Pannen in Berliner Wahllokalen - Genaues Ausmaß noch immer unklar

Mo 27.09.21 | 14:47 Uhr
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Ulrike Rockmann, stellvertretende Berliner Landeswahlleiterin, geht am 27.09.2021 vor Beginn einer Pressekonferenz anlässlich der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am Vortag hinter Petra Michaelis, Berliner Landeswahlleiterin, vorbei. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Video: Abendschau | 27.09.2021 | Andrea Everwien | Bild: dpa/Christoph Soeder

Am Wahlsonntag gab es in einigen Berliner Wahllokalen Pannen. In wie vielen genau, weiß die Landeswahlleitung immer noch nicht. Ein Politikwissenschaftler bezeichnet die Wahl unterdessen als "irregulär" und bringt eine Wiederholung ins Gespräch.

Nach der pannenreichen Wahlnacht in Berlin hat Landeswahlleiterin Petra Michaelis verschiedene Probleme eingeräumt, personelle Konsequenzen aber zunächst abgelehnt. Für eine Aufgabe ihres Amtes sehe sie derzeit keinen Grund, sagte Michaelis am Montag.

Allerdings räumte sie ein, dass es in einigen Wahllokalen zu wenig Stimmzettel gegeben haben soll, in anderen Wahllokalen viel zu lange Schlangen von wartenden Wählern sowie falsche Stimmzettel an manchen Stellen. In wie vielen der 2.257 Berliner Wahllokalen es Probleme gab, wie lange Wähler maximal warten mussten und wann der letzte Wahlberechtigte seine Stimme abgab, konnte Michaelis nicht sagen. Das müsse jetzt mit einer Bestandsaufnahme geklärt werden.

Michaelis verweist auf Verantwortung der Bezirkswahlleitungen

Michaelis verwies gleichzeitig auf die organisatorische Verantwortung der zuständigen Bezirkswahlleitungen, die die Stimmzettel bestellten und verteilten. "Selbstverständlich hatten wir genug Stimmzettel vorbereitet, wir waren mit rund 110 bis 120 Prozent an Stimmzetteln der Wahlberechtigten ausgestattet", sagte Michaelis. "Für mich war unverständlich, dass wohl in einigen Wahllokalen die Stimmzettel ausgegangen sind." So seien die Wahlvorstände in den jeweiligen Wahllokalen dafür zuständig, dass die Stimmzettel an die richtige Stelle transportiert würden und am Wahltag ständig genügend bereit lägen.

Der Leiter der Landeswahlleitungs-Geschäftsstelle, Gert Baasen, sagte, die Gesamtzahl der Wahllokale mit Problemen habe seiner Einschätzung nach im oberen zweistelligen oder unteren dreistelligen Bereich gelegen. Es gehe in vielen Beschwerden um die gleichen Wahllokale. Als Bezirke nannte er Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg.

Michaelis: Es waren genügend Wahlzettel da

Zudem sprach Petra Michaelis aufgrund der fünf Wahlzettel, Urnenwahl unter Coronabedingungen und dazu der Berlin-Marathon von einer großen Herausforderung an die Organisatoren. Sie sei aber zuversichtlich gewesen, dass die Wahl gut vorbereitet gewesen sei. Probleme bestanden demnach insbesondere darin, dass Stimmzettel nicht rechtzeitig an Wahllokale nachgeliefert wurden. Ihr sei es nicht verständlich, dass das in einigen Bezirken nicht geklappt habe, so Petra Michaelis. Es seien genügend Stimmzettel für die Wahlberechtigten beschafft worden.

Politikwissenschaftler bezeichnet Wahl als "irregulär"

Professor Timm Beichelt, Politikwissenschaftler an der Viadrina, stellte indes in den Raum, dass die Wahl in Berlin in einzelnen Wahllokalen und Stadtteilen wiederholt werden müsse. Auf Nachfrage des rbb bezeichnete Beichelt die Wahl in Berlin zum Teil als "irregulär".

