (zunächst zwei Parteien: ÜberPartei und Bergpartei, Vereinigung 2011). Trat 2021 zum vierten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Ist dasPartei oder Kunst? Laut Selbstaussage ist es "antipartei & antikunst aus berlin" und ein "ökoanarchistisch - realdadaistisches sammelbecken". Motto: "Spaß kann auch Politik machen".
Mitglieder: ca. 170 (Berlin), nicht bundesweit vertreten.
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "corona-leugner*innen, wissenschafts-leugner*innen, demokratie-leugner*innen aber vor allem holocaust-leugner*innen und verharmloser*innen abschieben // erbrecht kippen! reiche eltern für alle! chancengleichheit statt klassengesellschaft // wer klima-krise, mieten-krise und geflüchteten-krise abwenden will, darf über kapitalismus nicht schweigen, sonst ist es heuchelei!"
(die konsequente Kleinschreibung ist typisch für die bergpartei)
Gründungsjahr: 2021 (als Verein von jungen Lehrer:innen schon seit 2011 aktiv). Trat 2021 erstmals zur Abgeordnetenhauswahl an. Steht diesmal zwar wieder auf dem Wahlzettel, hat aber nach eigenen Angaben keinerlei Kapazitäten, Wahlkampf zu machen.
Profil: Ein-Themen-Partei, die sich für Veränderungen im Bildungsbereich einsetzt.
Mitglieder: ca. 40 (Berlin), nicht bundesweit vertreten.
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Mehr Zeit für Bindung und Bildung durch kleinere Kita-Gruppen und Klassen. // Unterrichtsausfall vermeiden und Betreuung sichern – 110 Prozent Personalausstattung an jeder Bildungseinrichtung. // Attraktive Arbeitsbedingungen in Kita und Schule – runter mit der Arbeitsbelastung."
Gründungsjahr: 1978 (in Berlin als "Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz"), 1980 auf Bundesebene als "Die Grünen" (und seit 1993 Bündnis 90/Die Grünen), tritt seit 1979 zu jeder Abgeordnetenhauswahl an
Profil: Kann sich Hoffnungen darauf machen, bei der Wiederholungswahl stärkste Partei zu werden. Aktuell Juniorpartner in der rot-grün-roten Koalition.
Mitglieder: ca. 12.500 (Berlin), knapp 126.000 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Klimaschutz zur Chefinnensache machen, Wohnraum für alle schützen // Berliner Verwaltung endlich updaten"
Gründungsjahr: 1992. Hat seitdem an allen Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus teilgenommen, aber nie den Einzug geschafft
Profil: Teil des politischen Netzwerks, das vom US-Politaktivisten Lyndon LaRouche gegründet wurde. Warnt immer wieder vor einem Zusammenbruch des globalen Finanzsystems.
Mitglieder: 150 (Berlin),850 (bundesweit) (Stand 2021)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Massive Investitionen in die Infrastruktur (Gesundheitswesen, Öffentlicher Nahverkehr, Schulen und Universitäten, Verkehr und Wohnungsbau). // Sichere Energieversorgung mit Kernenergie und Kernfusion, kein Pokerspiel mit Sonne und Wind. // Förderung der klassischen Kultur in Konzert, Oper, Schauspiel und an den Schulen."
Gründungsjahr: 1945. Seit 1946 bei jeder Wahl ins Abgeordnetenhaus (bzw. 1946 in die Gesamt-Berliner Stadtverordnetenversammlung) eingezogen.
Profil: Kämpft bei der Wiederholungswahl um Platz eins. Will nach mehr als 20 Jahren wieder den Regierenden Bürgermeister stellen. Aktuell größte Oppositions-Fraktion im Abgeordnetenhaus.
Mitglieder: ca. 12.000 (Berlin), 380.000 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Funktionierende Stadt, Mobilität für alle, sicheres Leben und Wohnen"
Gründungsjahr: 1918 (als KPD, die später verboten wurde), 1968 Gründung als DKP. Schon mehrfach bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus angetreten, schaffte den Einzug nie.
Profil: Sieht sich in der Tradition der Arbeiterbewegung, beruft sich auf marxistisch-leninistische Ideen. Wird vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft und beobachtet.
Mitglieder: 160 (Berlin), ca. 3.000 (bundesweit) (Stand 2021)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Enteignen, aber richtig: Keinen Cent den Wohnkonzernen. // Rot wählen, aber richtig: DKP. // Unsere Krisenberater: Marx, Engels, Lenin."