Als sehr kritisch bewertet Beichelt die offensichtliche "Nichtverfügbarkeit von Stimmzetteln". Auch sei eine neutrale Stimmabgabe nicht möglich, wenn trotz Prognose und Hochrechnungen, Wahllokale bis 20.15 Uhr auf hätten. "Politikinteressierte Menschen könnten anders wählen, wenn sie schon Prognosen kennen", so Beichelt. Sollte es in diesen Lokalen knappe Ergebnisse gegeben haben, dann wäre eine Wahlwiederholung wahrscheinlich.

Beichelt war in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach Wahlbeobachter der OSZE in Osteuropa, darunter Russland, Estland, Moldowa und der Ukraine.

Hinsichtlich der Anfechtbarkeit kommen Experten zu unterschiedlichen Schlüssen: Zuvor hatte unter anderem der Berliner Staatsrechtler Christian Pestalozza mit Blick auf die Probleme gesagt: "Es könnte sein, dass jemand diesen Fakt als Anlass für eine Wahlprüfungsbeschwerde nimmt." Fraglich sei allerdings, ob die Sache erfolgreich wäre.

Sendung: Inforadio, 27.09.2021, 12 Uhr

 

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48 Kommentare

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  1. 48.

    Putin fragen wie gewählt wird.

  2. 47.

    Für mich stellt sich eigentlich nur eine Frage „Was muss man tun bzw. nicht tun um bei solch einer Schludrigkeit seinen Job zu verlieren?“

  3. 46.

    Dass RRG wieder gewählt wurde, kann ich auch nicht verstehen.
    Aber auch nicht, dass dieser Marathon die Leute vom Wählen abhielt.
    Den hätte man - unabhängig davon, dass es das beides zusammen schon mal gab - ja auch einfach wann anders veranstalten können. Damit's eben gar keine Probleme gibt.

  4. 45.

    Das ist Berlin, bekommt nichts gebacken. Nicht nur Bürgerämter, Kraftverkehrsämter nun auch noch Wahlen. Bevor die Koalitionsverhandlungen beginnen , sollte man doch erstmal klären ob die Wahl wiederholt werden muss. Ich bin der Meinung, dass sie nicht gültig ist

  5. 44.

    Danke Daniel, der einzig vernünftige Kommentar.
    Fakten/Ausmaß sind noch nicht bekannt, aber der Rest weiß schon, dass die Wahl wiederholt werden muss.
    Das einzig Angreifbare sind mangelnde Wahlzettel. Das muss geklärt werden.
    Wartezeiten waren einzukalkulieren. Ich hatte das zumindest getan. Und das unabhängig von Corona. In den Wahllokale können so oder so nur begrenzt Wähler warten. Ich war aber nach 15 min schon wieder draussen. Und der Marathon soll noch mal wie die Wahl gestört haben? Normaler Weise wählt jeder am Wohnort. Fußläufig erreichbar.

  6. 43.

    Mein Mann war dieses Jahr Wahlhelfer (HIlfskraft, nicht Vorstand). Der hat schon vor Wochen beim Bezirkswahlamt nach Informationen zum Einsatz gefragt, da kam nichts, die waren völlig überfordert.

    Am Samstagabend um 22:00 (!!) bekam er eine E-Mail von einer privaten Mailadresse, die erstmal imm Spamordner landete (er hatte da aber zum Glück auch regelmäßig reingeschaut). Da stand nur, wo er sich einfinden solle, das war der Hof einer großenn Sekundarschule.

    Am Wahlnachmittag selber (sein Einsatzort war ein Briefwahllokal unter vielen Dutzend am selben Ort) stand er dann mit Hunderten anderen Wahlhelfer:innen auf diesem Hof. Totales Chaos, niemand wusste, wer wohin soll, die Leute haben selber angefangen, Schilder zu malen. Einige Helfer:innen waren Stunden später noch nicht verteilt.

    Berlin.

  7. 42.

    Ich würde das eher von Art und Schwere der Pannen abhängig machen.
    Nun in blindem Aktionismus zu verlangen, dass sich gefälligst ALLE entsprechenden Wähler nochmal anzustellen haben, fände ich übertrieben.
    Ich schätze es, wählen zu dürfen.
    Aber sooooooviel Spaß macht mir das nun auch wieder nicht.