Gründungsjahr: 2009 (als "Deutsche Konservative Partei" von früheren Mitgliedern der rechtspopulistischen "Schill-Partei"). Trat 2011 zum ersten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an, wurde 2016 nicht zugelassen
Profil: Will Sammelbecken des gesamten politischen Spektrums der Konservativen sein. Teilweise Zulauf aus extrem rechten Parteien wie NPD und "Die Republikaner". Wirbt mit Plakaten wie: "Zu schön, um Kopftuch oder Burka zu tragen".
Mitglieder: 364 (laut Wikipedia)
Wichtigste Ziele/Forderungen: Verkehrswende stoppen, Diskriminierung von Autofahrern beenden // Erhalt von Grünflächen und Kleingärten //Bezahlbarer Wohnraum für alle // Gegen eine aufgezwungene, künstliche "Gender-Sprache". (Die Deutschen Konservativen haben diese Frage nicht selbst beantwortet.)
Gründungsjahr: 2017 (Initiatoren waren vorher in anderen "grauen Parteien" aktiv). Trat 2021 zum ersten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Versteht sich ausdrücklich als Partei für alle Generationen. Nicht zu verwechseln mit der Senioren-Partei "Graue Panther".
Mitglieder: ca. 60 (Berlin), ca. 140 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Wohnraum sollte für jeden Bürger bezahlbar sein, 80 Prozent der Wohnungen sollten im landeseigenen Besitz sein, für einen bundeseinheitlichen Mietendeckel // Bildung muss kostenlos sein, Unterrichtsausfall entgegenwirken, Baumängel an Schulen beseitigen // Seniorengerechte Wohnungen, Pflege-Missstände lückenlos aufklären und ahnden, kostenlose ÖPNV-Nutzung für Rentner"
Gründungsjahr: 2007 (durch Zusammenschluss der Linkspartei.PDS und der WASG). Als PDS beziehungsweise Die Linke in jedem Abgeordnetenhaus seit 1990 vertreten.
Profil: Kämpft für einen demokratischen Sozialismus, will den Kapitalismus überwinden. Aktuell Juniorpartner in der rot-grün-roten Koalition.
Mitglieder: 7.220 (Berlin), 57.320 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Armutsbekämpfung und sozialer Zusammenhalt // soziale Mieten- und Stadtentwicklungspolitik sowie die Umsetzung des Volksentscheids zur Vergesellschaftung // Öffentliche Strukturen stärken, krisenfest machen und Rekommunalisierung öffentlicher Infrastruktur"
Gründungsjahr: 2021. Trat 2021 zum ersten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Mitglieder sind Polizeibeamte, Unternehmer, Selbstständige, die sich täglich mit den Problemen der Stadt konfrontiert fühlen. Motto: "Nur schimpfen löst keine Probleme."
Mitglieder: etwa ein Dutzend (Berlin), nicht bundesweit vertreten
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Stärkung der Inneren Sicherheit/des subjektiven Sicherheitsgefühls // Mehr bezahlbarer Wohnraum // Schulsanierung"
Gründungsjahr: 1983. Tritt seit 1989 zur Abgeordnetenhauswahl an (2011 und 2016 nicht zugelassen). Schaffte 1989 zum ersten und einzigen Mal den Einzug.
Profil: Die Rechtsabspaltung der CSUwurde von 1992 bis 2006 vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Partei bezeichnet sich selbst als rechtskonservativ.
Mitglieder: Keine aktuellen Angaben, die letzte offizielle Zahl stammt aus dem Rechenschaftsbericht 2014: Damals waren bundesweit 4.533 Mitglieder ausgewiesen.
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Innere Sicherheit: besserer Schutz der Bevölkerung, mehr Unterstützung von Polizei, Feuerwehr und Justiz // Reform der öffentlichen Verwaltung // Verteilung von Asylbewerbern auf andere Bundesländer, schnellere Abschiebungen // Ausstattung der Volkshochschulen und Schulen verbessern"
Gründungsjahr: 2017, tritt zum ersten Mal bei der Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Verankert in der HipHop-Kultur, deshalb Selbstverpflichtung zu anti-rassistischer und dekolonialer Arbeit. Will Schlüssel-Elemente der HipHop-Kultur – Identifikation, Teilhabe, kreativer Wettstreit, machtkritische Perspektive - auf die Politik übertragen, um Armut und Gewalt zu bekämpfen.
Mitglieder: 86 (Berlin), 325 (bundesweit) (Stand 2021)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Transformation des Bildungssystems hin zu dekolonialer diskriminierungskritischer barrierefreier Bildungsgerechtigkeit // Restlose Aufklärung des Neukölln Komplexes und Definanzierung von Polizei hin zu Community Organisationen. // Würdiges und günstiges Wohnen und nachbarschaftliche Supportsysteme für ausnahmslos alle Berliner:innen, Vergesellschaftung bei Leerstand und Auflösung aller Lager und Camps und Unterkünfte"
Gründungsjahr: 2021. Trat 2021 erstmals zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Werben für sich als "neue, wählbare Partei in der politischen Mitte". Nennen sich auch "diePinken", weil sie bei ihren Straßen-Aktionen in den vergangenen Monaten immer pinke Westen trugen.
Mitglieder: ein knappes Dutzend (Berlin), ca. 100 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Politiker sollen persönlich haften, etwa für Steuerverschwendung und Nichtverfolgung von Straftaten // Mehr Mitbestimmungsrechte für die Bürger:innen, z.B. Neuverschuldung des Staates nur nach Volksabstimmung, Rückabwicklung von Gesetzen und Amtsenthebung von Regierungsmitgliedern durch Volksentscheid // Zusammenlegung der landeseigenen Wohnungsgesellschaften, bezahlbare Mieten und Nebenkosten"
Social Media:
Der Landesverband hat keine eigenen Social-Media-Kanäle. Die Kanäle der Bundespartei werden nicht mehr bespielt, seit sich die frühere Bundesvorsitzende mit der Partei überworfen hat.
Freie Demokratische Partei (FDP)
FDP
Gründungsjahr: 1948. Trat seitdem bei jeder Abgeordnetenhauswahl an, schaffte den Einzug ins Parlament aber nicht immer.
Profil: Will nach mehr als 30 Jahren wieder in Berliner Regierungsverantwortung kommen. Aktuell kleinste Fraktion im Abgeordnetenhaus.
Mitglieder: 4.300 (Berlin), 77.000 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Mietsenkende Neubau-Offensive // Wirtschaftlicher Aufschwung // Neues Aufstiegs-Versprechen durch weltbeste Bildung // Reform der Verwaltung/funktionierende Stadt"
Gründungsjahr: 2009 (entstanden aus Bundesverband "Freie Wähler Deutschland", der seit 1965 aktiv ist). 2019 Gründung Landesverband Berlin. Trat 2021 zum ersten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Die Partei setzt sich aus zahlreichen kommunalen Wählergemeinschaften zusammen. Bezeichnet sich als moderne, liberal-konservative Bürgerbewegung. Kernanliegen: Stärkung der Kommunen und bürgernahe Politik durch mehr basisdemokratische Elemente.
Mitglieder: 117 (Berlin), 7370 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Wir wollen die Menschen, die keine Rechten sind, in die Mitte von Gesellschaft und Politik zurückholen. Die Wähler:innen, die "denen da oben" am 12. Februar die Meinung sagen wollen, dürfen nicht den einzigen Ausweg aus Frust in der AfD sehen oder resignierend in die Nichtwahl flüchten. Denen, die den Wahlzettel als Denkzettel nutzen wollen, bieten wir uns als demokratische Alternative in Berlin zu der sogenannten Alternative für Deutschland an."
Gründungsjahr: 2013. Nachfolgerin der von 1989 bis 2008 existierenden Partei "Die Grauen – Graue Panther"(gegründet von Trude Unruh). Trat 2021 zum zweiten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Will der Generation 50+ mehr Gehör in der Politik verschaffen.
Mitglieder: ca. 25 (Berlin), ca. 350 (bundesweit) (Stand 2021)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Bekämpfung der Altersarmut, Sanierung des Rentensystems, Bezahlbare Mieten"
Gründungsjahr: 2020 (unter dem Namen "radikal:klima"). Ging aus der Volksinitiative "Klimanotstand Berlin" hervor. Trat 2021 zum ersten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Teil der Graswurzelbewegung der Klimalisten in Deutschland.
Mitglieder: 82 (Berlin)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Berlin soll bis 2030 klimaneutral sein // Große Teile der Innenstadt sowie alle Wohnkieze sollen bis 2030 autofrei gestaltet werden // Als erstes Bundesland soll Berlin jede Woche einen gesetzlichen Feiertag und somit eine Viertage-Arbeitswoche einführen"
Gründungsjahr: 2015. Damals noch als Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA). Trat unter ihrem alten Namen 2016 bei der Abgeordnetenhauswahl an, 2021 dann als LKR. Steht diesmal zwar wieder auf dem Wahlzettel, hat aber nach eigenen Angaben keinerlei Kapazitäten, Wahlkampf zu machen.