  8. 41.

    echt ? die Landesregierung hat nichts mit der Vorbereitung der Wahl zu tun ? Das wusste ich gar nicht, aber Danke für diesen Scharfsinn !

  9. 40.

    In erster Linie sind die bezirklichen Wahlleiter und die Wahlvorstände in den Wahllokalen zuständig.
    Bleibt also abzuwarten,was die Prüfungen ergeben.
    Abgesehen von falschen oder fehlenden Stimmzetteln waren die Schlangen auch der Abstandsregeln und der pandemiebedingten Maximalbegehung der Räume in den Wahllokalen geschuldet. Und nicht wenige Wähler werden in den Wahlkabinen länger bebraucht haben um ihre 5 Kreuze zu machen.

  10. 39.

    Es ist ein Skandal!
    Habe gestern am 26.o9. gegen 15.oo im Friedrichshainer Wahllokal 506 mein Wahlrecht in Anspruch zu nehmen.
    Bei der Abgabe meiner Stimmzettel wurde meine Wahlberechtigungsschein, mein Ausweis mit der Wählerliste kontrolliert. Dabei wurde festgestellt, daß ich schon "abgehakt" bin. OT "Ich wäre schon heute Vormittag wählen gewesen, könne nicht nochmals wählen", so der Wahllokalleiter.
    Leider war ich am Samstagvormittag gar nicht in Berlin. Darauf würde hektisch telefoniert mit der Bezirkswahlleitung. Nach 1,5h würde mir mitgeteilt, ich könnte nicht wählen, ist ja schon ein Haken an der Wählerliste.
    Darauf habe ich mir bei einer befreundeten ehemaligen Wahlbeobachterin der OSZE im Sarajevo einen Rat geholt.
    Eine Eidesstattliche Erklärung würde ausreichen zur Klärung des Misstandes.
    Wurde vom Bezirkswahlleiter abgelehnt.
    Werde Anzeige erstatten.
    Das ist skandalös, was an dieser Wahl abgelaufen ist. In anderen Ländern in welche Deutschland Wahlbeobachterin schickt, würden dafür Wahlen als Unrecht anerkannt.

  11. 38.

    Tim/Neukölln, wer hat denn dann ihrer Meinung nach Schuld?? Oder finden sie das in Ordnung?

  12. 37.

    Das hat schon einen gewissen Unterhaltungswert, wenn man sich nach nach 18:00 die ersten Hochrechnungen anschaut und anschließend noch wählen geht. Das sollten wir Mal im Wettbüro einführen - also den Tipp erst abgeben wenn das Ergebnis fest steht. Wenn das nicht so ernst wäre könnte man sich einfach nur ob der Leistung unseres bis dato Senats übergeben, aber leider ist es nicht so einfach ...

  13. 36.

    Ich bin der Meinung, nach all den Pannen und Unregelmäßigkeiten müsste die Wahl storniert und wiederholt werden. Wenn so vielen Menschen aufgrund so vieler Widrigkeiten nicht die Möglichkeit, ihr Wahlrecht wahrzunehmen, gewährt wurde und so viele Fehler aufgetreten sind, kann und muss man an einer demokratischen Wahl zweifeln. Wenn dieses Chaos in Russland, im Jemen oä.aufgetreten wäre , wäre D. der Erste, der von Betrug und Manipulationen reden würde. So gießt man Wasser auf die Mühlen der Skeptiker.

  14. 35.

    Eine Wahlhelferin sagte uns, dass unter normalen Umständen die Beschaffung zusätzlicher Wahlzettel nicht länger als 15 Minuten dauern sollte. Wenn nun schon einmal Marathon ist, wer bunkert dann bitte keine Kartons auf beiden Seiten der "Grenze"?

  15. 34.

    Leider bestand nicht nur das "Problem darin, dass Stimmzettel nicht rechtzeitig an Wahllokale nachgeliefert wurden".
    Im Wahllokal 813 /Prenzlauer Berg / Abgeordnetenwahlkreis 0308, waren bereits morgens um 8.15 h keine Erststimmzettel für die Abgeordnetenhauswahl vorhanden, auch um 17.15 h beim zweiten Besuch und Versuch meine Erststimme für die Abgeordnetenwahl abzugeben waren die Erststimmzettel entweder immer noch nicht oder schon wieder nicht vorrätig. Somit konnte ich die Erststimme tatsächlich nicht abgeben obwohl ich bereits frühmorgens im Wahlbüro war und es ein zweites mal am Nachmittag versuchte. Den Wahlhelfern vor Ort ist kein Vorwurf zu machen . Wie ich heute herausfand ist für die Durchführung und Organisation der Wahlen auf Bezirksebene für meinen Abgeordnetetnwahlkreis Herr Daniel Krüger von der AfD zuständig.

  16. 33.

    „Petra Michaelis ist seit 2010 Landeswahlleiterin. Es ist ein Ehrenamt. Hauptberuflich arbeitet die Juristin als Abteilungsleiterin beim Rechnungshof des Landes Berlin.“

    Aus dem Tagesspiegel: https://m.tagesspiegel.de/berlin/petra-michaelis-im-interview-die-landeswahlleitung-ist-ein-ehrenamt-eine-herzenssache/27476628.html

    Frau Michaelis bekleidet dieses Ehrenamt also schon viel länger, als die derzeitige Regierung im Amt ist, hat also nichts mit ihr zu tun und die Regierung auch nichts mit der Vorbereitung der Wahl.

    Folglich ist es kompletter Unsinn, der aktuellen Regierung die Verantwortung für die gestrigen Pannen in die Schuhe schieben zu wollen. Das ist einfach nur ein Verbreiten von Unwahrheiten.

  17. 32.

    Ich gehöre ansich nicht zur Ich-habs-euch-ja-gesagt-Fraktion, doch wenn man in Deutschland per Internet wählen könnte, wäre keines der genannten Probleme möglich gewesen.

  18. 31.

    Es kann auch nicht sein das manche Buerger krankheits oder altersbedingt, aber da sie es ja so gewohnt waren und in den Jahren zuvor auch immer geschafft haben normal waelen wollten, die Schlange verliessen und somit die Wahl abbrachen. Noch nicht einmal genügend Stuehle für Aeltere, die 60 %der Bevölkerung ausmachen standen bereit. Klimawahl, ne eine Wahl der Jugend und geduldigen die ausharren konnten, Zeit hatten und keine Gebrechen oder Briefwahl gemacht hatten. Aber wer weiß, was da passiert ist. Berlin halt.

  19. 30.

    Gruß aus Brandenburg mit der Anmerkung zu einem Grossereignis. Es ist möglich auch vor dem eigentlichen Wahltag wählen zu gehen. Und, wenn es nicht klappt, gehe wieder nach Hause. Wer von diesen Kandidaten denkt wohl an Wählerinteressen? Hier stehen die eignen Interessen des Kandidaten im Vordergrund. Also keine Schuldgefühle!

  20. 29.

    Es war nicht das erstmal, das eine Wahl und der Berlin Marathon zusammen stattfanden. Also war diese Situation bekannt. Und zum Chaos und ggf irregulärer Wahl kann ich nur sagen, wir haben in den letzten Jahren gesehen wie die Verwaltung und Berlin im Chaos versinkt und trotzdem hat RRG wieder die nötigen Stimmen bekommen. Also sparen wir uns das aufregen und bereiten uns auf den weiteren Untergang der Stadt vor.
    Wir werden in ein paar Jahren, wenn es so weitergeht in Berlin, sagen was das für eine strukturierte Wahl war und Verantwortung übernimmt doch unter RRG niemand.
    In diesem Sinne auf die nächsten 5 Jahre.

  21. 28.

    Deutschland sendet Wahlbeobachter in andere Länder um für eine regelgerechte Wahl einzuwirken. Nun in Berlin, abgesehen mal davon das hier sonst auch nicht viel funktioniert, ist die Durchführung einer Wahl schon wieder im Chaos geändert. Das lustige daran ist das es keinen stört und der bisherige Senat weiterwurschteln kann.

  22. 27.

    An diesem Wahlchaos sieht man doch den Niedergang der Stadt.
    Wie sollen echte Probleme organisiert und handwerklich gelöst werden, wenn selbst der Transport von Papier nicht gelingt.
    Haltung + Ideologie allein reicht zum Regieren einer Metropole nun mal nicht.
    Hoffe Giffey wagt den Bürgerlichen Neustart mit Werner + Czaja!