Profil: Von Ex-AfD-Chef Bernd Lucke initiiert. Durch Parteieintritte von ehemaligen AfD-Abgeordneten war die LKR eine Zeitlang im Bundestag und in mehreren Landesparlamenten vertreten und ist es aktuell mit einem Abgeordneten im Europäischen Parlament.
Mitglieder: 25 (Berlin), ca. 500 (bundesweit)
Wichtigste Forderungen/Ziele*: "Restrukturierung der Berliner Verwaltungsbehörden, Kampf gegen Filz und Klüngel // Die Bundeshauptstadt sollte Vorbild für andere Bundesländer sein, zurzeit liegt sie nur in der Kriminalitätsstatistik weit vorne, ansonsten ist Berlin Schlusslicht und Sozialschmarotzer // Reform des Bildungssystems und der Bürgerämter (Digitalisierung dringend notwendig) // Mehr Sicherheit im Straßenverkehr"
Menschliche Welt – für das Wohl und Glücklichsein aller (Menschliche Welt)
PMW
Gründungsjahr: 2013, waren 2021 zum zweiten Mal bei der Abgeordnetenhauswahl dabei.
Profil: Gegründet von einem Yoga-Mönch. Ziel: Alle Menschen sollen ihre körperlichen, geistigen und spirituellen Potentiale frei entfalten können.
Mitglieder: 42 (Berlin), 681 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Bezahlbarer Wohnraum: Durch Mietpreisbegrenzungen, Begrenzung der Vermögensanhäufung der Wohnungskonzerne sowie Förderung des sozialen und gemeinnützigen Wohnungsbaus // Gesundheitswesen für die Gesundheit aller – nicht für Profit. Kommerzialisierung und Privatisierung stoppen. Mehr Pflegekräfte einstellen und sie besser bezahlen // Sicherer Verkehr: Öffentliche Verkehrsmittel und Radwege ausbauen"
Gründungsjahr: 2016. Nahm 2021 zum ersten Mal mit einer Landesliste an der Abgeordnetenhauswahl teil.
Profil: Gegründet von Menschen, die vorher schon in Mieter- und Bürgerinitiativen engagiert waren. Kooperiert bei der Kandidat:innen-Aufstellung mit bergpartei und Piraten.
Mitglieder: 22 (Berlin), nicht bundesweit vertreten.
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Willen der Berliner Stadtgesellschaft umsetzen – Volksentscheid der "Deutsche Wohnen & Co Enteignen" sofort realisieren, Klima-Volksentscheid auf die Wege bringen // zurück zur Gemeinnützigkeit der landeseigenen und geförderten Wohnungen sowie der Unternehmen der Daseinsvorsorge (Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Gesundheitswesen, Bildung, Mobilität, Facilitymanagement) // Mieter- und Kündigungsschutz auf alle Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Berlin bis mindestens Ende 2024 ausweiten"
Gründungsjahr: 1982. Entstanden aus der Ökologiebewegung. Seit 1985 fast immer zur Abgeordnetenhauswahl angetreten, aber nie eingezogen
Profil: Ökologisch-soziale Partei der politischen Mitte. Größte Erfolge bisher waren Volksbegehren wie „Rettet die Bienen“. Nimmt keine Firmen- und Verbandsspenden an.
Mitglieder: ca. 100 (Berlin), ca. 7.600 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Ökologie und Nachhaltigkeit als Maßstab aller politischer Entscheidungen! // Weg von der Profitmaximierung: mehr Gemeinwohl für Berlin! //Gegen Lobbyismus in der Politik: Verbot von Unternehmensspenden an politische Parteien!"
Gründungsjahr: 2014. Trat 2021 erstmals zur Abgeordnetenhaus-Wahl an.
Profil: Will Politik mit besonderer Betonung der Wissenschaft machen. Jede inhaltliche Position soll unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und unter Einbeziehung der Expertenmeinungen erarbeitet werden.
Mitglieder: ca. 150 (Berlin), ca. 2.260 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen durch Abbau bürokratischer Hürden, verstärkter Förderung des sozialen Wohnungsbaus und Bau in die Höhe // Bildung: Bessere Möglichkeiten zur individuellen Förderung der Schüler, Ausbau von Ganztagsangeboten, moderne technische Ausstattung an jeder Schule sowie Ausnutzung des Potentials der digitalen Lehre // Ein säkularer Staat, in dem Kirche und Staat voneinander getrennt sind: Sofortige und ablösungsfreie Beendigung der Staatsleistungen an Religionsgemeinschaften, Abschaffung des kirchlichen Arbeitsrechts sowie der kirchlichen Privilegien, unabhängige Aufklärung der kirchlichen Missbrauchsfälle"
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die Partei)
Die Partei
Gründungsjahr: 2004 (von Redakteuren des Satiremagazins Titanic). Hat 2011, 2016 und 2021 an der Abgeordnetenhauswahl teilgenommen, schaffte den Einzug aber jeweils nicht.
Profil: Satire-Partei, die etablierte Parteien und Politiker:innen parodiert und damit auf Missstände zum Beispiel bei der Parteien-Finanzierung aufmerksam machen will. Prominentestes Mitglied und Chef der Bundes-Partei: Ex-Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn.
Mitglieder: ca. 4.100 (Berlin), ca. 51.000 (bundesweit) (Stand 2021)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Dings // Mehr Demokratie: Bitte sehr! //Verpisst Euch aus Berlin"
Partei für Gesundheitsforschung (Gesundheitsforschung)
PfG
Gründungsjahr: 2015, trat 2016 erstmals bei der Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Ein-Themen-Partei, die sich dafür einsetzt, Alterskrankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Alzheimer besser zu bekämpfen. Hat sich Ende November 2022 in „Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung“ umbenannt und legt jetzt den Fokus darauf, dass durch die Fortentwicklung der modernen Medizin ein unbegrenzt langes Leben für alle möglich sei. Auf den Berliner Wahlzetteln steht sie am 12. Februar 2023 noch unter ihrem alten Namen.
Mitglieder: ca. 50 (Berlin), ca. 320 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Wesentlich mehr Staatsgelder investieren in den Bau und Betrieb zusätzlicher Forschungseinrichtungen sowie in die Ausbildung von mehr Menschen in den relevanten Bereichen, was den Ausbau der entsprechenden Fachbereiche an den Universitäten wie Biochemie, Molekularbiologie und Medizin mit einschließt // In alle anderen politischen Themen will sich die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung nicht einmischen. Diese können im Fall einer Teilnahme an einer Regierungskoalition von den Koalitionspartnern behandelt werden."
PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei)
Tierschutzpartei
Gründungsjahr: 1993, hat seit 1996 fünfmal an der Abgeordnetenhauswahl teilgenommen. War bei der Wahl 2021 mit 2,2 Prozent der Zweitstimmen die stärkste der kleinen Parteien.
Profil: Hat ihre Wurzeln in der Tierrechtsbewegung. Sieht den Schutz von Mensch, Umwelt und Tieren als gleichrangige Ziele.
Mitglieder: ca.170 (Berlin), ca. 2.500 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Mehr sozialen und ökologischen Wohnungsbau durch das Land anstatt durch privatinvestierende Unternehmen. // Konsequenter Klimaschutz mit dem Ziel der Klimaneutralität durch z.B. für alle bezahlbaren ÖPNV, Förderung regenerativer Energien und Nachhaltigkeit auf möglichst vielen Ebenen. // Ausstieg aus den "Tierversuchen" (Experimente an Tieren sind unnötig, widersprechen dem Tierschutzgesetz) und Förderung moderner Alternativen, die besser auf den Menschen übertragbar sind."
Gründungsjahr: 2006 (nach dem Vorbild der schwedischen "Piratpartiet"). 2011 zog sie ins Berliner Abgeordnetenhaus ein, 2016 und 2021 schaffte sie es nicht.
Profil: Gestartet als Ein-Themen-Partei mit Schwerpunkt Netzpolitik. Mittlerweile breiteres Themen-Spektrum mit Schwerpunkten Stärkung der Bürgerrechte, Transparenz des Staatswesens und Informationsfreiheit. Nach aufsehenerregenden Anfangserfolgen heute in keinem Parlament mehr vertreten.