  23. 26.

    Womöglich diskrimieren Sie die Hinterwäldler. Und Perfektion kann man auch unterscheidlich deuten. Was chaotische Zustände bei den Themen Wohnen, Verkehr, Schule und Verwaltung angeht, hat R2G schon ziemlich perfekt funktioniert. In gerade einmal fünf Jahren so viel Schaden anzurichten, muss erstmal geschafft werden. Noch besser wird es dann, diese Bilanz als Grundlage einer Neuauflage zu interpretieren. Das nennt man dann wahrscheinlich Kunst.

  24. 25.

    Ich musste an meinem alten Wohnort wählen, da der Termin für die Ummeldung nur fast 4 Monate dauerte. Die Berliner Verwaltung wird schlechtrationalisiert und der Verfall der Strukturen nahm in den letzten 5 Jahren an Fahrt auf...

  25. 24.

    „"Politikinteressierte Menschen könnten anders wählen, wenn sie schon Prognosen kennen", so Beichelt. Sollte es in diesen Lokalen knappe Ergebnisse gegeben haben, dann wäre eine Wahlwiederholung wahrscheinlich.“

    In dem Fall würden die betroffenen Wähler nicht bloß Prognosen, sondern sogar schon das bisherige Endergebnis kennen – an dem ihre paar Stimmen aber wahrscheinlich auch nicht allzu viel ändern würden …

  26. 23.

    Klasse! Danke für diesen Kommentar. Absolut richtig.

  27. 22.

    Ich habe mich am Sonntag gegen 9:30 an die Schlange am Wahllokal angestellt. Kurz nach 10:00 hatte ich das Wahlbüro erreicht, an der Tür erklärte mir eine freundliche Wahlhelferin, dass sich aufgrund der Hygieneregeln nicht mehr als 8 Personen im Raum aufhalten dürfen. Daraufhin meinte ich: "Wir hätten die Wahl ist Bussen durchführen sollen - da dürfen so viele rein, wie reinpassen." Dann haben wir beide herzlich gelacht. :)

  28. 21.

    Ein 90jähriger geht dreimal zum Wahllokal - und kann nicht wählen:
    https://plus.tagesspiegel.de/berlin/ich-fuehle-mich-um-meine-wahl-betrogen-90-jaehriger-scheitert-im-berliner-chaos-an-stimmabgabe-263914.html
    Neuwahlen in den betreffenden Wahllokalen ist ja wohl das Gebot der Stunde.

  29. 20.

    Die Argumentation von Herrn Beichelt ist putzig.
    Okay, da waren Leute um 18 am Ende der Schlange, die bekommen dann die "rote Laterne", und es wird weiter gearbeitet, bis der/die Letzte durch ist. Pech für die Wahlhelfer*innen, die können ja erst mit Zählen beginnen, wenn die Wahlhandlung offiziell geschlossen ist.
    Aber wenn das Wählen von relativ wenigen Menschen, nachdem die 18-Uhr-Prognose bekannt ist, ein großes Problem sei, wie kann man das dann mit einer Wiederholung, bei der das übrige Endergebnis bekannt ist, heilen?

    Fehlende oder falsche Stimmzettel sind in der Tat ein Riesenproblem. Es fragt sich aber auch hier, was man dadurch besser macht, wenn man eine Wahl mit 75% Beteiligung teilweise annnulliert und bei der Wiederholungdann 30% hat?

  30. 19.

    Ich verstehe nicht, warum Stimmzettel in Wahllokale nachgeliefert werden müssen. Die Zahl der Wahlberechtigten pro Wahllokal steht doch fest. Wir hatten ja keine Wahlbeteiligung von 130%.

  31. 18.

    Also, wenn Leute die Prognosen bei der Wahl berücksichtigen könnten, dann doch wohl bei einer Wahlwiederholung erst recht die jetzigen Ergebnisse. Das kann nicht der Grund sein. Statt Politikwissenschaftler sollten ausschließlich Rechtswissenschaftlicher das beurteilen.