Mitglieder: 400 (Berlin), ca. 6.000 Mitglieder (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Einhaltung der Klimaziele/Lösung der Energiekrise: Förderung von regenerativen Energieformen und dezentralen Erzeugungsnetzwerken, Netze und Energieproduktion in ein kommunales Stadtwerk überführen // Digitalisierung vorantreiben: Für eine funktionierende und bürgernahe Verwaltung, im Bereich von Bildung/Schulen, für sinnvolle Entlastung im Gesundheitswesen und für mehr Transparenz und Teilhabe für jeden // Sicherer und bezahlbarer Wohnraum in Berlin: Neubau von bedarfsgerechten und ausreichenden, dem Grundsatz der Nachhaltigkeit folgend preisgünstigen Mietwohnungen in kosten- und flächensparender Bauweise in Berlin durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften"
Gründungsjahr: Laut offizieller SPD-Rechnung 1863. Damals wurde der erste Vorläufer der Partei gegründet, der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein. Hat seit 1946 immer an den Abgeordnetenhauswahlen teilgenommen.
Profil: Älteste politische Partei in Deutschland. Stellt in Berlin seit mehr als 20 Jahren den Regierenden Bürgermeister bzw. aktuell die Regierende Bürgermeisterin.
Mitglieder: ca. 19.380 (Berlin), ca. 393.730 (bundesweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Fünf B’s für die Stadt: Bauen, Bildung, Beste Wirtschaft, Bürger:innennahe Verwaltung, Berlin in Sicherheit."
Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (SGP)
SGP
Gründungsjahr: 1971 (unter dem damaligen Namen "Bund Sozialistischer Arbeiter"). Tritt seit 2006 bei Abgeordnetenhauswahlen an.
Profil: Trotzkistische Partei, die gegen Kapitalismus, Militarismus und Nationalismus kämpft. Wird vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft und beobachtet.
Mitglieder: 90 (Berlin), ca. 280 (bundesweit) (Stand 2021)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Die Sozialistische Gleichheitspartei macht die Wiederholung der Berlinwahl zu einem Referendum gegen die verhasste Kriegspolitik und die soziale Verwüstung, die auf Bundes- und auf Landesebene rücksichtslos vorangetrieben wird. Eine Stimme für die SGP ist eine Stimme gegen die Kriegsparteien und für eine sozialistische Perspektive, die die Bedürfnisse der Menschen vor die Profitinteressen stellt."
Team Todenhöfer - Gerechtigkeitspartei (Team Todenhöfer)
imago images/B. Lindenthaler
Gründungsjahr: 2020. Trat 2021 erstmals zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Der Name ist Programm: Projekt von Jürgen Todenhöfer - Ex-CDU-Bundestagsabgeordneter, Kriegsreporter, Schriftsteller.
Mitglieder: ca. 440 (Berlin), ca. 5.070 (bundesweit)
Wichtigste Forderungen*: "Ausbau der Digitalisierung und Abbau der Bürokratie in der Berliner Verwaltung // Mobilität bezirksübergreifend, klimafreundlich und gerecht gestalten, unter Einbezug und Mitbestimmung aller Beteiligten // Soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Bildungssystem"
Gründungsjahr: 2017, trat 2021 zum ersten Mal zur Abgeordnetenhauswahl an.
Profil: Paneuropäische Partei, die in ganz Europa vertreten ist. Gegründet als Reaktion auf den Brexit und den erstarkenden Rechtspopulismus in Europa. Motto: "Wir arbeiten nicht nur an der europäischen Einigung, wir leben sie."
Mitglieder: ca. 400 (Berlin), ca. 4.150 (bundesweit), ca. 23.300 (europaweit)
Wichtigste Ziele/Forderungen*: "Errichtung einer Senatsverwaltung für Digitalisierung, die sowohl die Digitalisierung der Verwaltung & Bürger*innenservices, als auch den Netzausbau in Berlin vorantreiben soll // Chancengerechtigkeit im Bildungssystem, mit individueller Förderung ab der Geburt und lebenslangem Lernen bis ins hohe Alter // Mobilität klimafreundlich und gerecht gestalten, in dem wir im öffentlichen Raum Platz für alle Fortbewegungsarten schaffen, Fuß, Rad, ÖPNV und Auto"
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Vielen Dank für Ihren Hinweis. Das sind die Antworten der Parteien. Wir haben das noch einmal geprüft und nun deutlicher als Zitat hervorgehoben, um uns redaktionell nicht mit den Antworten der Parteien gemein zu machen.
26.
Der Bericht ist gut geschrieben und gibt Einblick in den jetzigen Alltag der Kleinparteien. Allerdings spart er komplett aus, dass die Wiederholungswahl verfassungsrechtlich problematisch ist und ein endgültiges Urteil dazu noch aussteht.
Die Idee, über die antretenden Parteien aufzuklären, ist selbstredend auch gut. Jedoch unterläuft man journalistischen Standard, indem man nicht eindeutig klärt, wann man die Ziele und Ansichten der Parteien aus deren Sicht zitiert und wann man sie in eigenen Worten wiedergibt. Final kulminiert dieser Fehler in Strafbarkeit: Denn wenn bei den Zielen der NPD von "Klima-Idioten", die aus deren Sicht "psychiatrisch untersucht" werden sollten, die Rede ist, verbreitet man gleich zweifach Beleidigungen und Ehrverletzungen. Es ist nicht die Aufgabe des rbb, Sprachrohr und Multiplikator der Parteien zu sein, der Sender ist gut genug ausgestattet, Geschehenes journalistisch einzuordnen. Das haben Sie hier in Teilen unterlassen.
25.
Ich finde DIE PINKEN/BÜNDNIS 21 klasse, weil die fordern, dass Politiker persönlich haften sollen.
Viel wichtiger, viel informativer, viel übersichtlicher als jedes Wahlplakat oder jedem Wahlspot ist eine Übersicht mit allen relevanten Infos und Links - genau wie die hier im Beitrag veröffentlichte! So etwas habe ich schon immer vermisst (gehört vor einer Wahl eigentlich als Info in jeden Briefkasten)! Dafür Danke RBB!!!
"Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Kl**** halten." Solche Ansprachen verbitte ich mir! Was bilden Sie sich ein??
".. zum Glück weiß niemand wer Sie in Real sind." Das haben alle hier gemeinsam, gibt aber niemandem das Recht, anderen den Mund zu verbieten!
Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Kl**** halten. Die großen Parteien bekommen nach Gewinnanteilen Wahlkostenerstattung. Die kleinen nicht. Deswegen sind deren Kassen nicht wieder gefüllt. Dieses System müsste man umkehen. Die kleinen bis 5% müssten alles wieder bekommen.
Und was wollen Sie uns sonst noch sagen? Dass nur Parteien mit genug Geld und Spenden von Lobbygruppen gewählt werden sollten?
Ihre Einlassung ist auch so unlogisch, weil die Gewinnerparteien politik auch nicht mit ihrem eigenen Geld, sondern mit unseren Steruern und Abgaben machen. Also Sie sehen... zum Glück weiß niemand wer Sie in Real sind.
20.
Das ist doch DIE Aufgabe für den rbb ! Stellt diese Parteien in Reportagen ausgiebig vor, macht Talkshows... Ich wollte gerade den Beitrag über die Bekanntheit der Kandidaten kommentieren, war aber leider schon dicht gemacht. Die Bekanntheit der Kandidaten geschieht hauptsächlich durch die Presse. Wenn also jemand nicht bekannt genug ist, dann liegt das hauptsächlich an der Presse. Also auch am rbb.
Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist, aber ich nehme hier fast nur RRG Lobhudelei wahr.
"Kann man denn Wahlplakate nicht außerhalb der Arbeitszeit, z.B. am Wochenende aufhängen?" Genau, die Wahlhelfer müssen sie ja auch SONNTAGS wieder abhängen!
"Kleine Parteien sind im aktuellen Wahlkampf deutlich benachteiligt! " Nein, warum denn?? Wenn sie schon den Wahlkampf nicht stemmen können, wie wollen sie denn Politik machen? Jammern und fordern haben wir genug!
17.
Kleine Parteien sind im aktuellen Wahlkampf deutlich benachteiligt! Gut auf den Punkt gebracht. Es geht eben nicht nur um pro oder kontra RRG.
16.
Kann man denn Wahlplakate nicht außerhalb der Arbeitszeit, z.B. am Wochenende aufhängen?
15.
Schöne Bilder kann ich auch verteilen und das blaue von Himmel versprechen.
"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen."
Mehr Schein, als Sein!
14.
Die Plakate die da so rumhängen sind total überflüssig,da ja viele eh besprüht oder abgerissen werden,besonders die von der CDU Soviel dann auch zum Thema Toleranz.Da kann man nur ahnen wer da so fleißig am zerstören ist. Allerdings muss auch gesagt werden,das die Werbeplakate so was von einfallslos sind und ignoriert werden können.Der mündige Bürger hat andere Möglichkeiten sich zu informieren.
13.
Wahlplakate, wie zeitgemäss.
12.
Ich brauche keine hochtrabende Sprüche um mir ein Urteil zu bilden. Ansonsten verschandeln die Plakate nur die Landschaft und hinterher die Entsorgung ist auch wenig umweltfreundlich.
11.