  32. 17.

    "Es gehe in vielen Beschwerden um die gleichen Wahllokale. Als Bezirke nannte er Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg."
    Und genau hier muss geklärt werden,was weshalb schiefgelaufen ist. Weshalb die Verantwortlichen ? offensichtlich meinten, ein Marathon würde am Wahltag nicht stören,kann ich nicht nachvollziehen.
    Ich hatte mich ganz bewusst aufgrund der Pandemie frühzeitig für die Briefwahl entschieden,denn mir war klar,dass wegen der Hygienekonzepte in den Wahllokalen alles viel länger dauert.

  33. 16.

    Warum kann auf der Website der Landeswahlleiterin noch nicht abgerufen werden, wer gewählt ist, obwohl bereits alle Stimmen ausgezählt sind? Warum gibt es trotz Auszählung aller Stimmen nur ein vorläufiges Ergebnis?

  34. 15.

    Meines Wissens stand der Termin des Marathons schon eine ganze Weile vor dem Wahltermin fest (man korrigiere mich bitte, falls das nicht stimmt).
    Die Klagen über die umfangreichen Wahlzettel kann ich nicht nachvollziehen. Man konnte sich vorher ausreichend informieren und hätte sich ein wenig vorbereiten können, wo man seine Kreuzchen machen muss. Ist doch kein Teufelswerk.
    Aber insgesamt finde ich die Probleme in Berlin auch bedenklich. Man sollte doch von vornherein genug Wahlzettel in jedem Wahllokal haben, damit man gar nicht erst nachordern muss. Wir haben in Wilmersdorf auch über eine Stunde angestanden, es gab in unserem Wahllokal auch nur zwei Wahlkabinen, aber immerhin waren genug Wahlscheine da...

  35. 14.

    Am
    Papier lag es nicht. Eher verpeilte Wahlvorstände in den Betroffenen Wahllokalen mit vier statt fünf Wahlunterlagen. Der Karton Nummer fünf lag verpackt unterm Tisch.

  36. 13.

    Jeder Dorfkonsum ist besser organisiert als Berliner Wahllokale. Wir haben 1,5 h gewartet. Wäre vermutlich unter Coronaaspekten intelligent gewesen mehr als 2 Wahlkabinen aufzustellen. Ohne Worte dieser Dilettantenstadl. Und in Bezug auf Wahlscheine, Gesamtheit an Wahlberechtigten abzüglich beantragter Briefwähler gleich Anzahl an mindestens vorzuhaltender Wahlscheine, plus Puffer. Keine höhere Mathematik, kann man drauf kommen. Nächstes mal Briefwahl und Nerven schonen.

  37. 12.

    "Auch sei eine neutrale Stimmabgabe nicht möglich, wenn trotz Prognose und Hochrechnungen, Wahllokale bis 20.15 Uhr auf hätten. "Politikinteressierte Menschen könnten anders wählen, wenn sie schon Prognosen kennen", so Beichelt. Sollte es in diesen Lokalen knappe Ergebnisse gegeben haben, dann wäre eine Wahlwiederholung wahrscheinlich."

    Ach, und jetzt, wo die Ergebnisse bekannt sind, lassen sich "politikinteressierte" Menschen nicht mehr beeinflussen?

  38. 11.

    In einem Reinickendorfer Wahllokal stand ich gut 50 Minuten in der Mittagssonne. Für viele ältere Wählerinnen und Wähler war das sichtlich eine Zumutung. Eine ältere Wählerin fühlte sich so schlecht, dass sie vom Rettungsdienst abgeholt werden musste.

    Man beobachtete auch zahlreiche Jugendliche, die zur Wahl kamen, aber nach einem Blick auf die Warteschlange wieder abzogen. Wer weiß wie viele davon überhaupt Lust hatten, einen zweiten Anlauf zu starten.

    Meiner Ansicht nach hat das bestimmt einen Einfluss auf das Ergebniss gehabt, denn ältere und jüngere Menschen wählen bekanntlich andere Parten und haben gleichzeitig unterschiedliche Toleranz für langes Warten.

    Das war insgesamt für deutsche Verhältnisse schon äußerst irregulär, wenn ich das als nicht-Wahlbeobachter mal so sagen darf.