Als ob die Wahl etwas mit den Plakaten zu tun hätte.... Wahlkampf findet in Endlosschleife in Radio & Fernsehen statt, jeden Tag andere Flyer im Briefkasten, jedes Käseblättchen ist voll davon - wer braucht Wahlplakate? Und wenn die Kleinen jetzt schon keine Zeit und kein Personal haben.... wie wollen sie politisch wichtige Arbeit leisten?
"Ganz sicher nicht mit Tempo 30 und weniger parkplätzen. " Ganz sicher nicht mit einer "Verkehrspolitik"aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wie es FDP und cDU vorhaben.
9.
Wir haben immer kleine Parteien gewählt, auch als Zeichen der Ablehnung der Politik des Lobbyismus der etablierten Parteien. In der Berliner Zeitung gibt es den WahlSwiper. Das ist so etwas wie ein Wahlomat. An letzter Stelle landet Bündnis 90 / Die Grünen. Die Vorhaben dieser Partei widersprechen so sehr unseren Interessen und Auffassungen dass wir uns am 12. Februar gezwungen sehen eine der drei Oppositionsparteinen aus dem Abgeordnetenhaus zu wählen. Eine parlamentarische Mehrheit von Linken, Grünen und SPD muss verhindert werden.
8.
Scheint ja nur ums liebe Geld zu gehen. Vielleicht sollte es mal differenziert werden. Geld für kleine Parteien okay, damit teilweise eine Fairness erreicht wird. Aber für die etablierten Parteien, die sollten selbst ihre Plakate bezahlen. Interessiert e keinen. Spätestens wenn gewählt wurde, sind die Versprechen hinfällig.
7.
Kleine Parteien haben oft ein entscheidendes Manko: Die etablierten Parteien mögen behebiger sein, aber sich dort mit Positionen, Strategien und Personal durchzusetzen ist ein erster Gradmesser, politisch für Mehrheiten sorgen zu können. Kleinstparteien meinen es oft besser zu wissen, aber Demokratie heißt nun mal, den Kompromiss mit Andersdenkenden zu finden. Wer da schon bei politisch Ähnlichdenkenden scheitert, wird auch im Parlament scheitern. Recht haben ist nicht im Recht zu sein.
6.
Bei mancher kleinen Partei sind die Grundgedanken sicher edel. Leider können sie aber überhaupt nichts bewirken. Wenn die Anhänger sich stattdessen bei gemeinnützigen Hilfsorganisationen betätigen würden, könnte an vielen Stellen geholfen werden!
5.
Hmmm, nicht nur für die “Kleinen” gilt für mich oft: Sowohl der Inhalt, häufig auch das abgebildetes Gesicht warnen mich davor eine Partei zu wählen….
4.
Hm, Ältere sind doch keine zu schützenden Tiere?
Und es ist unredlich, wenn man den fleißigen Vieleinzahlern Geld wegnimmt, damit sie ihren Lebensstandard nicht mehr halten können und verkaufen müssen? Die haben ja gerade deshalb 45 Jahre!! viel, sehr viel eingezahlt. In eine VERSICHERUNG, nicht sonst wo. Mit was für, teils hohen Bildungsanstrengungen um die Chancen zu nutzen.
Und nun kommt ein „Plakat daher“ und will das Geld neu zuteilen? MEIN Geld? Dann kann die scheue Geldaltersversorge (Rente) auch anders gehen... ohne Solidarität.
3.
Man kann doch keine eine Partei wählen anhand dessen, was auf dem Plakat steht. Die Parteien brauchen keine Plakate aufzuhängen, ist eh alles nur Werbung und nicht die Bohne wert.
2.
Ich sehe die Stimmen für diese kleinen Parteien als verloren an. Gerade jetzt wohl so wichtig ist mal ein klares Statement zu setzen wie diese Stadt in die Zukunft geführt werden soll. Ganz sicher nicht mit Tempo 30 und weniger parkplätzen.
1.
Wäre interessant, wieviele Wähler eigentlich ihre Stimme wegen der Aussage auf Wahlplakaten einer Partei geben oder ob doch vielmehr die bisherige Arbeit zählt. Schulnoten werden auch nicht nach Versprechen erteilt, sondern nach der vollbrachten Leistung!
Im Januar hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Wiederholungswahl in Berlin wie geplant stattfinden konnte. Der Fall war kompliziert - "auf die Schnelle" sei keine Begründung machbar, hieß es damals. Gut 15 Wochen später liegt die nun vor.