  39. 10.

    "Für eine Aufgabe ihres Amtes sehe sie derzeit keinen Grund" - wenn nicht jetzt wann sonst? Und nun noch die charakterliche Schwäche, sich nicht vor ihre Wahlvorstände zu stellen, sondern Schuld nach unten weiter zu reichen...Es können nicht sooo viele Wahlvorstände geirrt haben...ein zentrales Problem ist aber daran zu erkennen. Damit ist ein Rücktritt von Petra Michaelis nur der Anfang vom Grundsätzlichem in Berlin...Die Einstellung im Kopf ist entscheidend.

  40. 9.

    Absolut skandalös, was diese Wahl angeht! Selber bei meiner eigenen Familie erlebt. Diese sind Deutsche, über 18 Jahre alt und konnten nicht wählen, weil sie anscheinend gar nicht im Wahlverzeichnis vermerkt waren, nachdem Sie bereits im März (!!!) umgezogen waren! Also konnten Sie keine einzige Stimme abgeben. Inakzeptabel! Wählen auch noch nach 18 Uhr? Einfach nur korrupt! Peinlich für Berlin. Und Deutschland. Diese Wahl muss wiederholt werden.

  41. 8.

    Das haut doch alles hinten und vorne nicht hin. Bitte schnellstens erneut wählen lassen und nie wieder ein weiteres Großevent, das die halbe Stadt abriegelt, an dem Wahltermin genehmigen. Das war das Blödeste, was ich in Berlin je erleben durfte.

  42. 7.

    Einer sagt seine Meinung und der rbb muss es nahezu zwanghaft an seiner prominentesten Stelle veröffentlichen. Kann man erstmal abwarten und die Rechtsexperten diskutieren lassen? Es sind ja noch nichtmal alle Fakten klar. Aber irgendwie muss man ja was schreiben.....

  43. 6.

    Wo sind wir hier eigentlich???
    Ich komm mir vor wie bei irgendwelchen Hinterwäldlern.
    Jetzt schiebt wieder der eine die Schuld auf den anderen. War doch alles perfekt organisiert...hahaha.
    Und genau der gleiche Mist geht jetzt so weiter, die Berliner scheinen ja total zufrieden mit ihrer Regierung...

  44. 5.

    Herrje wie peinlich. Menschen der Welt, schaut auf diese Stadt. Hier, wo alles drunter und drüber geht.

  45. 4.

    Wir hatten uns so auf die Wahl gefreut,
    jedoch lief leider einiges schief ,normaler Weise müsste die Wahl wiederholt werden
    Solche Pannen und das Wähler weggeschickt wurden ist nicht zulässig
    Es geht immerhin um unsere Regierung die uns leiten soll.
    Das zeigt kein wahres Ergebnis
    Wahlzettel fehlten ,vieles wurde durch die Anzahl an Zettel falsch angekreuzt
    Und und und
    Viele Berliner befürworten eine Neuwahl ,mit guter Übersicht ,da es um unsere Regierung geht

  46. 3.

    Coronabedingungen? Dass man eine Maske aufsetzen musste,hatte keinen Einfluss auf die Wahl.
    Waren es nicht vier Wahlzettel?
    Das Problem waren einfach zu wenige Wahlkabinen,weil natürlich jeder Wähler mehr Zeit benötigte. Konnte ja keiner ahnen..
    Dass es vor Ort zu wenige Wahlzettel gab,ist allerdings am allerwenigsten zu fassen. Spart man da tatsächlich am Papier? Ich begreife es nicht.

  47. 2.

    Es war mir schon vor dem Wahltermin unverständlich, wieso gleichzeitig zum Wahltermin, auch noch mit mehr und unterschiedlichen Abstimmungszetteln der Berlinmaraton stattfinden musste!!

  48. 1.

    Könnte ja schon mal ein erster Schritt sein, den Marathon, den ja wohl auch irgendwer genehmigt haben wird, nicht am Wahlwochenende abzuhalten, damit die Leute überhaupt zum Wahllokal kommen.
    Dann wäre zumindest EINE Fehlerquelle schon mal ausgemerzt.

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